Kein Reichtum in der Handball-Champions League

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Für Holger Glandorf geht es mit der SG Flensburg-Handewitt in Europa um die Anerkennung.Foto: Carsten Rehder/dpa
Epoch Times21. September 2016
In der Handball-Champions League wird großer Sport geboten, doch die Gewinnsummen sind bescheiden. Verglichen mit dem großen Fußball, wo die Königsklasse eine wahre Gelddruckmaschine vor allem für die Top-Vereine ist, geht’s bei den Handballern lediglich um Brosamen.

3,58 Millionen Euro an Garantieprämien müssen sich die Rhein-Neckar Löwen, die SG Flensburg-Handewitt und der THW Kiel mit 25 weiteren Teilnehmern in der am Wochenende beginnenden Königsklassen-Saison teilen. In der Fußball-Champions League schüttet die UEFA 1,3 Milliarden Euro für die Starter aus.

Der am 4. Juni 2017 in Köln gekürte Champions-League-Sieger im Handball kann sich im Höchstfall nach 20 Partien über die Garantiesumme von 665 000 Euro freuen. Das sind gerade mal 165 000 Euro mehr, als ein Fußball-Team allein für ein Remis in der Gruppenphase der Champions League erhält. Dort hat zudem jeder der 32 Gruppenphasen-Teilnehmer 12,7 Millionen Euro sicher, bevor zum ersten Mal gegen den Ball getreten wurde.

In der vergangenen Saison war der Final-Four-Teilnehmer THW Kiel sportlich wie finanziell der erfolgreichste deutsche Vertreter. Der Top-Club kassierte 235 000 Euro. Das macht im Gesamtetat von geschätzten 9,5 Millionen Euro aber nur einen Bruchteil aus.

Jedes der 28 Handball-Teams in der Gruppenphase erhält 60 000 Euro, die Sieger der Gruppen A und B, in denen die Top-Clubs spielen, bekommen 30 000 Euro extra und dürfen direkt ins Viertelfinale vorrücken. Jeweils 30 000 Euro gehen an die 16 Mannschaften, die sich für die K.o.-Phase qualifizieren. Weitere 45 000 Euro streicht jedes Team im Viertelfinale ein.

Wer das Finalturnier in Köln erreicht, erhält weitere Prämien: 500 000 Euro für den Sieger, 250 000 für den Zweiten, 150 000 für den Dritten und 100 000 Euro für den Vierten. Für Vereine, die nicht das Final-Four erreichen, kann die Königsklasse sogar zu einem Zuschussgeschäft werden. Darüber haben sich vor zwei Jahren die Rhein-Neckar Löwen bei der Europäischen Handball-Föderation EHF beklagt.

Der deutsche Meister ist in dieser Saison in seinen Einnahmemöglichkeiten limitiert. Er trägt alle Heimspiele wegen überschneidender Hallenbelegung nicht in der größeren Arena in Mannheim, sondern der kleineren Fraport-Arena in Frankfurt aus. Anders sieht es beim THW Kiel aus, der in Vorfreude auf hochkarätige Gruppengegner wie Rekordsieger Barcelona, den diesjährigen Finalisten Veszprem aus Ungarn, den Topfavoriten Paris St. Germain oder den Nord-Dauerrivalen Flensburg bereits über 7000 Gruppenphasen-Tickets für jedes der sieben Heimspiele verkauft hat.

Die internationale Konkurrenz hat den deutschen Topclubs beim Etat mittlerweile den Rang abgelaufen. PSG verfügt – dank der Besitzer aus Katar – über ein geschätztes Budget von 15 Millionen Euro. Knapp unter zehn Millionen Euro sollen auch Veszprem und der aktuelle Champions-League-Sieger Kielce aus Polen zur Verfügung haben. Auch deshalb sind in den vergangenen Jahren Stars aus der Bundesliga abgewandert, zuletzt Nationalmannschaftskapitän Uwe Gensheimer (nach Paris) oder der Kieler Joan Cañellas (nach Skopje).

(dpa)

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