Nach Abstiegsschock: HSV will den sofortigen Wiederaufstieg

Nach 55 Jahren muss der HSV als letztes Bundesliga-Gründungsmitglied trotz des 2:1 gegen Mönchengladbach den Weg in die 2. Bundesliga antreten. Der Club muss sich neu erfinden, um das Ziel Wiederaufstieg zu schaffen. Zentrale Figur ist Trainer Christian Titz.
Titelbild
Der Blick von Bernd Hoffmann, Präsident des Hamburger SV, richtet sich nach vorne.Foto: Malte Christians/dpa
Epoch Times12. Mai 2018

Nach dem ersten Schock über den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga nach 55 Jahren richtete sich der Blick der Verantwortlichen nach vorn.

„Wir sind voll handlungsfähig und arbeiten ab jetzt intensiv an dem klaren Ziel, bestmöglich vorbereitet in die nächste Saison zu gehen und den direkten Wiederaufstieg zu realisieren“, sagte Vorstand Frank Wettstein am Samstag nach dem am Ende nutzlosen und von Randale überschatteten 2:1 des HSV gegen Borussia Mönchengladbach.

Auch Club-Präsident und Aufsichtsratschef Bernd Hoffmann bemühte sich, Zuversicht im schwersten Moment der Club-Geschichte zu verbreiten: „Die Raute und auch wir als Club haben trotz dieses bitteren Augenblicks viel Kraft – und werden in Zukunft auch wieder Stärke ausstrahlen.“

Zentrale Figur beim Neuaufbau in Liga zwei ist Christian Titz. Der Mitte März vom U21-Trainer zum Chefcoach der Profis beförderte 47-Jährige darf trotz des Abstiegs bleiben. In den acht Spielen unter seiner Leitung holte die Mannschaft immerhin 13 Punkte. „Als ich vor acht Wochen hier angefangen habe, war mir bewusst, dass dieser Tag heute genau so kommen kann“, sagte Titz am Samstag, dessen Arbeit auch ohne Happy End überzeugt hat. „Ich hatte den Fokus immer darauf gerichtet, dass wir den Klassenerhalt schaffen können.“

Dennoch hat er einige Spuren hinterlassen können: Er ließ einen neuen Stil spielen, baute junge Leute in die Mannschaft ein, verbreitete Zuversicht, versöhnte das Team mit den Fans. Anfang der Woche sollen die letzten Details für den Zweijahresvertrag geklärt werden. 

Vor dem Start in die 2. Bundesliga müssen auf Wettstein, Hoffmann und Titz noch einige Baustellen beim HSV erledigen. Ein Sportvorstand fehlt noch seit der Trennung von Jens Todt Anfang März. Wie die Mannschaft aussehen wird, ist auch noch offen. Titz wird verstärkt auf junge Spieler setzen – müssen. Die Verträge einiger Leistungsträger der letzten Wochen wie die Samstag-Torschützen Aaron Hunt und Lewis Holtby, Kapitän Gotoku Sakai oder Abwehrchef Kyriakos Papadoupolos laufen aus. Der Verbleib der Großverdiener ist unwahrscheinlich.

Und da sind noch die Randalierer unter der großen HSV-Anhängerschaft, die der Verein in den Griff bekommen muss. Die Ausschreitungen kurz vor dem Ende des Spiel gegen Gladbach werden Folgen für den Verein haben – zumindest wohl eine empfindliche Geldstrafe.

Als der Abstieg nicht mehr abzuwenden war, waren Gewalttäter durchgedreht. In einer vorbereiteten Aktion zündeten sie Pyrotechnik und steckten Pappen an. Hundertschaften der Polizei kamen aufs Feld. Immerhin: Die übergroße Mehrheit der Fans unter den 57 000 Zuschauer rief: „Wir sind Hamburger und ihr nicht“ und forderte die Polizei auf: „Holt sie raus!“. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion