Schuster will Freund bis zur WM flott machen

Die deutschen Skispringer haben bis zur WM noch viel zu tun. Ohne Severin Freund fehlt ein Siegertyp. Bundestrainer Schuster hofft auf ein schnelles Comeback und baut auch auf ein Duo, das bei der Vierschanzentournee enttäuscht hat.
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Bundestrainer Werner Schuster will Severin Freund zur WM wieder aufbauen.Foto: Daniel Karmann/dpa
Epoch Times8. Januar 2017

Der Tournee-Triumph von Kamil Stoch soll dem formschwachen und kranken Skisprung-Weltmeister Severin Freund als Mutmacher auf dem Weg zur erhofften Titelverteidigung dienen.

„Stoch hat sich nach einem zweijährigen Formtief an die Spitze zurückgekämpft. Ich hoffe, Severin gelingt ähnliches“, sagte Bundestrainer Werner Schuster mit Blick auf die in gut sechs Wochen beginnenden Weltmeisterschaften. „Er kann sich Stoch als Vorbild nehmen. Wobei ich nicht hoffe, dass es so lange dauert, auch wenn man es nicht ausschließen kann.“

Während der von einer Grippe geschwächte Freund noch zur Tatenlosigkeit verurteilt ist, beginnt für seine Teamkollegen um den neuen Frontmann Markus Eisenbichler an diesem Montag die WM-Vorbereitung.

Schuster hakte die unbefriedigende Vierschanzentournee schnell ab und schaltete sofort in den WM-Modus. „Die Jungs müssen begreifen, dass die Tournee jetzt vorbei ist, die Saison aber noch lange nicht. Da gibt es noch einiges zu holen“, appellierte Schuster an den Kampfgeist seiner erfolglosen Schützlinge.

Bis zur WM in Lahti muss Schuster die vielen Baustellen im Team schließen. Da ist zum einen Freund, der in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen weit hinterher sprang und dann auch noch von einer Grippe lahmgelegt wurde. Zum anderen sind da Richard Freitag und Andreas Wellinger, die ihr Leistungspotenzial einmal mehr nicht ausschöpften. Und schließlich gilt es, die aufstrebenden Eisenbichler und Stephan Leyhe zu stabilisieren.

„Es ist wichtig, dass die Jungs die Köpfe wieder hochkriegen. Es gilt, eine gute Mannschaft zu formen. Ich hoffe, dass wir dann mindestens drei Athleten in Topform haben“, formulierte der Coach das Ziel für die WM. Denn eine Medaille ist nach den Erfolgen der vergangenen Jahre fast schon Pflicht.

Gerade weil Freund eine schwierige Zeit durchmacht und momentan nicht zur sportlichen Führungsfigur taugt, baut Schuster auf das Duo Wellinger/Freitag. „Ich bin guter Hoffnung, dass sie in dieser Saison noch zu Siegspringern werden. Dafür werde ich bis zum 27. März alles tun“, sagte der Bundestrainer. „Und Markus Eisenbichler ist definitiv auch in der Lage dazu.“ Der Bayer war als Gesamt-Siebter bester Deutscher bei der 65. Tournee-Auflage.

Ob Freund bis zur WM zu alter Stärke zurück findet, ist momentan fraglich. „Bei Severin hoffe ich, dass noch etwas geht. Es wird sicher nicht leicht“, sagte Schuster. Mit Blick auf Stoch stellte er aber klar: „Severin will sich nicht zwei Jahre Auszeit nehmen. Er hat ja auch in dieser Saison schon gewonnen.“

Derzeit ist allerdings offen, wann der Doppel-Weltmeister von 2015 wieder auf die Schanze kann. Sollte kein sinnvolles Training möglich sein, wird Freund auch beim Weltcup in Wisla am kommenden Wochenende pausieren. „Dann nehmen wir uns etwas mehr Zeit“, sagte Schuster.

Insgeheim ist er ohnehin darauf eingerichtet, kurzfristig einen neuen Siegspringer formen zu müssen. „Man muss schauen, ob Severin seine Führungsrolle wieder einnehmen kann oder sich eine andere Hierarchie bildet“, sagte der Österreicher. „Wir sind in einer Umbruchphase. Das ist unbefriedigend, aber man kann im Skispringen nicht alles planen. Die Situation hat sich so entwickelt.“ (dpa)



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