Tony Martins harter Weg ins Gelbe Trikot

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Zum Gelben Trikot führte Tony Martin ein steiniger Weg.Foto: Kim Ludbrook/dpa
Epoch Times10. Juli 2015
Tony Martins Triumphfahrt in Gelb wurde bei der Tour de France abrupt gestoppt. Bei seinem Sturz auf der sechsten Etappe erlitt der 30-Jährige einen offenen Schlüsselbeinbruch.

Für Martin ging es sofort zur Operation nach Hamburg. Die 102. Frankreich-Rundfahrt verlief fast schon beispielhaft für Martins Karriere mit Höhen und Tiefen. Die Karriere im Zeitraffer:

2009: Martin gibt sein Debüt bei der Tour de France und weiß auf Anhieb zu überzeugen. Zwölf Tage fährt er im Weißen Trikot des besten Jungprofi. Am vorletzten Tag verpasst er ganz knapp einen großen Coup, als er auf dem berüchtigten Mont Ventoux den zweiten Platz belegt. Bei der WM gewinnt er Bronze im Zeitfahren.

2010: Der Cottbuser lernt erstmals die Schattenseiten der Tour kennen. Beim Auftaktzeitfahren in Rotterdam macht ihm Nieselregen die Fahrt ins Gelbe Trikot zunichte. Auf der Kopfsteinpflaster-Etappe kommt Martin zu Fall, kann die Reise mit Prellungen und Schürfwunden aber fortsetzen. Bei der WM in Australien schafft er wieder Platz drei im Zeitfahren.

2011: Martin hofft auf eine vordere Platzierung in der Tour-Gesamtwertung, was aber misslingt. Am vorletzten Tag holt er immerhin seinen ersten Etappensieg im Kampf gegen die Uhr. Es ist der Startschuss für seine Dominanz im Zeitfahren. Krönender Höhepunkt ist sein erster WM-Titel in Kopenhagen.

2012: Schon im Frühjahr kommt in dem so wichtigen Olympia-Jahr der große Rückschlag. Bei einem Trainingssturz erleidet Martin einen Jochbeinbruch, einen Teilbruch der Augenhöhle, einen angebrochenen Kiefer und einen Riss im Schulterblatt. Er kämpft sich zurück. Doch bei der Tour enden die Gelb-Träume, als er sich beim Auftakt das Hinterrad mit einer Glasscherbe aufschneidet. Und es kommt noch schlimmer: Martin bricht sich am zweiten Tag das Kahnbein, beißt sich aber mehrere Tage durch – alles mit Blick auf Olympia. In London wird er Zweiter hinter Bradley Wiggins und anschließend gewinnt er noch den WM-Titel in Valkenburg.

2013: Martin gewinnt bei der Tour das Zeitfahren in Mont-Saint-Michel und wird einige Monate später in Florenz zum dritten Mal Weltmeister.

2014: Bei der Tour liefert Martin auf der Etappe nach Mülhausen sein Glanzstück ab. Nach einer 60 Kilometer langen Alleinfahrt gewinnt er die Etappe, später lässt er noch den obligatorischen Sieg im Zeitfahren folgen. Doch bei der WM verpasst er seinen vierten Titel, als er gegen Olympiasieger Bradley Wiggins das Nachsehen hat.

2015: Eine völlig verrückte Tour für Martin. Beim Auftakt-Zeitfahren in Utrecht verpasst er das erste Gelbe Trikot seiner Karriere um fünf Sekunden. In Zeeland missglückt am zweiten Tag sein Coup nur, weil Fabian Cancellara Zeitgutschriften sammelt. Nach der dritten Etappe ist er nur noch eine Sekunde entfernt. Am vierten Tag dann die Erlösung dank seines famosen Sieges in Cambrai. Am fünften Tag verteidigte er sein Gelbes Trikot, ehe es in Le Havre zum Drama kommt.

(dpa)

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