Tuchel gegen Guardiola: Wer krönt sich in Porto?

Manchester City gegen den FC Chelsea, Pep Guardiola gegen Thomas Tuchel. Das englische Champions-League-Finale in Porto verspricht viel - auch, weil vier deutsche Nationalspieler dabei sind.
Titelbild
Pep Guardiola (l) trifft mit Manchester City auf Thomas Tuchel und den FC Chelsea.Foto: Adam Davy/Pool PA/AP/dpa/dpa
Epoch Times28. Mai 2021

Kai Havertz lächelte, Antonio Rüdiger streckte den linken Daumen nach oben, Timo Werner und Ilkay Gündogan schauten konzentriert nach vorne.

Vor dem großen Champions-League-Finale von Porto schickten die vier deutschen Fußball-Nationalspieler sehr ähnliche Bilder von der Reise mit Corona-Maske nach Portugal um die Welt – auch ins ferne Seefeld, wo Bundestrainer Joachim Löw das elektrisierende Endspiel zwischen Manchester City und dem FC Chelsea, zwischen Pep Guardiola und Thomas Tuchel, höchst interessiert verfolgen wird.

Havertz, Rüdiger und Werner für Chelsea, Gündogan für City – keine zwei Wochen vor dem EM-Start bestreitet Löws Quartett am Samstag (21.00 Uhr/Sky und DAZN) das wichtigste aller Europapokalspiele. „Es ist besser, wenn wir zu dritt als Champions-League-Sieger zur Nationalmannschaft kommen, als nur einer“, sagte Werner im Interview des Streamingdienstes DAZN. Gündogan wird das anders sehen.

Tausende Fans in Porto

Am Donnerstag und Freitag hatten sich in der Hafenmetropole schon etliche englische Fans in himmel- oder dunkelblauen Trikots auf das Finale eingestimmt, für das die Europäische Fußball-Union 16.500 Zuschauer ins Estádio do Dragão lässt. Fotos und Videos aus den kleinen Straßencafés erinnerten an die Vor-Corona-Zeit, die Inzidenzzahlen in Portugal sind überschaubar. Eine riesige Kopie des silbernen Henkelpotts in der Stadt wäre für die anfliegenden Profis wohl auch aus dem Charterflieger zu sehen gewesen.

Chelsea-Coach Tuchel wird dafür keinen Blick gehabt haben. „Im Kopf eines Besessenen“, schrieb der britische „Guardian“ über ein Porträt des früheren Mainzer und Dortmunder Bundesligatrainers. Tuchel, der Taktiker, der seine Profis bis ins kleinste Detail vorbereitet. „Wir sind da, um den Titel zu holen“, sagte der 47-Jährige, den mit Guardiola inzwischen eine Freundschaft verbindet.

Die Geschichte über ein gemeinsames Taktikgespräch vor Jahren mit Hilfe von Salz- und Pfefferstreuern im Münchner Nobelrestaurant Schumann’s erzählen beide inzwischen mit einem Grinsen.

Tuchel nun auf Augenhöhe mit Guardiola

„Fußball, Fußball, Fußball. Wir haben uns nur über Fußball unterhalten. Das sind gute Erinnerungen“, sagte Guardiola. Tuchel äußerte, das Treffen sei „für mich damals eine große Inspiration“ gewesen. Inzwischen begegnen sich beide längst auf Augenhöhe. Die vergangenen beiden Pflichtduelle der beiden englischen Großclubs gewann Chelsea, im Pokal-Halbfinale und in der Premier League.

City wurde trotzdem Meister, Chelsea Vierter. „Es tut uns natürlich gut, in der letzten Zeit in zwei unterschiedlichen Wettbewerben gegen Man City gewonnen zu haben. Das gibt uns das nötige Vertrauen“, sagte Tuchel, der aber auch von einer „leichten Außenseiterrolle“ spricht.

Im vergangenen Jahr hatte der deutsche Trainer noch mit Paris Saint-Germain das Corona-Finale der Königsklasse in Lissabon gegen den FC Bayern verloren. „Ich habe meine Erfahrungen gemacht und komme im zweiten Finale einen Tick schlauer an“, sagte Tuchel, der seinen Spielern aber nicht ausschweifend von den Paris-Erfahrungen erzählen wollte. „Ich glaube nicht, dass das irgendjemand hören will“, sagte er im Vereins-TV.

Gündogan lobt beide Trainer

Die deutschen Nationalspieler sprechen in höchsten Tönen von ihren jeweiligen Trainern. „Sie sind sich beide sehr, sehr ähnlich“, sagte Gündogan, der einst beim BVB mit Tuchel gearbeitet hatte. Der deutsche Trainer sei „ganz entspannt, immer am Lächeln und Witze machen“, berichtete Rüdiger.

An seinen Nationalmannschaftskollegen Gündogan richtete der 28-Jährige indes eine kleine Warnung. „Der Einzige, der mir einen Spruch während den 90 Minuten reindrückt, ist Toni Rüdiger. Das war in den letzten zwei Spielen nicht anders“, hatte dieser gesagt. Rüdigers Reaktion: „Das stimmt, das werde ich auch jetzt wieder tun.“ (dpa)



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