WM-Traum für Russland beendet – Stolze Kroaten

Russlands WM-Traum ist zu Ende. Da freut sich Trainer Tschertschessow auch nicht über einen erneuten Anruf des Präsidenten. Kroatiens Reise durchs Turnier geht dagegen weiter. Fußballverbands-Präsident Suker war zwischenzeitlich so nervös, dass er zum Schnaps greifen musste.
Titelbild
Hatte seine Nerven beim Elfmeterschießen nicht im Griff: Russlands Fjodor Smolow.Foto: Christian Charisius/dpa
Epoch Times8. Juli 2018

Selbst der Anruf von Präsident Wladimir Putin konnte Russlands Fußball-Nationalcoach Stanislaw Tschertschessow nicht trösten. Putin gratulierte kurz nach dem Viertelfinal-Aus gegen Kroatien zu einer tollen WM.

„Aber ich habe ihm gesagt, dass wir enttäuscht sind“, meinte Tschertschessow in der Nacht nach der knappen 3:4-Niederlage im Elfmeterschießen. Die schwer erschöpften Kroaten konnten ihr Glück dagegen kaum in Worte fassen. Tschertschessow allerdings wählte einen sonderbaren Vergleich, um die Gefühlslage seines Teams zu beschreiben.

ABGEZOGEN: „Wir fühlen uns ein bisschen wie Wehrpflichtige, die früh abgezogen wurden“, sagte der 54-Jährige. „Es wäre besser gewesen, wenn wir noch bis zum 15. Juli hätten bleiben können.“ An diesem Tag findet in Moskau das Endspiel dann ohne den Gastgeber statt. Dass die Russen allein mit dem Einzug ins Viertelfinale schon die Erwartungen übertroffen hatten, stimmte sie kurz nach dem WM-Aus nicht milde. „Unsere Herzen sind gebrochen. Wir haben gekämpft wie die Löwen“, sagte Stürmer Artjom Dsjuba.

WODKA: Ganz anders ging es verständlicherweise Davor Suker. Der frühere Weltklasse-Angreifer und jetzige Präsident des kroatischen Fußballverbandes spazierte mit bester Laune durch die Katakomben des Fischt-Stadions in Sotschi. Der 50-Jährige hatte noch lange nach dem Abpfiff ein nasses Jackett. „Das kommt nur vom Wasser aus der Kabine“, sagte Suker. „Aber vor dem Elfmeterschießen habe ich Wodka getrunken vor lauter Aufregung.“

REGENERATION: Mit einem Schnaps dürften Kroatiens Spieler im Anschluss ziemlich sicher nicht auf den historischen Sieg angestoßen haben. „In den nächsten drei, vier Tagen müssen wir uns erholen“, sagte Trainer Zlatko Dalic. Nach der zweiten Verlängerung im zweiten K.o.-Spiel waren seine Spieler müde und ausgelaugt – aber auch stolz. Schon am Mittwoch geht es gegen England um den Einzug ins Finale. „Ich hoffe, dass wir noch in der Lage sind, diesen zusätzlichen Schritt zu gehen“, sagte Kapitän Luka Modric. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion