Zverev-Brüder bereit für Wimbledon

Die Brüder Alexander und Mischa Zverev inspirieren sich gegenseitig. Vor Wimbledon wurde der ältere Mischa zum Protagonisten. Auf den Rasenplätzen des berühmtesten Tennis-Turniers der Welt soll es ab der kommenden Woche aber der Jüngere für die deutschen Herren richten.
Titelbild
Mischa (l) und Alexander Zverev freuen sich auf Wimbledon.Foto: Friso Gentsch/dpa
Epoch Times1. Juli 2018

Deutschlands Ausnahmespieler Alexander Zverev bereitete sich auf Wimbledon vor, sein großer Bruder Mischa feierte den größten Erfolg seiner Tennis-Karriere.

„Ich wollte nicht der Einzige in der Familie sein, der keinen Titel gewonnen hat“, sagte der 30-Jährige lachend, als er nach dem 6:4, 6:4 im Finale von Eastbourne gegen den Slowaken Lukas Lacko den Pokal für seinen ersten ATP-Titel in den Händen hielt.

Rund 70 Meilen entfernt trainierte Alexander Zverev für das dritte Grand-Slam-Turnier der Saison, das am Montag mit ihm als Nummer vier der Setzliste beginnt. „Ich habe kurz überlegt, ob ich hinfahren soll. Dann habe ich es mir anders überlegt, ich wollte nicht, dass er seinen Rhythmus verliert“, sagte der 21-Jährige.

Im Sog des kleinen Bruders, dem vielversprechendsten deutschen Tennisspieler seit der Ära mit Boris Becker und Michael Stich, erlebt auch der ältere Mischa wieder einen nächsten Frühling. Aber das Wohl und Wehe der deutschen Tennis-Herren wird in Wimbledon vom jüngeren Schlaks der erfolgreichen Hamburger Tennis-Familie abhängen, sein Muskelriss im Oberschenkel von den French Open ist verheilt.

Wird Alexander Zverev wie erstmals in Paris auch auf den berühmten Rasenplätzen von London das Viertelfinale erreichen? Wird der Weltranglisten-Dritte gar eine Halbfinal-Premiere bei einem der vier wichtigsten Turniere feiern? Zu seinem stringenten Karriereplan würde das perfekt passen. „Ich bin bereit“, sagte er. „Ich bin nie jemand, der sagt, das Viertelfinale ist gut genug oder das Halbfinale ist gut genug. Mein Ziel ist es, irgendwann dieses Turnier zu gewinnen.“

Die Zverevs inspirieren sich gegenseitig, als unterstützende Ratgeber und gelegentliche Trainingspartner voller Ehrgeiz. Auf dem Platz entwickele sich manchmal die Intensität eines Wimbledon-Halbfinals, meinte der Weltranglisten-67. Mischa Zverev und das sei für die Eltern nicht auszuhalten. „Wir wollen jeden Punkt gewinnen. Manchmal sagt er, du betrügst, ich sage, du betrügst, das geht hin und her. Mein Papa verlässt den Platz. Meine Mutter geht mit dem Hund spazieren.“

Dass vor allem Alexander Zverev vom älteren Bruder profitiert, hat sich längst gewandelt. Schon mehrmals musste der 1,91 Meter große Linkshänder um die Fortsetzung seiner Karriere bangen, seine Krankenakte ist lang. „Er hat gesagt, gib nie auf, du kannst Titel gewinnen“, erzählte Mischa Zverev am Samstag bei der Siegerehrung. Als er zu seiner Frau blickte, kamen ihm die Tränen. Mit seinem Titelgewinn sind die Zverevs nun die ersten Brüder seit John und Patrick McEnroe mit ATP-Turniersiegen im Einzel.

Die perfekte Generalprobe in Eastbourne kann dem Angriffsspezialisten Mischa Zverev als Mutmacher für Wimbledon nach einer lange weitestgehend enttäuschenden Saison dienen. Seine erste Aufgabe in London gegen den Franzosen Pierre-Hugues Herbert stuft Davis-Cup-Teamchef Michael Kohlmann allerdings als „schwierig“ ein. „Wenn er da durchkommt, wer weiß?“, sagte der 44-Jährige.

Alexander Zverevs Vorbereitung auf den Rasenklassiker verlief durch die Oberschenkelverletzung von Paris und das Erstrunden-Aus im westfälischen Halle alles andere als optimal. Seine Auftaktaufgabe ist dagegen vermeintlich leicht. Der achtmalige Turniersieger trifft auf den Australier James Duckworth, einst die Nummer 82, momentan nur 752. der Weltrangliste. Es gehe darum, anders als in Paris in den ersten Runden nicht zu viel Kraft zu lassen, sagte Kohlmann. „Das Viertelfinale muss sein Ziel sein, alles andere ist Bonus.“ (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion