Bilanz nach Durchzug von Sturmtief „Poly“

Ein heftiges Sturmtief hat gestern Hunderte Noteinsätze im Norden Deutschlands verursacht und eine Frau das Leben gekostet. Nun soll sich die Wetterlage entspannen.
Titelbild
Auch in den Niederlanden blies Sturm Poly: Umgestürzte Strandhäuschen in Egmond aan Zee.Foto: Koen van Weel/ANP/AFP via Getty Images
Epoch Times6. Juli 2023

Heute wird in Deutschland nach dem Durchzug von Sturmtief „Poly“ wieder ruhigeres Wetter erwartet. Südlich der Donau sowie im Norden könne es bei vielen Wolken noch Schauer und einzelne Gewitter geben, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. Sonst werde es wechselnd bewölkt, teils mit längeren sonnigen Abschnitten.

Bereits am Mittwochabend hatten die Meteorologen Entwarnung gegeben, in der Nacht zog „Poly“ dann nach Südschweden und Dänemark weiter. Zuvor waren Sturm- und Orkanböen über Norddeutschland hinweggefegt. Betroffen waren die Küstengebiete und das Festland von Niedersachsen und Bremen.

Im niedersächsischen Rhede an der Ems begrub ein entwurzelter Baum gestern eine Fußgängerin unter sich. Die Frau wurde eingeklemmt und starb noch an der Unglücksstelle. In mehreren niedersächsischen Städten hatten die Einsatzkräfte alle Hände voll zu tun. Polizei und Feuerwehr rückten in den betroffenen Regionen zu Hunderten Einsätzen aus, meist ging es dabei aber um keine größeren Notlagen. Bei Oldenburg kippte ein Lastwagengespann beim Überqueren der Huntebrücke durch den starken Wind zur Seite. Der Fahrer blieb nach Angaben der Rettungskräfte unverletzt, die Autobahn war mehrere Stunden lang gesperrt.

An anderen Orten in Niedersachsen fielen Bäume auf Gleise, wie eine Sprecherin der Bahn sagte. Es gab Einschränkungen im regionalen Bahnverkehr. Im Landkreis Ammerland in Niedersachsen stürzte ein Baum auf eine Oberleitung, dadurch entwickelte sich Rauch. Reisende wurden nicht verletzt. Auch in Bad Zwischenahn blockierte ein auf die Oberleitung gestürzter Baum den Bahnverkehr.

Einsätze auch in Bremen, Schleswig-Holstein, Hamburg und NRW

In Bremen arbeiteten nach Angaben der Feuerwehr knapp 300 Einsatzkräfte bis Donnerstagmorgen rund 140 Sturmeinsätze ab, ein Mensch wurde dort durch herabfallende Äste schwer verletzt. Zudem wurden Häuser und Autos beschädigt.

Aus Schleswig-Holstein meldete die Feuerwehr am Donnerstag landesweit rund 500 Einsätze im Zusammenhang mit dem Sturm, meist ging es um umgekippt Bäume und herabgestürzte größere Äste. In Kiel mussten Einsatzkräfte das Dach eines achtstöckigen Hauses sichern, das sich durch den starken Wind gelöst hatte.

Am Abend bilanzierte ein Sprecher der Polizei Hamburg: „Gott sei Dank gab es keine schlimmen Vorkommnisse, bei denen sich jemand schwer verletzt hat.“ Ähnlich lautete die vorläufige Bilanz in Schleswig-Holstein: „Es ist bisher relativ ruhig – im Gegensatz zu dem, was wir erwartet hatten“, sagte eine Polizeisprecherin in Flensburg.

Weitere Einsätze verzeichneten die Rettungskräfte in Nordrhein-Westfalen. Die Feuerwehren rückten auch dort vor allem wegen umgestürzter Bäume an Straßen aus. Mancherorts wurden Dächer beschädigt. Im nordrhein-westfälischen Werne kippte ein Baum auf ein Auto und musste mit einer Kettensäge zerlegt werden. (afp/dpa/red)



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