Bundesinnenminister warnt vor „Flüchtlingswelle wie 2015 – vielleicht sogar noch eine größere“

Bundesinnenminister Horst Seehofer warnt angesichts steigender Migrantenzahlen auf den griechischen Inseln vor einer größeren Migrationswelle als im Jahr 2015.
Epoch Times7. Oktober 2019

Bundesinnenminister Horst Seehofer warnt angesichts steigender Migrantenzahlen auf den griechischen Inseln vor einer größeren Migrationswelle als im Jahr 2015. „Wir müssen unseren europäischen Partner bei den Kontrollen an den EU-Außengrenzen mehr helfen. Wir haben sie zu lange alleine gelassen“, sagte der CSU-Politiker der „Bild“-Zeitung. „Wenn wir das nicht machen, werden wir eine Flüchtlingswelle wie 2015 erleben – vielleicht sogar noch eine größere als vor vier Jahren.“

Die Türkei hat in diesem Jahr bereits mehr illegal eingereiste Migranten aufgegriffen als im gesamten Vorjahr. Auch die Überfahrten aus der Türkei nach Griechenland stiegen deutlich an.

Dabei soll auch die Türkei auf mehr Rückführungen aus Griechenland drängen.

„Durch vermehrte Rückführungen erhoffen sich die türkischen Behörden auch eine Abschwächung des Migrationsdrucks auf die Türkei.“, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums der „Welt“.

Der umstrittene EU-Flüchtlingsdeal mit der Türkei aus dem Jahr 2016 hatte zu einem starken Rückgang der Flüchtlingszahlen auf den griechischen Ägäis-Inseln geführt, doch wurde zuletzt wieder ein deutlicher Anstieg registriert. Die Lager auf den griechischen Inseln sind völlig überfüllt. In Europa wird dies mit großer Sorge verfolgt.

Griechenland hat derweil angefangen Migranten auf das Festland zu bringen.

In dem Abkommen aus 2016 heisst es: „Alle seit 20. März einreisenden irregulären Migranten, die aus der Türkei auf die griechischen Inseln überfahren, werden in die Türkei zurückgebracht.“

Dies gelingt in Wirklichkeit aber aber nur selten.

Bundesinnenminister Horst Seehofer bot bei seinen Besuchen in der Türkei und Griechenland den Regierungen der beiden Länder die Unterstützung Deutschlands beim Umgang mit Flüchtlingen und Migranten an.

Zudem forderte er die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union auf, mehr für die Türkei zu tun.

„Die Türkei leistet bei der Aufnahme von Flüchtlingen sehr viel. Das liegt auch in unserem Interesse. Darüber hinaus ist klar, dass wir nicht mit den Mitteln der Vergangenheit die Zukunft bewältigen können. Deswegen will ich die Zusammenarbeit mit der Türkei weiter stärken“, sagte Seehofer der „Welt am Sonntag“.

Auf die Frage, wie viel Geld Ankara über die sechs Milliarden hinaus erhalten soll, sagte Seehofer, er könne diese Entscheidung nicht alleine treffen, man müsse dies auf europäischer Ebene Besprechen.



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