Europas einziger Solarzellenhersteller droht mit Verlagerung in die USA

Der einzige Solarzellenhersteller in Europa droht einem Medienbericht zufolge mit der Produktionsverlagerung in die USA.
Titelbild
Ein Mitarbeiter eines deutschen Solarzellenherstellers mit einem beschichtete Wafer für die Produktion von Solarzellen.Foto: BARBARA SAX/AFP via Getty Images
Epoch Times13. Juni 2023

Die Schweizer Firma Meyer Burger, die ihre Solarzellen in Thalheim in Sachsen-Anhalt fertigt, wandte sich mit einem Schreiben an Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), wie das Nachrichtenportal ZDFheute.de am Dienstag berichtete. Sie überlegt, ihre Produktion in die USA zu verlagern. Als Grund führt die Firma demnach die massiven Subventionen der US-Regierung an.

„In den USA rollt man uns für Neuansiedlungen von Werken und Absatz von Solarmodulen den roten Teppich aus“, zitierte ZDFheute aus dem Schreiben. Und: „Passende Gebäudekomplexe haben wir schon gefunden.“

Inflation Reduction Act zieht Unternehmen an

Meyer Burger beschäftigt in Thalheim derzeit 350 Mitarbeiter. Die Produktionskapazität soll eigentlich von aktuell 1,4 Gigawatt pro Jahr auf 3,4 Gigawatt bis Ende 2024 gesteigert werden. Bis 2027 soll sie weiter steigen auf rund 15 Gigawatt pro Jahr. Laut ZDF stellt das Unternehmen diesen Ausbau nun jedoch in Frage.

Das Subventionsprogramm Inflation Reduction Act (IRA) der US-Regierung sieht milliardenschwere Unterstützung für Unternehmen vor, die die Fertigung von Zukunftstechnologien wie Autobatterien, Windräder oder eben Solarzellen in den USA ansiedeln. Die EU und ihre Mitgliedstaaten werfen Washington deshalb Protektionismus vor und befürchten Abwanderungen von Unternehmen.

„Für ein Gigawatt Solarzellen und Solarmodule in den USA erhält man pro Jahr 110 Millionen Dollar – bis zum Jahr 2029“, sagte der Vorstandschef von Meyer Burger, Gunter Erfurt, zu ZDFheute. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion