Deutsche Ökonomen fordern Ende der lockeren EZB-Geldpolitik

"Die EZB sollte den Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik ab April beginnen", sagt der Freiburger Wirtschaftsweise Lars Feld der "Welt am Sonntag".
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Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB).Foto: Boris Roessler/dpa
Epoch Times8. Januar 2017

Angesichts der stark gestiegenen Inflation in Europa sehen Top-Ökonomen die Europäische Zentralbank (EZB) gezwungen, ihre milliardenschweren Anleihekäufe zu beenden. Das berichtet die „Welt am Sonntag“.

„Die EZB sollte den Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik ab April beginnen“, sagte der Freiburger Wirtschaftsweise Lars Feld der „Welt am Sonntag“.

Ähnlich äußerte sich der Chef des Münchner ifo-Instituts, Clemens Fuest: „Derzeit rechne ich für 2017 mit einer Euroraum-Inflation von 1,5 Prozent. Das würde rechtfertigen, die Käufe ab April 2017 monatlich um zehn Milliarden Euro zu reduzieren.“

Sollte die Inflation im Euroraum in den nächsten Wochen auf nahezu zwei Prozent steigen, empfehle er, die Anleihekäufe im März 2017 ganz auslaufen zu lassen, sagte Fuest. Im Dezember hatte der EZB-Rat entschieden, die monatlichen Anleihekäufe ab April von bisher 80 auf dann 60 Milliarden Euro monatlich zu reduzieren.

Die massenhaften Ankäufe von Unternehmenstiteln und Staatsanleihen durch die Notenbank dienen vor allem dem Zweck, die Zinsen künstlich niedrig zu halten und so Kreditvergabe und Preise in Europa wieder in Schwung zu bringen. EZB-Präsident Mario Draghi hat bisher Fragen nach einem möglichen Ende der lockeren Geldpolitik bisher entschieden zurückgewiesen. Aus Sicht der deutschen Ökonomen sollte die EZB von dieser Haltung angesichts der steigenden Inflationsdaten möglichst bald abrücken. (dts)



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