Energiepartnerschaft Deutschland – Indien

Epoch Times23. April 2006

Hannover – Deutschland und Indien wollen nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel ihre Zusammenarbeit im Energiesektor sowie bei Wissenschaft und Forschung vorantreiben.

Beim Thema Energie sei die Energieeffizienz von allergrößter Bedeutung, sagte Merkel am Sonntagabend bei der Eröffnung der Hannover Messe. So wolle die Bundesregierung ihre EU-Ratspräsidentschaft im kommenden Jahr für einen Forschungsgipfel von Europäischer Union und Indien nutzen. In diesem Jahr ist Indien Partnerland der weltgrößten Industrieschau, zu der sich nach Angaben der Veranstalter 5175 Aussteller aus 66 Ländern angemeldet haben. Die Messe hofft, dass von Montag bis Freitag mindestens 150.000 Besucher kommen.

Zuvor hatte Merkel beim Empfang des indischen Ministerpräsidenten Manmohan Singh in Hannover auch eine intensivere Zusammenarbeit beider Länder bei der zivilen Nutzung der Atomenergie nicht ausgeschlossen. Allerdings wolle die Bundesregierung zunächst den Ratifizierungsprozess in den USA zu deren Kooperation mit Indien bei der zivilen Nutzung der Atomenergie abwarten, sagte Merkel. Zudem wolle man noch die Diskussion in der Internationalen Atomenergiebehörde verfolgen. „Wenn der Prozess so weiter geht wie bisher, glaube ich, dass wir dann auch unsere Kooperation im Bereich der zivilen Kernenergie intensivieren können“, sagte Merkel. Die USA hatten Anfang März mit Indien eine Zusammenarbeit bei der zivilen Nutzung der Atomenergie vereinbart. Danach soll Indien von US-Unternehmen Atomtechnik kaufen können. Zugleich verpflichtet sich das Land, sein militärisches und ziviles Atomprogramm zu trennen.

Über viele Jahre hinweg sei Indien vielleicht noch nicht in seiner Bedeutung als strategischer Partner für Deutschland erkannt worden, sagte Merkel am Abend. Dass Indien Partnerland der diesjährigen Hannover Messe sei, biete nun die Möglichkeit dazu.

Singh sagte bei der Eröffnung, Deutschland sei ein wichtiger Partner für sein Land. Der Wandel in Indien biete endlose Möglichkeiten für beide Länder, sagte er laut offizieller Übersetzung. Indien werde in den nächsten zehn Jahren 150 Milliarden Dollar in die Infrastruktur investieren. Deutsche Firmen forderte Singh auf, sich vor allem beim Aufbau der Infrastruktur zu engagieren. Auch für die chemische Industrie und mittelständische Unternehmen gebe es zahlreiche Möglichkeiten der Kooperation. „Wir betrachten Deutschland als natürlichen Partner in der EU, und wir hoffen, dass Deutschland auch Indien als natürlichen Partner in Asien betrachtet.“

Edward Krubasik, der Präsident des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI), forderte bei der Messe-Eröffnung von der Bundesregierung, vor allem in den Infrastrukturmärkten für eine weitere Öffnung der Märkte in Europa, mehr Wettbewerb und private Investitionen zu sorgen. „Für den Strommarkt müssen Wettbewerbsanreize so gesetzt werden, dass es nur einen Weg zur Meisterschaft gibt – den über Innovationen, Investitionen in die Effizienz und in sinkende Kosten für die Stromverbraucher“, sagte Krubasik. Mit dem laufenden Energiedialog sei der erste Schritt dazu getan.

Reuters



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