Großer Publikumsandrang bei Leipziger Buchmesse

Die Leipziger Buchmesse ist nach drei Jahren Corona-Unterbrechung zurückgekehrt – und es ist gefühlt so, als wäre sie nie weg gewesen. Dennoch gibt es Sorgen in der Buchbranche.
Die Besucherzahlen der Leipziger Buchmesse sind nach drei Jahren Zwangspause fast wieder auf dem Niveau wie vor Corona.
Die Besucherzahlen der Leipziger Buchmesse sind nach drei Jahren Zwangspause fast wieder auf dem Niveau wie vor Corona.Foto: Jan Woitas/dpa
Epoch Times30. April 2023

Die Leipziger Buchmesse hat nach drei Jahren Corona-Zwangspause fast wieder so viele Menschen angezogen wie vor der Krise. Es seien 274.000 Besucherinnen und Besucher auf das Messegelände und zum Lese-Festival „Leipzig liest“ gekommen, teilte die Messe zum Abschluss am Sonntag mit. „Das ist ein fulminantes Comeback der Leipziger Buchmesse“, sagte Direktor Oliver Zille. Auch das Gastland Österreich sah „alle Erwartungen übertroffen“.

Im Vorfeld hatte der Messechef etwas auf die Euphoriebremse getreten. Er gehe davon aus, dass eine Messe nach drei Jahren Unterbrechung eine gewisse Zeit brauche, um wieder ihre volle Betriebstemperatur zu erreichen, hatte er gesagt. Doch von Neustart-Schwierigkeiten war an den vier Messetagen nichts zu sehen. Im Gegenteil: Die Stände waren dicht umlagert, bei Signierstunden bildeten sich lange Schlangen. Bestseller-Autor Sebastian Fitzek unterschrieb am Sonntag vier Stunden lang, ohne dass der Andrang nachließ.

Seit Donnerstag hatten 2.082 Aussteller aus 40 Ländern ihre Neuheiten rund ums Buch präsentiert. Laut Messe waren das 82 Prozent der letzten Buchmesse 2019 vor Beginn der Corona-Krise. Damals waren 286.000 Besucherinnen und Besucher gezählt worden.

„Was für ein Comeback! Die Leipziger Buchmesse hat aufs Beste bewiesen, warum sie im Bücherfrühling unentbehrlich ist. Nach drei Jahren schmerzvoller Pause hat sie sich erneut als bedeutendes Forum für die Branche und öffentliche Bühne für Bücher und das Lesen gezeigt“, erklärte Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

„Wir finden, die Messe ist sehr gut gelaufen. Es waren viele Leute da“, sagte Patricia Bohnstedt, Vertriebsmitarbeiterin der Aufbau Verlage. „Es gab ja vorab große Fragezeichen, ob weniger Menschen als früher kommen werden. Aber ist schön zu sehen, dass alle immer noch an Büchern interessiert sind.“ Die Aufbau-Verlage hatten am Samstagabend Altbundeskanzlerin Angela Merkel zu einer Gesprächsrunde nach Leipzig geholt – eine von vielen sehr gefragten Veranstaltungen.

Trotz des Messeerfolges – Sorgen im Buchhandel

Doch der Messetrubel kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Buchbranche auch Sorgen drücken. Wegen eines anhaltenden Kostendrucks seien kleine Verlage existenziell bedroht, hatte Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, gesagt. Die Branche dringt auf eine strukturelle Verlagsförderung, um die Vielfalt zu erhalten. 80 Prozent der Verlage in Deutschland zählen zu den kleinen Unternehmen mit einem Jahresumsatz bis zu einer Million Euro.

Die Leipziger Buchmesse 2023 war noch unter dem Eindruck der Corona-Pandemie geplant worden und deswegen in den April verlegt worden. Im nächsten Jahr kehrt sie zu ihrem angestammten Termin im März zurück. Sie wird vom 21. bis 24. März veranstaltet. Als Gastland werden sich dann die Niederlande und Flandern in Leipzig präsentieren. (dpa/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion