Mit Pfizer geht es bergab: Pharmariese schließt zwei Standorte in den USA

Die Nachfrage nach Corona-Impfstoffen geht stark zurück, das bekommt auch Pfizer zu spüren. Zum Leidwesen vieler Mitarbeiter muss das Unternehmen zwei seiner Zweigstellen schließen.
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Albert Bourla, CEO von Pfizer, gestikuliert während einer Sitzung auf dem jährlichen Weltwirtschaftsforum in Davos, Schweiz, am 25. Mai 2022.Foto: Fabrice Coffrini/AFP via Getty Images
Von 1. November 2023

Der Pharmariese Pfizer hat bestätigt, dass er im Rahmen einer Kostensenkungsmaßnahme zwei seiner Einrichtungen in North Carolina (USA) schließen wird. Noch vor Kurzem gab der Konzern bekannt, dass die Verkäufe seines Corona-Impfstoffs und anderer Produkte zurückgehen würden.

Das Unternehmen teilte gegenüber mehreren lokalen Medien mit, dass es seine Standorte in Durham und Morrisville schließen wird. Die Schließungen seien Teil der Bemühungen, „effizienter und effektiver zu arbeiten“. Pfizer betreibt weiterhin seine größten Anlagen in North Carolina, darunter zwei in Sanford und eine in Rocky Mount.

Es ist nicht klar, wie viele Arbeitnehmer davon betroffen sind und entlassen werden. Die Epoch Times hat das Unternehmen um eine Stellungnahme gebeten.

Abfindungen im Gespräch

„Alle arbeitsplatzbezogenen Entscheidungen werden mit Transparenz, Mitgefühl und Respekt und unter Einhaltung der geltenden Gesetze getroffen“, teilte Pfizer der Zeitung „News & Observer“ mit. Gegenüber „ABC11 TV“ versicherte der Pharmakonzern, dass die betroffenen Mitarbeiter entweder eine Abfindung erhielten oder die Möglichkeit haben, sich auf eine andere Stelle zu bewerben.

Der Bürgermeister von Morrisville, T.J. Cawley, bestätigte ebenfalls gegenüber den Medien, dass es zu Entlassungen kommen kann. Mehrere betroffene Pfizer-Mitarbeiter haben in den letzten Tagen auf ihren LinkedIn-Profilen den Hashtag #OpenToWork angegeben.

Der Bürgermeister äußerte sich dennoch zuversichtlich zu den Schließungen. „Talente werden immer von Unternehmen zu Unternehmen wandern. Wir haben einen so starken Talentpool, dass die Unternehmen immer wieder hierherkommen werden.“

Noch keine offizielle WARN-Notiz eingegangen

Bevor das Unternehmen die Schließungen offiziell bekannt gab, hatten sich einige Pfizer-Mitarbeiter in den sozialen Medien darüber beklagt, dass sie im Rahmen eines Kostensenkungsprogramms bald entlassen werden würden. In den Beiträgen wurde behauptet, dass einige Pfizer-Führungskräfte Anfang Oktober eine Liveübertragung mit Tausenden Beschäftigten abhielten, um die Kürzungen anzukündigen.

Vor etwa einer Woche hat Pfizer erstmals gegenüber „Newsweek“ seine Sparmaßnahmen angekündigt. Details wurden jedoch nicht genannt.

Gemäß den Bundesvorschriften müssen Arbeitgeber 60 Tage vor der Schließung eines Standorts, von der mindestens 50 Arbeitnehmer betroffen sind, eine sogenannte WARN-Notiz einreichen. Laut „News & Observer“, der sich auf die Website des Handelsministeriums des Bundesstaates beruft, habe Pfizer bis Montag noch keine WARN-Notiz für Entlassungen eingereicht.

Pfizer senkt Prognose

Etwa zwölf Millionen Menschen oder 3,6 Prozent der US-Bevölkerung haben eine der letzten Auffrischungsimpfungen erhalten, sagte Dr. Mandy Cohen, Direktorin der US-Gesundheitsbehörde CDC, letzte Woche.

Dr. Mandy Cohen, COO und Stabschefin der Zentren für Medicare und Medicaid, sagt während einer Anhörung des House Ways and Means Committee auf dem Capitol Hill in Washington am 3. November 2015 aus. Foto: Mark Wilson/Getty Images

„Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg. Würde ich gerne mehr sehen? Natürlich, das ist meine Aufgabe als CDC-Direktorin, mehr zu wollen“, sagte sie gegenüber dem Politikmagazin „Politico“.

Die weggebrochene Nachfrage nach Corona-Medikamenten bremst das Geschäft des US-Pharmakonzerns Pfizer deutlich. Der Branchenriese kappte gestern die Prognose für den Umsatz im laufenden Jahr auf 58 bis 61 Milliarden US-Dollar. Zuvor wurden Erlöse von 67 bis 70 Milliarden US-Dollar erwartet. Der Rückgang gehe allein auf Corona-Arzneien zurück, hieß es.

Pfizer verbuchte auch eine Abschreibung von 5,5 Milliarden US-Dollar auf Lagerbestände im Zusammenhang mit der niedriger als erwartet ausfallenden Nachfrage. Allein für das Corona-Medikament Paxlovid senkte der Konzern die Umsatzerwartung um sieben Milliarden US-Dollar. Bei seinem Corona-Impfstoff Comirnaty rechnet Pfizer nun mit zwei Milliarden US-Dollar weniger Umsatz.

Im vergangenen Monat ist die Aktie von Pfizer um etwa zehn Prozent gefallen und lag am Montagmorgen bei knapp über 30 US-Dollar pro Aktie. Die Aktie des Konkurrenten Moderna, der auch einen mRNA-Impfstoff für COVID-19 herstellt, ist im vergangenen Monat um mehr als 29 Prozent gefallen und lag am Montagmorgen bei 72 US-Dollar je Aktie.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: Pfizer to Shut Down Two Facilities Amid Major Cost Cuts. (deutsche Bearbeitung nh)



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