500 Beschäftigte betroffen
Solarzellen-Hersteller Meyer Burger erwägt Schließung von Werk in Freiberg
Der Schweizer Solarzellen-Hersteller Meyer Burger erwägt die Schließung seines Werks in Freiberg bei Dresden zugunsten von Produktionsstätten in den USA.

Solarzellen auf Hausdach (Archiv)
Foto: via dts Nachrichtenagentur
„Angesichts des sich verschlechternden Marktumfelds in Europa ist eine Fortsetzung der umfassenden europäischen Solarproduktion vorerst nicht nachhaltig“, erklärte das Unternehmen am Mittwoch. Deshalb stehe die Schließung des sächsischen Werks „bereits Anfang April 2024“ zur Debatte. 500 Beschäftigte wären davon betroffen.
Das Werk in Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt würde diesem Plan zufolge bestehen bleiben und künftig der US-Produktion zuarbeiten, führte das Unternehmen aus. Forschungsstandorte in Deutschland und in der Schweiz würden ebenfalls erhalten bleiben. „Eine finale Entscheidung soll bis Mitte Februar 2024 getroffen werden.“
Das Unternehmen erwartet den Angaben zufolge für 2023 einen Verlust im Betriebsergebnis von „mindestens“ 126 Millionen Franken (134 Millionen Euro). Es verwies auf einen „starken Anstieg der chinesischen Produktionsüberkapazitäten und von Indien und den USA verhängte Handelsbeschränkungen“. Dies habe 2023 zu einem „erheblichen Überangebot und beispiellosen Verzerrungen auf dem europäischen Solarmarkt“ geführt.
Meyer-Burger-Chef Gunter Erfurt hatte in den vergangenen Monaten wiederholt in Berlin staatliche Unterstützung eingefordert und andernfalls mit der Abwanderung in die USA gedroht. „Wir sind in Gesprächen mit Meyer Burger, und wir sind uns der schwierigen Lage dieses Unternehmens und der Solarindustrie in Deutschland sehr bewusst“, sagte ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums dazu. Zu weiteren Details könne er keine Auskunft geben.
„Der Ausbau des US-Geschäfts verläuft derzeit wie geplant mit dem Hochlauf unseres Solarmodul-Produktionsstandorts in Goodyear, der voraussichtlich im zweiten Quartal 2024 beginnen wird“, erklärte Erfurt nun. „In den USA können wir unsere führende Technologieposition voll ausnutzen.“ Zugleich liefen auch die Gespräche mit der Bundesregierung weiter. (afp)
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