Ausgaben der Wirtschaft für Forschung und Entwicklung kräftig gestiegen

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EuroscheineFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times3. Dezember 2015

Die deutsche Wirtschaft hat ihre Forschungsausgaben im vergangenen Jahr so kräftig erhöht wie lange nicht: Die Ausgaben stiegen um 6,4 Prozent auf 57 Milliarden Euro. „Das ist ein Spitzenwert“, heißt es beim Stifterverband, der die Daten erhebt. Im Jahr 2015 sollen die entsprechenden Posten – das zeigen Plandaten der Unternehmen – um 3,6 Prozent auf dann rund 59 Milliarden klettern.

Das meldet das „Handelsblatt“ mit Bezug auf neue, noch unveröffentlichte Daten des Stifterverbandes. Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) ist voll des Lobes über die Entwicklung: „Nie zuvor haben Staat und Wirtschaft so viel in Forschung und Entwicklung investiert wie heute“, sagte sie dem „Handelsblatt“. „Deutschland baut seinen Platz als Innovationsführer in Europa weiter aus.“ Michael Hüther, Chef des Instituts der Deutschen Wirtschaft, preist ebenfalls den Trend. Auch in den Patentstatistiken habe Deutschland „eine hervorragenden Position“. Der Ökonom warnt allerdings vor Selbstzufriedenheit: „Um international an der Spitze zu bleiben, darf sich Deutschland nicht mit dem Durchschnitt vergleichen.“ Bei der Höhe der F&E-Ausgaben bezogen aufs Bruttoinlandsprodukt lägen viele Rivalen vor Deutschland. Hierzulande liegt die F&E-Quote bei 2,8 Prozent, in Korea jedoch bei 4,2 Prozent. Selbst die Schweiz schafft drei Prozent. Den Löwenanteil stemmen die Autohersteller und ihre Zulieferer: Mercedes, BMW, VW, Bosch und die anderen geben jede dritten deutschen Forschungseuro aus, insgesamt 20 Milliarden. Mit Abstand folgen Elektrotechnik und Maschinenbau mit zehn beziehungsweise sechs Milliarden Euro. Rund die Hälfte der Ausgaben entfällt auf die Südländer Bayern und Baden-Württemberg. Um mehr zu forschen braucht die Wirtschaft mehr Experten: Die Zahl der Forscher und Entwickler ist innerhalb von zehn Jahren um gut 72.000 auf 371.000 geklettert. Genau hier jedoch lauert Gefahr. Nach einer Zusatzstudie des Stifterverbandes erwarten die forschungsstarken Branchen Kfz, Maschinenbau und Informations/Kommunikationstechnologie schon in den nächsten Jahren Engpässe beim Personal. Und die F&E-Abteilungen seien noch homogener besetzt als vermutet: männlich, deutsch, technische Vorbildung. Autorin Julia Schneider zieht daraus einen Schluss: „Das deutsche Innovationssystem braucht dringend mehr qualifizierte Zuwanderung.“

(dts Nachrichtenagentur)



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