Bericht: Snapchat-Mutter Snap macht ersten Schritt Richtung Börsengang
Die Mutter der vor allem bei jungen Nutzern beliebten Smartphone-App Snapchat, Snap, bereitet einem Bericht zufolge ihren Börsengang vor. Snap habe vergangene Woche auf vertraulichem Wege Dokumente an die US-Börsenaufsicht übermittelt, berichtete das „Wall Street Journal“ am Dienstag. Der Start an der Wall Street sei für März geplant. Ein Unternehmenssprecher wollte sich auf Anfrage nicht dazu äußern.
Beim Börsengang würde Snap dem Bericht zufolge mit 20 bis 25 Milliarden Dollar (18,6 bis 23,3 Milliarden Euro) bewertet. Damit wäre es voraussichtlich der größte Börsengang seit der Erstnotierung des chinesischen Internetkonzerns Alibaba 2014. Nach der jüngsten Investorenrunde im Mai war Snap mit gut 18 Milliarden Dollar bewertet worden.
Das Unternehmen kann den Börsengang dank einer besonderen Vorschrift auf vertraulichem Wege vorbereiten. Die Regel besagt, dass diese Option Firmen offensteht, die weniger als eine Milliarde Dollar Umsatz erzielen. Sie müssen erst 21 Tage vor Beginn der Investorenwerbung an die Öffentlichkeit gehen. Auch der Kurzbotschaftendienst Twitter und der Mobilbezahldienst Square hatten ihre Börsengänge jeweils in aller Stille in die Wege geleitet.
Der Messengerdienst Snapchat kommt nach eigenen Angaben auf mehr als 100 Millionen Nutzer weltweit. Sie können sich Videos, Bilder und Textnachrichten zuschicken, die nach dem Ansehen wieder verschwinden. Das zieht vor allem jüngere Smartphone-Nutzer an.
Das dahinter stehende Unternehmen hatte sich erst kürzlich von Snapchat in Snap umbenannt, um zu signalisieren, dass es sich geschäftlich breiter aufstellt. Im Oktober kündigte Snap an, vernetzte und mit einer Mini-Kamera ausgestattete Brillen auf den Markt zu bringen.
Finanzdaten veröffentlicht Snap bisher nicht. Die Marktforschungsfirma eMarketer sagte dem Unternehmen im September aber kräftig wachsende Werbeeinnahmen voraus: Dieses Jahr könnten sie weltweit bei 366,7 Millionen Dollar liegen, nächstes Jahr bei 935,5 Millionen Dollar und 2018 bei 1,76 Milliarden Dollar.
cne/ut
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