Italiens Kartellbehörde verhängt Milliardenstrafe gegen Amazon

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Die Amazon-Angestellten sollen erst im kommenden Jahr in die Büros zurückkehren.Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/dpa
Epoch Times9. Dezember 2021

Italiens Kartellbehörde hat eine Strafe von mehr als 1,1 Milliarden Euro gegen Amazon wegen Missbrauchs seiner marktbeherrschenden Stellung im Internetversandhandel verhängt.

Der US-Konzern habe mit seiner starken Versandlogistik konkurrierenden Unternehmen geschadet, erklärten die italienischen Wettbewerbshüter am Donnerstag. Amazon wies den Vorwurf zurück und will Widerspruch einlegen.

Konkret moniert die Behörde, dass Amazon auf der Plattform amazon.it solche Verkäufer bevorzugt, die die konzerneigene Versandlogistik nutzen. Andere Anbieter, die diesen Service nicht nutzen, werden demnach benachteiligt, etwa durch eine schlechtere Sichtbarkeit auf der Seite.

Die italienischen Wettbewerbshüter stufen Amazons „missbräuchliche Strategie“ in ihrer 250-seitigen Entscheidung als „besonders schwerwiegend“ ein, weil Wettbewerb damit verhindert und möglicherweise sogar ganz unterbunden werde.

Neben der Geldstrafe wies die Behörde Amazon an, künftig allen Verkäufern auf seiner italienischen Plattform dieselben Privilegien und eine gleich gute Sichtbarkeit einzuräumen.

Amazon wies die Entscheidung der italienischen Kartellbehörde entschieden zurück. Die Geldstrafe und die verhängten Auflagen seien „ungerechtfertigt und unverhältnismäßig“, erklärte das Unternehmen. Amazon will gegen die Entscheidung Widerspruch einlegen.

Erst im November hatte Italiens Kartellbehörde Strafen in Höhe von insgesamt rund 200 Millionen Euro gegen Amazon und Apple wegen Absprachen beim Verkauf von Apple- und Beats-Produkten verhängt. Amazon soll 68,7 Millionen Euro zahlen.

Nach Angaben der italienischen Wettbewerbshüter hatten die beiden US-Unternehmen im Herbst 2018 vereinbart, dass in Italien nur Amazon sowie einige ausgesuchte Händler Produkte von Apple und Beats verkaufen dürfen. Der Audiotechnikhersteller Beats gehört seit 2014 zu Apple. (afp/dl)



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