Kieler Finanzministerium will grünes Licht für Verkauf der HSH Nordbank geben

Die Landesregierungen von Hamburg und Schleswig-Holstein wollen in einer gemeinsamen Sitzung über den Verkauf der mit Staatshilfen geretteten HSH Nordbank entscheiden.
Titelbild
Die HSH Nordbank besteht aus einer profitablen Kernbank und einem Teil mit hohen Risiken, vor allem Schiffskredite.Foto: Daniel Reinhardt/dpa
Epoch Times25. Februar 2018

Die Landesregierungen von Hamburg und Schleswig-Holstein wollen einem Medienbericht zufolge am Mittwoch in einer gemeinsamen Sitzung über den Verkauf der mit Staatshilfen geretteten HSH Nordbank entscheiden. Sie verhandeln mit den US-Finanzinvestoren Cerberus und J.C. Flowers. Das Kieler Finanzministerium werde empfehlen, einem entsprechenden Vertrag zuzustimmen, erklärte die Behörde gegenüber der „Welt am Sonntag“ – Voraussetzung sei allerdings eine Einigung über offene Vertragsdetails.

Zudem müssen noch die Länderparlamente und die EU zustimmen. Die frühere HSH wurde laut Vorgaben der EU-Kommission aufgespalten und muss teilprivatisiert werden. Während eine Holdinggesellschaft im Besitz der Länder bleibt und weiter einen genau definierten Korb fauler Altkredite aus früheren Geschäften verwaltet, muss die neu aufgestellte operative Tochter bis 2018 an Investoren verkauft werden.

Über den Verkauf muss laut den EU-Vorgaben bis Ende Februar entschieden werden. Das war die Bedingung, unter der die EU-Kommission die massiven Finanzhilfen für die durch Fehlspekulationen und Marktturbulenzen während der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise in Not geratene HSH genehmigte. Hamburg und Schleswig-Holstein stützten ihre ehemalige Landesbank zeitweise mit einem Risikopuffer von zehn Milliarden Euro.

Ihr operatives Geschäft richtete die HSH Nordbank in den vergangenen Jahren ebenfalls gemäß der Vorgaben der EU neu aus. Sie betätigt sich ausschließlich als Bank für die mittelständische Wirtschaft, etwa indem sie Projekte im Bereich erneuerbare Energien, Immobilien, Infrastruktur und Schifffahrt finanziert. Spekulationsgeschäfte auf eigene Rechnung an Kapitalmärkten betreibt sie nicht mehr.

Die HSH Nordbank war 2003 durch eine Fusion der beiden früheren Landesbanken von Hamburg und Schleswig-Holstein entstanden. Sie entwickelte sich unter anderem zu einem der bedeutendsten Schiffsfinanzierer der Welt. Derzeit beschäftigt das Institut knapp 2000 Menschen an mehreren Standorten in Deutschland sowie einigen Büros im Ausland.

Das Unternehmen J.C. Flowers stieg bereits 2006, also vor der globalen Finanzkrise, mit mehreren von ihm initiierten Konsortien bei der HSH ein. Die Investmentgesellschaft hält einen Anteil von 5,1 Prozent an der Bank.

ilo/rh



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion