Fossile Frösche geben Einblicke in „grüne“ Antarktis vor 40 Millionen Jahren

Erstmals konnten Forscher Frösche in der Antarktis nachweisen und belegen warmes und gemäßigtes Klima am heutigen Südpol. Die beiden Helmfrösche sind etwa 40 Millionen Jahre alt und sind damit der erste und älteste Beweis wechselwarmer Amphibien aus noch existierenden Familien in der Antarktis.
Verwandter der Frösche aus der Antarktis
Calyptocephalella gayi aus der Familie der Helmfrösche. Er ist ein heute noch lebender Verwandter des Frosches aus der Antarktis.Foto: Wikimedia Commons | José Grau de Puerto Montt
Von 1. Mai 2020

Ein internationales Forscherteam hat den bislang ältesten Beweis für moderne Amphibien in der Antarktis entdeckt. Bei dem Fund handelt es sich um die fossilen Überreste zweier Exemplare aus der Familie der Helmfrösche.

Die Froschfossilien belegen erneut, dass in der Antarktis einst ein warmes und gemäßigtes Klima herrschte — noch bevor sich die Landmasse vom Superkontinent Gondwana trennte. Die Wissenschaftler veröffentlichten ihre Ergebnisse im Online-Fachblatt „Scientific Reports„.

Frösche erstmals in der Antarktis nachgewiesen

Der Paläontologe Thomas Mörs und seine Kollegen entdeckten die versteinerten Überreste zwischen 2011 und 2013 bei Expeditionen zur Seymour-Insel auf der Antarktischen Halbinsel. Dabei soll es sich laut den Forschern um die Hüft- und Schädelknochen der Tiere handeln.

Beide Frösche gehören zur Familie der Calyptocephalellidae, auch Helmfrösche genannt, sind etwa 40 Millionen Jahre alt und stammen aus dem Eozän. Damit sind sie zugleich der erste und älteste Beweis wechselwarmer Amphibien aus noch existierenden Familien in der Antarktis.


Ein Forscher an der Fundstelle der Froschfossilien.

Erst kürzlich gelang es Forschern unter der Leitung des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) einen 90 Millionen Jahre alten Regenwald am Südpol nachzuweisen. Bereits diese Entdeckung bewies, dass die Antarktis einst völlig anders aussah als heute.

Ein Klima wie in Südamerika

Die neue Entdeckung deutet außerdem darauf hin, dass die klimatischen Bedingungen der Antarktischen Halbinsel im späten mittleren Eozän mit dem des heutigen Südamerikas vergleichbar gewesen sein könnten. So prägte ein feuchtes und gemäßigtes Klima mit Wäldern die Landmasse.

Doch auch in der Fauna lassen sich noch heute Verbindungen zwischen Südamerika und der Antarktis erkennen. So kommen alle fünf lebenden Helmfroscharten ausschließlich in Südamerika vor. Aus diesem Grund vermuten die Wissenschaftler, dass auf dem südlichen Kontinent möglicherweise Arten beheimatet sind, die einst auf der gesamten antarktischen Halbinsel zu finden waren.



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