Studie aus Kanada: Ungeimpfte haben höheres Unfallrisiko

Kanadische Wissenschaftler lassen aufhorchen: Sie behaupten, nicht gegen Corona Geimpfte hätten ein höheres Unfallrisiko.
Professoren zweifeln an Qualitätskontrolle der Corona-Impfstoffe durch das PEI.
COVID-19-Impfung mit dem Impfstoff von Pfizer/BioNTech. (Symbolbild) Studien zufolge haben Ungeimpfte ein höheres Unfallrisiko im Straßenverkehr und lehnen mehr Autonomie für Wales gegenüber Großbritannien ab.Foto: JEAN-FRANCOIS MONIER/AFP via Getty Images
Von 15. Dezember 2022

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Wer nicht gegen COVID-19 geimpft ist, hat ein höheres Unfallrisiko im Straßenverkehr. Dies behaupten zumindest die Autoren einer Studie unter der Leitung von Donald A. Redelmeier von Sunnybrook Health Sciences Centre in Toronto. Das Papier fand Eingang in die Dezemberausgabe des „American Journal of Medicine“.

Für die Studie werteten die Forscher im Sommer 2021 verschlüsselte Aufzeichnungen von mehr als 11 Millionen Erwachsenen aus. Von diesen seien 16 Prozent nicht gegen Corona geimpft gewesen.

Unfallrisiko durch Ungeimpfte „übersteigt Sicherheitsgewinn durch technischen Fortschritt“

Das Forscherteam kam zu der Erkenntnis, dass Ungeimpfte mit einer um 72 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt waren. Als solchen definierte man einen Unfall, nach dem mindestens eine Person im Krankenhaus behandelt werden musste. Dies entspreche in etwa dem erhöhten Unfallrisiko von Menschen mit Schlafapnoe, sei aber gleichzeitig nur etwa halb so hoch wie bei Menschen, die Alkohol missbrauchten.

Allerdings, so die Autoren, sei das Unfallrisiko durch ungeimpfte Fahrer so hoch, dass es „den Sicherheitsgewinn durch die Fortschritte der modernen Automobiltechnik übersteigt“. Zudem berge es auch Risiken für andere Verkehrsteilnehmer.

Versicherungsunterlagen hatten die Forscher eigenen Angaben zufolge nicht zur Verfügung. Auch von Polizeiberichten war nicht die Rede. Auf diese Weise konnte auch nicht unterschieden werden, wen welcher Grad des Verschuldens an den ausgewerteten Unfällen traf.

„Abneigung gegen Vorschriften“ und „Glaube an die Freiheit“ als Risikofaktoren

Einen kausalen Zusammenhang zwischen einem Fehlen der Corona-Impfung und dem Unfallrisiko vermögen die Autoren der Studie nicht nachzuweisen. Sie stellen aufgrund der Korrelation zwischen Nichtimpfung und Unfallhäufigkeit jedoch eine Theorie auf. Dieser zufolge könnten „Menschen, die sich den Empfehlungen des öffentlichen Gesundheitswesens widersetzen“, auch „grundlegende Sicherheitsrichtlinien im Straßenverkehr vernachlässigen“.

Mögliche Gründe für eine riskantere Fahrweise könnten „Misstrauen gegenüber der Regierung“ oder der „Glaube an die Freiheit“ sein. Betroffene hätten auch oft „falsche Vorstellungen von den täglichen Risiken“. Aber auch der „Glaube an den natürlichen Schutz“, die „Abneigung gegen Vorschriften“, Armut oder Fehlinformationen seien mögliche Erklärungen.

Die Forscher halten ihre Schlüsse für so bedeutsam, dass sie auf ihrer Grundlage sogar Handlungsempfehlungen geben. So sollen Hausärzte „in Erwägung ziehen, ungeimpfte Patienten über die Sicherheit im Straßenverkehr zu beraten“, und Ersthelfer sollten an Unfallorten Vorkehrungen zum Schutz vor Corona ziehen.

„Versicherungen sollten höheres Unfallrisiko einpreisen“

Vor allem aber sollten „Versicherungsunternehmen Änderungen ihrer Versicherungspolicen auf der Grundlage von Impfdaten vornehmen“, so die Autoren. In der Praxis liefe das darauf hinaus, die Prämien Ungeimpfter aufgrund des vermeintlich höheren Unfallrisikos zu erhöhen.

Im Jahr 2021 hatte bereits das „Journal of Bioeconomics“ eine Studie aus Kanada veröffentlicht, das einen Zusammenhang zwischen Impfstatus und Verhalten behauptet hatte. Damals ging es um junge Erwachsene und die Korrelation von riskantem Fahrverhalten und einer fehlenden Grippeimpfung.

Auch wenn grundlegende wissenschaftliche Methoden bei ihrer Erstellung eingehalten wurden, ist der Wert von Studien dieser Art umstritten. Dies liegt nicht nur an der Ungenauigkeit, die sich zwangsläufig aus fehlenden Daten zum Verschulden von Unfällen ergibt.

Es werden neben dem Unterschied von Korrelation und Kausalität auch potenzielle andere Faktoren außer Acht gelassen. Diese reichen etwa von der Jahreszeit bis zum Streckenzustand oder dem generellen Unfallrisiko auf einer bestimmten Strecke bis hin zur Fahrerfahrung oder Witterung.

Propaganda unter dem Deckmantel der Forschung?

Bereits vor einigen Wochen publizierten Wissenschaftler aus Australien eine Studie, der zufolge die Propaganda von Impfgegnern körperliche Nebenwirkungen bei Geimpften begünstigt haben könnte.

Im Mai 2022 hatten auch die Bangor University in Cardiff und die Universität von Kentucky in den USA eigentümlich anmutende Fragen rund um die Corona-Impfung untersucht. So ging es dabei etwa darum, ob sich die Bereitschaft zur Impfung in Kohlerevieren und Regionen ohne Kohlebergbau voneinander unterscheide. Die Unterschiede waren demnach nicht signifikant.

Dem gegenüber sei die Zustimmung zur sogenannten „Welsh Devolution“, also der Gewährung stärkerer Autonomierechte für Wales gegenüber der britischen Regierung, unter Ungeimpften geringer. In beiden Ländern hätte sich zudem Menschen, die sozial isoliert waren, seltener impfen lassen. Das Gleiche habe für Menschen gegolten, die während der Pandemie in wirtschaftliche Not geraten waren. Demgegenüber hätten Menschen, die sich einer starken lokalen Gemeinschaft zugehörig fühlten, das Angebot einer Impfung eher angenommen.

Vertrauen in Wissenschaft während der Corona-Jahre deutlich gesunken

Zweifelhafte Studien und solche, die im Verdacht standen, von politischen oder propagandistischen Anliegen überschattet zu sein, hatten in der Zeit der Corona-Pandemie nicht nur Impfbefürworter präsentiert.

Von Impfgegnern kamen ebenfalls zahlreiche umstrittene Darstellungen, die sich vor allem in sozialen Medien verbreiteten. Sie reichten von der angeblichen Implantation von Mikrochips durch die Impfung, bis hin zur Behauptung, die Impfung bewirke Unfruchtbarkeit.

Dem Vertrauen in die Wissenschaft scheinen beide Positionen potenziell abträglich zu sein. Einer im Februar des Jahres präsentierten Pew-Studie zufolge ist der Anteil der erwachsenen US-Amerikaner, die großes Vertrauen in Wissenschaftler haben, deutlich gesunken.

Im November 2020 hatten noch 39 Prozent der Befragten angegeben, Wissenschaftlern generell zuzutrauen, im besten Interesse der Öffentlichkeit zu handeln. Im Februar 2022 waren es nur noch 29 Prozent. Bezüglich medizinischer Wissenschaftler sank der Anteil sogar von 40 auf 29 Prozent.



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