„TartanPest“: Studenten erfinden Roboter gegen Schädlingsplage

In der Landwirtschaft greift man zur Schädlingsbekämpfung oft auf Pestizide zurück. Eine neue Erfindung aus den USA soll die Gepunktete Laternenträgerzikade rein mechanisch zurückdrängen.
Mit einem Bürstenarm soll der Roboter TartanPest Schädlingen den Garaus machen.
Mit einem Bürstenarm soll der Roboter TartanPest Schädlingen den Garaus machen.Foto: Carnegie Mellon University
Epoch Times13. Juni 2023

Forscher der Carnegie Mellon University haben mit „TartanPest“ einen Roboter entwickelt, der Eiablagen der Gepunkteten Laternenträgerzikade (Lycorma delicatula) entdeckt und zerstört. Das gefräßige Insekt, das ursprünglich aus Asien stammt, wurde inzwischen in über 14 US-Bundesstaaten nachgewiesen. Dort fällt es über Obstbäume und zahlreiche andere Nutzpflanzen wie Reben und Hopfen her und richtet große Schäden an.

Mit 700 Bildern gespeist

Der Zikaden-Bekämpfungsroboter basiert auf einem elektrisch angetriebenen Kleintraktor. Er verwendet ein sogenanntes Deep-Learning-Modell, das auf einem Datensatz von 700 Bildern basiert, die Nester des Insekts zeigen. Sie stammen von dem sozialen Netzwerk „iNaturalist“, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Verbindung zwischen Menschen und Natur zu fördern.

Die Nester mit je 30 bis 50 Eiern, die im Herbst abgelegt wurden, finden sich vor allem auf Bäumen, Felsen, Gartenmöbeln und rostigen Metalloberflächen. Im darauffolgenden Frühjahr schlüpfen die Insekten und beginnen ihr zerstörerisches Werk – es sei denn, man kommt ihnen zuvor.

Entdeckt TartanPest ein solches Nest mithilfe seiner Datensätze, tritt der Roboterarm in Aktion. Er kratzt das Gelege ab und zerquetscht es, wie ein auf YouTube veröffentlichtes Video zeigt. Eine Akkuladung des Roboters reicht dabei für bis zu acht Stunden Betriebszeit.

Der TartanPest auf Schädlingsjagd. Foto: Carnegie Mellon University

Umweltfreundlich und kostensenkend

„Derzeit konzentriert sich die Zikade auf den östlichen Teil des Landes, aber es wird prognostiziert, dass sie sich auf das ganze Land ausbreitet“, sagt Entwicklerin Carolyn Alex. TartanPest könne den Einsatz von Insektiziden, die die Umwelt belasten, deutlich reduzieren, die Effizienz landwirtschaftlicher Betriebe steigern und Arbeitskosten senken.

Allein in Pennsylvania richten die Insekten jährliche Schäden in Höhe von 300 Millionen US-Dollar an. In Deutschland wird das Einschleppungsrisiko des Schädlings derzeit als „mittelmäßig“ eingeschätzt. Funde oder ein Verdacht sind unmittelbar dem zuständigen Pflanzenschutzdienst zu melden. (pr/sua)



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