Kein „Free Palestine“ in Berlin: 36-Jähriger von Gruppe lebensgefährlich verletzt

Die Männer hatten so lange auf ihr Opfer eingeschlagen und eingetreten, bis es das Bewusstsein verlor. Rettungskräfte brachten den lebensgefährlich Verletzten ins Krankenhaus.
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Das Wappen der Berliner Polizei an einer Polizeijacke.Foto: Tim Brakemeier/dpa/Archivbild/dpa
Epoch Times27. Oktober 2021

Am späten Montagabend, 25. Oktober, griffen drei bisher Unbekannte einen Mann in Berlin-Spandau an und fügten ihm lebensbedrohliche Verletzungen zu, berichtet die Polizei Berlin. Demnach sollen die Täter gegen 22:35 Uhr auf dem Gehweg des Altstädter Rings auf ihr Opfer zugegangen sein. Sie forderten von dem 36-Jährigen „etwas laut zu rufen“.

Weil dieser das abgelehnt habe, hätten die Unbekannten auf ihn bis zur Bewusstlosigkeit eingeschlagen und eingetreten. Anschließend sollen sie in verschiedene Richtungen geflüchtet sein.

Zeugen des Vorfalls alarmierten schließlich den Rettungsdienst. Der Schwerverletzte wurde mit lebensbedrohlichen Kopfverletzungen in ein Krankenhaus gebracht und dort stationär aufgenommen.

Wie nun der „Tagesspiegel“ zu dem Fall berichtet, drehte sich die Aufforderung der Täter an den 36-Jährigen darum, dass dieser „Free Palestine“ (dt.: Freiheit für Palästina) habe rufen sollen.

Laut dem Bericht gelte diese Parole als antisemitisch, da sie das Existenzrecht des israelischen Staates infrage stelle. Eine Polizeisprecherin habe am Dienstagvormittag erklärt, dass es bisher keine Erkenntnisse darüber gebe, dass sich die Männer und ihr Opfer gekannt hätten.

Wer an Antisemitismus denkt, verbindet dies in erster Linie mit Rechtsextremismus. Allerdings gibt es auch viele Fälle von islamistisch motiviertem Antisemitismus. In Berlin wurden im ersten Halbjahr 2021 von der Polizei 161 Straftaten mit antisemitischer Motivation registriert, der Großteil, 101 Fälle, waren rechtsextrem motiviert.

In 26 Fällen ging man von einer ausländischen Ideologie als Tathintergrund aus, in 33 Fällen ließen sich die Taten keiner politischen Richtung zuordnen und in einem Fall spielte eine nicht näher bezeichnete religiöse Ideologie eine Rolle. Die Daten stammen aus der Antwort des Berliner Innensenats aufgrund einer fraktionsübergreifenden Anfrage von CDU, SPD, FDP, den Grünen und den Linken, berichtete der „Tagesspiegel“. (sm)



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