Nach Terroranschlag bei Moskau: Festnahmen in Tadschikistan

Die Zahl der Toten und Verletzten hat sich eine Woche nach dem Terroranschlag erhöht. Und erstmals gibt es auch Festnahmen in Tadschikistan.
Das abgebrannte Veranstaltungszentrum Crocus City Hall nach einem Anschlag am westlichen Rand von Moskau.
Das abgebrannte Veranstaltungszentrum Crocus City Hall nach einem Anschlag am westlichen Rand von Moskau.Foto: Alexander Zemlianichenko/AP/dpa
Epoch Times29. März 2024

Eine Woche nach dem Terroranschlag auf das Veranstaltungszentrum Crocus City Hall im Nordwesten von Moskau hat es laut russischen Staatsmedien auch in der zentralasiatischen Republik Tadschikistan Festnahmen gegeben.

In einem Vorort der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe seien neun Männer festgenommen worden, die Verbindungen zu den in Moskau inhaftierten Terroristen gehabt hätten, meldete die Staatsagentur „Ria Novosti“. An der Festnahme waren demnach auch russische Einsatzkräfte beteiligt.

Zahl der Toten und Verletzten ist weiter gestiegen

Die Agentur berief sich auf eigene Kontakte zu Sicherheitskreisen. Indes erhöhte sich die Zahl der Toten auf 144, die der Verletzten auf 382, wie russische Behörden mitteilten.

Nach dem Anschlag vom Freitag voriger Woche hatten der russische Präsident Wladimir Putin und sein tadschikischer Kollege Emomalij Rahmon bei einem Telefonat laut Kreml eine engere Zusammenarbeit im Anti-Terror-Kampf vereinbart.

Rahmon verurteilte den Anschlag und sagte, dass Terror keine Nationalität und keine Religion habe. Tadschikistan, das an Afghanistan grenzt, gilt als Rückzugsort für islamistische Terroristen. Bekannt hatte sich die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu dem Anschlag. Laut russischen Staatsmedien hatten die mutmaßlichen Todesschützen tadschikische Pässe bei sich.

Vier Männer in Untersuchungshaft

Vier Männer, die in der Crocus City Hall geschossen und Brände gelegt haben sollen, sind nach Angaben russischer Ermittler in Untersuchungshaft. Daneben gab es weitere Festnahmen und Haftbefehle, deren Gesamtzahl bei inzwischen rund 20 liegen dürfte.

Putin hatte zwar bestätigt, dass Islamisten den Terroranschlag ausgeführt haben sollen. Er sieht aber eine ukrainische Spur. In der Ukraine seien die Männer nach der Tat erwartet worden, sagte er ohne das Vorlegen von Beweisen.

Ukraine weist Verwicklung zurück

Die Ukraine weist eine Verwicklung in den Anschlag zurück. Am Donnerstag hatte das zentrale russische Ermittlungskomitee mitgeteilt, dass bei den Verdächtigen angeblich Gerätschaften sichergestellt worden seien, die eine Verbindung zu ukrainischen Nationalisten belegen sollen. Demnach soll gesicherter Datenverkehr zeigen, dass an die Männer Geld geflossen sei.

In einem von russischen Staatsmedien gezeigten Videoclip sagte einer der mutmaßlichen Täter, er habe umgerechnet 5.000 Euro für die Tat versprochen bekommen. Die Hälfte habe er vorab auf seine Geldkarte überwiesen bekommen, er wisse aber nicht von wem. Die Echtheit des Videos konnte nicht überprüft werden. (dpa)



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