„Tag X“: Polizei ermittelt gegen mehr als 1.300 Personen

Auch Jugendliche stehen auf der Liste derer, gegen die nach dem „Tag X“ ermittelt wird. Sie hätten persönliche Dinge wie ihre Telefone noch nicht zurückbekommen, kritisiert eine Linken-Abgeordnete.
Nach dem «Tag X» in Leipzig gibt es Hunderte Ermittlungsverfahren - unter anderem gegen Jugendliche.
Nach dem «Tag X» in Leipzig gibt es Hunderte Ermittlungsverfahren - unter anderem gegen Jugendliche.Foto: Sebastian Willnow/dpa
Epoch Times8. September 2023

Rund drei Monate nach dem linksradikalen „Tag X“ in Leipzig ermittelt die Polizei gegen 1.323 Menschen. Diese Zahl nannte das sächsische Innenministerium auf eine Kleine Anfrage der Linken-Abgeordneten Juliane Nagel, wie die Politikerin mitteilte. Gegen die Beteiligten werde wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs ermittelt. Sie wurden am 3. Juni nach der Auflösung einer Demonstration in Leipzig eingekesselt.

Im Vorfeld der Einkesselung warfen die Teilnehmer des linksextremen Aufmarsches Steine, Böller, Flaschen sowie einen Molotowcocktail in Richtung der Polizei. Wie die „Sächsische Zeitung“ mitteilt, hatten sich mutmaßliche Linksextremisten auch an Privatautos von Polizeibeamten zu schaffen gemacht.

Nagel erfragte auch das Alter der Verdächtigen. Demnach waren 941 Personen älter als 21. Bei 276 wurde ein Alter von 18 bis 20 erfasst, 104 waren Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren. Zudem waren zwei strafunmündige Unter-14-Jährige dabei.

Von den Verdächtigen wurden nach Angaben des Innenministeriums 383 Mobiltelefone beschlagnahmt. Zudem stellte die Polizei 133 Vermummungsgegenstände und 11 pyrotechnische Erzeugnisse sicher.

Der Leipziger Polizeipräsident hatte den Großeinsatz am „Tag X“ als rechtmäßig verteidigt, zugleich aber Handlungsbedarf eingeräumt. Die Polizei soll die Zahl der Eingekesselten erheblich unterschätzt haben. Es dauerte ungefähr elf Stunden, bis die letzten Menschen das Areal in einem kleinen Park verlassen konnten.

Der „Tag X“ sollte eine Reaktion der linken Szene auf das Urteil gegen die Linksextremistin Lina E. am 31. Mai sein. In Leipzig war es an drei verschiedenen Tagen zu Ausschreitungen gekommen. Die eigentliche Demo am 3. Juni, für die bundesweit mobilisiert worden war, war von der Stadt Leipzig verboten worden. Eine andere Demonstration mit einem anderen Motto war zunächst erlaubt geblieben. Im Zusammenhang damit kam es dann zu dem Polizeikessel. (dpa/dl)



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