Prozess zur Trierer Amokfahrt beginnt unter hohen Sicherheitsvorkehrungen

Titelbild
Prozess gegen den mutmaßlichen Amokfahrer im Landgericht Trier am 19. August 2021.Foto: HARALD TITTEL/POOL/AFP via Getty Images
Epoch Times19. August 2021

Unter hohen Sicherheitsvorkehrungen hat am Donnerstag der Prozess um die Amokfahrt von Trier mit fünf Toten vor dem Landgericht der rheinland-pfälzischen Stadt begonnen. Der Angeklagte Bernd W. schwieg zum Prozessauftakt.

Die Anklage wirft ihm fünffachen Mord, versuchten Mord in 18 Fällen sowie gefährliche und schwere Körperverletzung in 14 Fällen vor. Er fuhr laut Anklage vor über acht Monaten, am 1. Dezember 2020, mit einem Auto in die Fußgängerzone.

Auf seinem Weg durch mehrere Straßen erfasste der 51-Jährige demnach wahllos, aber gezielt mit hoher Geschwindigkeit Passanten, bevor er nach wenigen hundert Metern nahe der Porta Nigra ausstieg.

Er habe heimtückisch und mit gemeingefährlichen Mitteln gehandelt, um einen „Unglücksfall herbeizuführen“, sagte Staatsanwalt Eric Samel bei der Anklageverlesung.

Traumatisierendes Ereignis

W.s Absicht sei es gewesen, „möglichst viele Menschen zu töten oder zu verletzen“. Der 51-Jährige habe die Arg- und Wehrlosigkeit der Passanten ausgenutzt. Diese wurden teils hinterrücks erfasst und weggeschleudert. Bei der Amokfahrt war der Angeklagte alkoholisiert.

Die Tat löste großes Entsetzen aus, denn das jüngste Opfer war erst neun Wochen alt. Zu den Todesopfern zählten eine 73-jährige Passantin ebenso wie ein 45-jähriger Vater mit seiner neun Wochen alten Tochter, eine 52 Jahre alte Radfahrerin und eine 25-jährige Studentin. Zahlreiche Menschen wurden bei der Amokfahrt außerdem schwer verletzt. Viele der Opfer sind psychisch traumatisiert.

Zwei Verletzte befinden sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft bis heute in stationärer Behandlung. Ein Opfer sei bis heute „immobil“ und zeige ein „apathisches Verhalten“. Samel zählte Prellungen, Brüche und diverse Traumata auf, welche die überlebenden Opfer erlitten.

Rudimentäre und teilweise widersprüchliche Angaben

Das Motiv ist bislang unklar. In den polizeilichen Vernehmungen habe W. nur rudimentäre und in Teilen widersprüchliche Angaben gemacht. Er habe im Wesentlichen behauptet, sich an Einzelheiten nicht zu erinnern.

Zudem habe er realitätsfern anmutende Angaben über Geschehnisse gemacht, die ihm in seinem bisherigen Leben widerfahren sein sollen. Hinweise für Motive ideologischer oder politischer Art hätten sich nicht ergeben.

Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft war W. frustriert über seine Lebenssituation. Vor der Tat habe er keinen Wohnsitz mehr gehabt und in einem Geländefahrzeug gelebt. Weil er sich von Anwälten und Notaren ungerecht behandelt gefühlt habe, habe er einen „allgemeinen Menschenhass“ entwickelt.

Zudem leide der Mann an einer Psychose. Samel berief sich dabei auf eine vorläufige Einschätzung eines psychiatrischen Sachverständigen. Im Prozess wird daher auch geklärt werden müssen, ob W. eingeschränkt schuldfähig ist.

Keine Antworten auf das „Warum“

Nur wenig ist bisher über ihn bekannt. Nach eigenen Angaben vom Donnerstag ist er ledig und hat keine Kinder. Der 51-Jährige nahm zum Prozessauftakt in einem weißen Hemd und mit runder Brille hinter einer halbrunden Glaswand Platz. Eine Reaktion auf die Vorwürfe ließ sich unter seiner FFP2-Maske im Gesicht nicht erkennen.

W. selbst will während der Verhandlung nichts sagen – weder zu sich noch zu den Vorwürfen. „Mein Mandant hatte sich Antworten auf das Warum erhofft“, sagte ein Nebenklageanwalt nach dem Prozess. W.s Verhalten habe sein Mandant „schwierig“ aufgenommen. „Er ist in Tränen ausgebrochen beim Verlesen der Anklage.“

Mehr als ein Dutzend Plätze war im Saal für die Nebenklage reserviert – es erschienen aber lediglich vier Nebenkläger persönlich. Beim nächsten Verhandlungstag am 3. September sollen die ersten Zeugen aussagen.

Geladen sind mehrere Polizeibeamte. Bis Ende Januar sind noch 25 weitere Prozesstage angesetzt. Nach Ansicht des Staatsanwalts wird der Prozess „mindestens“ so lange dauern. (afp)



Unsere Buchempfehlung

Seit 300 Jahren und mehr wird die traditionelle Gesellschaftsordnung angegriffen und eine kriminelle Herrschaft des Pöbels etabliert. Wer steckt dahinter? Das „Gespenst des Kommunismus“, wie Marx es nannte. Einfach ausgedrückt besteht es aus Hass und bezieht seine Energie aus dem Hass, der im menschlichen Herzen aufsteigt. Aus Gier, Bosheit und Dunkelheit der Menschen.

Junge Menschen werden äußerst listenreich von westlichen kommunistischen Parteien und ihren Gruppen angestachelt, um eine Atmosphäre des Chaos zu erschaffen. Sie nehmen an Überfällen, Vandalismus, Raub, Brandstiftung, Bombenanschlägen und Attentaten teil.

Kampf, Gewalt und Hass sind ein wichtiger Bestandteil der kommunistischen Politik. Während der Kommunismus Hass und Spaltung unter den Menschen schürt, korrumpiert er die menschliche Moral. Menschen gegeneinander aufzuhetzen und auszuspielen, ist eines der Mittel, mit dem dieser Kampf geführt wird.

Links- und Rechtsextremismus, Antifa, Radikale, Terrorismus und Co werden im Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ in verschiedenen Kapiteln untersucht. Beispielsweise in Kapitel 5: „Den Westen unterwandern“, Kapitel 8: „Wie der Kommunismus Chaos in der Politik verursacht“ und Kapitel 15: „Von Marx bis Qutb - die kommunistischen Wurzeln des Terrorismus“. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion