Razzia in Hamburg-Barmbek: Afrikaner kassierten Horror-Mieten für heruntergekommenes Wohnen

Eine Razzia von Polizei, Zoll, Bezirks- und Sozialamt in Hamburg-Barmbek-Süd brachte Erschreckendes ans Tageslicht.
Titelbild
Razzia (Symbolbild).Foto: JOHN THYS/AFP/Getty Images
Epoch Times24. Oktober 2019

Donnerstag, 24. Oktober, kurz nach 6 Uhr morgens, Razzia gegen Sozialbetrug in Barmbek: Einsatzkräfte der Polizei stürmen ein Haus an der Humboldtstraße im Hamburger Stadtteil Barmbek-Süd. Unter den rund 100 Beamten befinden sich auch Mitarbeiter des Bezirksamts, der Sozialbehörde und des Zolls. Nach drei Stunden Einsatz wurden 29 gemeldete Personen ermittelt und noch acht nicht gemeldete. Es soll sich überwiegend um Bulgaren gehandelt haben.

Nach Angaben der „Bild“ sollen Menschen auf engstem Raum dort gehaust haben, „teils zu sechst auf neun Quadratmetern“, schreibt das Blatt.

Unter den „Mietern“ war den Angaben nach auch eine bulgarische Familie. Der junge Familienvater (27) hatte mit seiner im 7. Monat schwangeren jungen Frau (21) und der kleinen Tochter (5) gerade einmal 22 Quadratmeter zum Leben – ein Zimmer mit Einbauküche. Doch die Afrikaner kassierten von der Familie dafür 1.150 Euro Miete.

Nun wird wegen Mietwucher ermittelt. Man prüft, ob die Nutzung der beiden Häuser untersagt werden könne, so „Bild“. Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard von der SPD sagte, dass man nicht wolle, dass aus der Notlage von Menschen Profit gemacht werde.

Hausmeister und Geldeintreiber

Wie die „Hamburger Morgenpost“ schreibt, geriet das Haus an der Humboldtstraße unter Verdacht, eine Unterkunft für Arbeitssklaven zu sein. Skrupellose Menschenhändler hätten Arbeitskräfte aus Osteuropa nach Hamburg gelockt. Die Zeitung war bei der Razzia mit dabei, empfand die Gegend als keine schlechte. Auch das besagte Haus Nr. 135 sah von außen gepflegt aus. Doch innen zeigten sich ein heruntergekommenes Treppenhaus, offen liegende Kabel und abbröckelnder Putz.

Als Hausmeister und Geldeintreiber fungierten zwei Afrikaner (21, 28), die gleich unten links gewohnt haben. Sie sollen die Bettlaken ausgegeben und die Mieten einkassiert haben, in bar.

Ein rumänisches Pärchen zahlte für zehn Quadratmeter 600 Euro Miete. Bett und Kühlschrank haben in dem Zimmer Platz, mehr nicht. Der junge Mann hatte eine Stelle bei Amazon als Fahrer gefunden, seine Frau hatte keinen Job. Man traf auf Menschen, so der Bericht, die auf ein glückliches Leben und einen gutbezahlten Job gehofft hatten und schließlich in einem solchen Loch gelandet waren.

Die Behörden wollen nun die Hintermänner dieser Zustände ausfindig machen.

Die Botschaft an die ausbeuterische Vermieter und Arbeitgeber  lautet: Sie können diesem Geschäft in Hamburg nicht ungestraft nachgehen.“

(Martin Helfrich, Sprecher der Sozialbehörde)

Laut dem Sprecher war zudem auch ein Gebäudeteil belegt, der nicht zum Wohnen vorgesehen sei. „Zimmer und teils Betten wurden einzeln zu hohen, womöglich wucherischen, Kosten vermietet, sodass ein illegaler Beherbergungsbetrieb vermutet werden kann.“

Die beiden Afrikaner wurden im Übrigen festgenommen. Man geht davon aus, dass sie sich illegal in Deutschland aufhalten. (sm)



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