Ein Bruder verschwindet im Gefängnissystem von Chinas kommunistischem Regime

Die Geschichten der Tausenden von der KPCh wegen des Praktizierens von Falun Gong zu Tode Gefolterten oder Eingesperrten sind eine eindringliche Mahnung an diese heute noch bestehenden Realitäten.
Titelbild
Die Brüder Wanqing Huang und Xiong Huang mit ihrer Familie in China. (Mit freundlicher Genehmigung von Wanqing Huang)

Die Geheimpolizei hatte Xiong Huang seit Jahren durch China verfolgt. Sein Aufenthaltsort in Shanghai war gefährdet und schon säumten „Wanted“-Poster von ihm die Straßen.

Es war der 20. April 2003, als er sich entschloss aus Shanghai zu fliehen. In dieser Nacht machte er einen letzten Anruf bei seinem Bruder und sagte, er rufe wieder an, wenn er in Sicherheit sei.

„Ich habe diesen Telefonanruf nie erhalten“ sagt Wanqing Huang, der in New York lebende ältere Bruder Xiongs.

Seit diesem Tag sind sechs Jahre vergangen.

Als Praktizierender von Falun Dafa hatte Xiong in China die Verantwortung auf seine Schultern genommen, die Verfolgung seines Glaubens durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) aufzudecken. Täglich riskierte er sein Leben, um Informationsflyer auszuteilen, die die wahre Geschichte über Falun Gong, die hinter der Propaganda der KPCh und der Informationsblockade verborgen war, erzählten.

Wanqing, 31 Jahre, promovierte zu der Zeit in Idaho und die Gefahren, denen sein Bruder trotzte, waren ihm klar.

Die Geschichten der Tausenden von der KPCh wegen des Praktizierens von Falun Gong zu Tode Gefolterten oder Eingesperrten sind bis heute noch eine eindringliche Mahnung an diese Realitäten. Aktuelle Berichte über die Praktik des kommunistischen chinesischen Regimes, Praktizierende [von Falun Gong] als lebende Quellen für Organtransplantationen zu benutzen, haben die Sorge um Xiongs Schicksal noch verschlimmert.

Gewissensgefangener

Die beiden Brüder begannen im Jahr 1996 Falun Gong zu üben – zu einer Zeit, als Menschen in ganz China sich dieser Meditationspraktik massenhaft zuwandten.

Eine von der chinesischen, staatlichen Sportkommission durchgeführte Studie aus dem Jahr 1998 gab an, dass geschätzt mehr als 70 Millionen Menschen in China Falun Gong übten, das auf den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Toleranz gründet. Eine weitere Schätzung legte die Zahl im Jahr 1999 auf 100 Millionen fest. Die KPCh lancierte kurz nach den Entdeckungen dieser Studie die ersten Stufen ihrer Verfolgung.

Als sie Verfolgung begann, war Wanqing in den Vereinigten Staaten. Xiong hatte weniger Glück und war unter den ersten die am 20. Juli 1999 in einer anfänglichen Razzia verhaftet wurden. Er wurde zu anderthalb Jahren Zwangsarbeitslager verurteilt.

„Er sprach ungern darüber“, sagt Wanqing. „Ich fragte ihn danach und er sagte, es gäbe dort keine Menschlichkeit.“

Xiong sagte, dass die Wachen die Menschen im Winter in kaltes Wasser warfen. Schläge seien auch üblich gewesen. „Es gibt eine Regel“, so Wanqing, „wenn man ihren Befehlen nicht gehorcht oder etwas ähnliches, dann schlagen sie dich und geben dir das Gefühl, dass du schwach bist.“ Nach seiner Freilassung musste Xiong sich täglich bei der lokalen Polizeiwache melden, wo er außerdem gezwungen wurde seine Gedanken aufzuschreiben.

Xiong Huang wurde in China verhaftet, weil er offen mit anderen über die Verfolgung von  Falun Gong sprach. (Mit freundlicher Genehmigung von Wanqing Huang)
Xiong Huang wurde in China verhaftet, weil er offen mit anderen über die Verfolgung von Falun Gong sprach. (Mit freundlicher Genehmigung von Wanqing Huang)

„Das ist normal“, sagt Wanqing. „Wenn sie sagen, dass deine Gedanken nicht übereinstimmend sind mit denen der Regierung, dann werden sie dich manchmal sogar zu Gefängnis verurteilen.“

Als er gefragt wird, warum die KPCh so gegen Falun Gong ist, sagt Wanqing, es sei wegend der Prinzipien: Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Toleranz.

„Das ist den Gedanken der KPCh entgegengesetzt, gegen ihre Ideologie“, sagt Wanqing. „Es liegt außerhalb ihrer Kontrolle, deshalb fürchtet sie die Menschen, die nach den Lehren von Falun Gong leben.“

Standhafter Glaube

Die frühen Jahre der Verfolgung waren für viele am schwierigsten zu ertragen. Zu dieser Zeit waren alle Bereiche der staatlich betriebenen Medien tagein tagaus mit Anti-Falun Gong Propaganda angefüllt. Angesichts dessen trat Xiong heraus und sprach die Wahrheit über die Verfolgung des Regimes gegenüber Falun Gong aus.

„Mein Bruder weiß, dass Falun Gong die Menschen lehrt gute Menschen zu sein und dass wir gute Menschen sind“, sagt Wanqing.

„Es ist etwas, das gut für die Gesellschaft und die Menschen ist“, sagt er. „In China suchen die Menschen heutzutage nach Geld und Ruhm und scheren sich nicht um die Familie, Freundschaft ist ihnen egal. Aber was Falun Gong lehrt, bedeutet, an andere zu denken und gut zu anderen zu sein.“

Um der Verfolgung für seinen Glauben zu entkommen, sah sich Xiong gezwungen, in die Obdachlosigkeit zu gehen – so begann sein Treck durch China. „Es war eine harte Entscheidung für ihn, weil er kein Geld hatte“, sagt Wanqing.

Xiong fand in jeder Stadt, in die er ging, Arbeit und ein vorübergehendes Heim. Während er da war, verteilte er Informationen, die die Wahrheit enthielten, eine Wahrheit für die die KPCh alles tut um sie auszumerzen.

„Normalerweise verteilte er in jeder Stadt 5.000 bis 10.000 CDs“, sagt Wanqing. „Die ortsansässigen Behörden werden dann versuchen ihn ausfindig zu machen, also musste er den Ort verlassen.“

Wanqing fügte hinzu, dass sein Bruder, während er durch China reiste, seine Identität und seinen Namen verbergen musste, „weil die Polizei ihn jagte.“

Angesichts von Tod, Folter und noch unbekanntem Horror, haben Falun Gong-Praktizierende gegen die Propaganda-Maschinerie und den Terror der KPCh auf so friedliche Weise Widerstand geleistet, dass sie dem von Mahatma Gandhi Konkurrenz macht, wenn man solch einen Ausdruck in diesem Zusammenhang benutzen möchte.

In China und der ganzen Welt veröffentlichen und beschreiben Falun Gong-Praktizierende täglich die Tatsachen, um die Verfolgung durch das kommunistische Regime aufzudecken und die Wolke von Propaganda, die die KPCh um ihren Glauben heraufbeschworen hat, zu klären. Ihre Herangehensweise ist die des vernünftigen Erklärens ihrer Situation.

Für diese Arbeit wurden Xiong und eine unbekannte Zahl von anderen Praktizierenden verhaftet.

Die Suche eines Bruders

Seit dem Verschwinden seines Bruders hat Wanqing viel versucht, um das Schicksal von Xiong zu klären.

„Ich habe mir eine Menge Mühe gegeben um ihn zu finden und Informationen zu finden, aber wir hatten kein Glück“, sagt Wanqing.

In den vergangenen Jahren sandten Richter und Kongressmitglieder Briefe an das Außenministerium Chinas und erfragten Informationen über den Verbleib von Xiong, aber niemand erhielt eine Antwort.

Die Information die heraus kam, malte nur ein noch finstereres Bild. Wanqing sagt, dass er Anwaltsfreunde in China hat mit Verbindungen zur Polizeiwache in Shanghai, in der sein Bruder verhaftet wurde. „Sie sagten, die Shanghaier Polizeiwache habe ihn verhaftet und eingesperrt, sie wüssten aber nicht wo er hin geschickt wurde“, sagt Wanqing.

Einmal rief ein chinesischer Reporter die Polizeiwache in Shanghai an. Ein Beamter ging ans Telefon und sagte ihnen, „dass er diesen Fall sehr genau kennt“, sagt Wangqing. Als versucht wurde, denselben Beamten später erneut anzurufen, widerrief der die vorherige Aussage.

Vor Xiongs Verschwinden belästigte die Polizei seine Familie in China regelmäßig – sie wollten unbedingt seinen Aufenthaltsort herausbekommen. Nach seinem Verschwinden setzte die Polizei ein neues Gesicht auf und manche brachten seiner Familie sogar Geschenke.

„Es ist sehr sonderbar“ sagte Wanqing. „Ich denke sie haben meinem Bruder etwas sehr Schlechtes angetan, deshalb wagen sie es nicht das preiszugeben. Sie fühlen sich schuldig und deshalb versuchen sie meiner Familie Trost zu spenden.“

„Ich hoffe immer noch, dass er am Leben auf der Welt ist, aber die KPCh ist so…“ sagt Wanqing, grübelnd. „Wenn sie alle Informationen und Medien kontrollieren, ist es schwer für uns die Wahrheit über meinen Bruder heraus zu finden.

Wanqing fügt hinzu, dass er weiß, dass die KPCh immer noch Falun Gong-Praktizierende in Gefängnisse und Zwangsarbeitslager schickt. Falun Gong-Praktizierende „bitten nur um ihr Recht auf Glaubensfreiheit“, sagt Wanqing. „Die Situation ist immer noch ernst, also hoffe ich, dass mehr Menschen diesen verfolgten Menschen in China helfen werden.“

Originalartikel (englisch): http://www.theepochtimes.com/n2/content/view/18989/

 

 



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