Im Kampf gegen die Unterdrückung in China

Gao Zhisheng, bekannt als "Chinas Gewissen" und Guan Guimin, in China einst der "König der Tenöre", widerstehen dem Terror der chinesischen Stasi.
Titelbild
Chinas "König der Tenöre", Guan Guimin, lebt in den USA. (NTDTV)

Guan Guimin, ein chinesischer Tenor, war wohl der berühmteste Sänger im China der 1980er Jahre. Er praktiziert Falun Gong bereits seit mehr als einem Jahrzehnt.

Gao Zhisheng, sein Landsmann, wurde im Jahre 2001 von der kommunistischen Partei China (KPCh) in die Liste der zehn besten Anwälte Chinas aufgenommen; er wird von denen, die ihn kennen, als „das Gewissen Chinas“ bezeichnet. Gao hat sich offen über Falun Gong ausgesprochen – er selbst ist ein Christ.

Beide Persönlichkeiten wurden zur Zielscheibe der Verfolgung durch die KPCh.

Nach dem Beginn der Verfolgung von Falun Gong im Jahre 1999 verbrannte Guan öffentlich ein Foto, das ihn zusammen mit dem damaligen Staatspräsidenten Jiang Zemin, der die Verfolgung von Falun Gong durchgesetzt hatte, zeigte. Das war ein gewagter Akt des Protests. Mit dieser Geste zog Guan die Wut von Jiang Zemin auf sich.

Bedrohung außerhalb Chinas

Bald darauf erhielt Guan in seinem Zuhause in den Vereinigten Staaten einen Telefonanruf vom chinesischen Nationalen Sicherheitsbüro. Ihm wurde gesagt, dass er in die Liste der wichtigsten Zielpersonen für „ideologische Transformierung“ aufgenommen wurde. Für das Leben von Guan keine leere Drohung, wusste er doch, dass das chinesische kommunistische Regime dahinter stand.

Guan gab Musikunterricht, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Nach diesem Anruf haben ihn seine Schüler einer nach dem anderen verlassen; viele seiner vermeintlichen Freunde fingen an, ihn zu meiden.

Eines Tages kam eine 80-jährige Frau zu Guan und wollte bei ihm Musikunterricht nehmen. Es war ihm vollständig bewusst, dass sie eine Spionin war, er entschied sich aber dennoch, sie als Schülerin anzunehmen.

Binnen kurzer Zeit bekam Guan einen Brief, in dem sein alltäglicher Tagesablauf im Detail dargestellt wurde und der eine vollständige Mitschrift von einem Telefongespräch enthielt, das er kurz zuvor geführt hatte – eine typische Gestapo-ähnliche Einschüchterungsstrategie der KPCh. Das Regime will den entsprechenden Personen zeigen, dass sie überwacht werden, und dass jede Bewegung beobachtet wird und ihnen jederzeit geschadet werden könne.

Außerdem fand Guan oft seine Reifen durchlöchert und sah manchmal Schatten vor seinen Türen und Fenstern vorbeihuschen. Die meisten Menschen widerstehen einem solchen Druck nicht lange. Sie machen sich jeden Moment um ihre Sicherheit Sorgen und geben den Forderungen schließlich nach.

Guan hat jedoch anscheinend das Ziel der Belästigung erkannt und sich entschlossen, keinen Widerstand zu leisten – er hat seine Tür einfach offen gelassen und hat erkennen lassen, dass sie mit ihm machen könnten, was auch immer sie  wollten, er würde keine Angst haben. Er schrieb auch in einem Brief an Hu Jintao: „Wenn sie mir das Leben nehmen wollen, bitte sehr, zögern Sie nicht. Wenn Sie mich hingegen davon abbringen wollen, Falun Gong zu praktizieren, dann wird Ihnen das niemals gelingen.“ Nachdem das chinesische Nationale Sicherheitsamt gesehen hat, dass er sich durch die Bedrohungen seiner persönlichen Sicherheit nicht erpressen ließ, riefen sie Guan erneut zuhause an: „Sie müssen an Ihre Familie in China denken. Wenn Sie nicht nachgeben, dann werden Ihre Familienangehörigen für Ihre Taten bezahlen müssen“.

Guan lachte darauf hin: „Hören Sie! Ich habe meine Tür für Sie offen gelassen, damit Sie mich in aller Bequemlichkeit ermorden können, wie könnte ich denn meiner Familie in China helfen? Tut, was Ihr nicht lassen könnt. Sie brauchen mich nicht darüber zu befragen“.

Der Agent am Telefon war erschüttert und änderte seinen Ton. Er sagte Guan, dass er jederzeit nach China zurückkommen könne. Er sagte sogar: „Wir werden für Ihre Sicherheit garantieren“.

Guan antwortete: „Ich fürchte, dass Sie nicht einmal Ihre eigene Sicherheit garantieren können, wie können Sie dann für meine Sicherheit garantieren? Ist das nicht ein Scherz?!“

Nach diesem Vorfall hatte die KPCh alle ihre Strategien gegen Guan Guimin ausgeschöpft. Seither hat sie sich seinen Aussagen zufolge aus seinem Leben herausgehalten.

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Verfolgung in China

Gao Zhisheng durchlitt ebenfalls viele dieser Strategien, die bei Guan Guimin angewendet wurden. Im Gegensatz zu Guan lebt Gao jedoch in China. Nachdem er einen offenen Brief an die KPCh-Führer Hu Jintao und Wen Jiabao geschrieben hatte, in dem er zu einem Ende der Verfolgung von Falun Gong aufrief, fing Gaos Berufsleben an, zusammenzubrechen. Er wurde unter 24-stündige Überwachung gestellt, wobei zeitweise dutzende „Geheim-“ Agenten in Zivilkleidung ihn und seine Familie offen beschatteten. Ihm wurde die Anwaltslizenz entzogen, er wurde Opfer von mehreren Attentaten auf sein Leben und wurde schließlich unter Hausarrest gestellt.

Ähnlich wie Guan dürfte auch Gao jeden Gedanken an Leben und Tod angesichts der Verfolgung durch die KPCh losgelassen haben. Über einen Zeitraum von mehreren Monaten hat  er regelmäßig detaillierte Berichte ins Ausland geschickt, um das Verhalten der Geheimagenten, die ihn verfolgten, aufzudecken. Gegenüber ausländischen Medien sprach er viele Male abwertend über die Aktionen des chinesischen Regimes, die auf ihn angewendet wurden. Auch in diesem Fall hat das Regime versucht, sein Opfer psychisch und finanziell in den Ruin zu treiben.

Diese zwei Strategien des chinesischen Regimes, nämlich, die persönliche Sicherheit und die finanzielle Grundlage einer Person zu bedrohen, wurden sowohl von Guan als auch von Gao überwunden.

Die Liebe Gaos zu seiner Familie beinhart benutzt

Jedoch haben sich bei Anwalt Gao die Drohungen gegen seine Familie als zu mächtig erwiesen. Wir erfuhren von ihm dass die KPCh, als sie entdeckt hatte, dass Gao sich mehr um seine Familie als um sich selbst sorgte, seine menschliche Tugend ausgenutzt hat, um von Gao „Geständnisse“ zu erpressen. Gao wurde verhaftet und verschwinden gelassen.  Es  gelangten jedoch kürzlich Nachrichten über seine grauenhafte Lage ins Ausland. Gao hat unvorstellbare Folter und Erniedrigungen durch die Hände des Regimes erleiden müssen. Laut Informanten von Sound of Hope Radio dürfte er mit Elektrostäben gefoltert, verprügelt und gedemütigt worden sein.



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