Shenzhou 7 fliegt ins All – die rote Flagge fällt auf den Boden

Titelbild
Eines Tages wird der Tiananmen, der Platz des Himmlischen Friedens, wieder dem chinesischen Volk und nicht dem KP-Regime gehören. Unter dem Motto: „Wir sind das Volk!“ (Guang Niu/Getty Images)
Von 30. September 2008

„Das Raumschiff ‚Shenzhou 7‘ ist das beste Geschenk für den 59. Nationalfeiertag“. So betitelte die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua gestern ihren Topartikel. „Starten, Spaziergang im All, die Flagge schwenken, mit dem Staatschef funken, Rückkehr auf die Erde“ – mit dem besten Wissen und Gewissen begleitet Xinhua mit der rechtzeitig laufenden Berichterstattung die drei chinesischen Astronauten, damit sie ihre Drei-Tage-Mission erfolgreich absolvieren. Ihre großartige Leistung ist von niemandem zu übersehen. Mit Nachrichten, Reportagen, Interviews, Kommentaren, Fotos und Videos über das „Göttliche Schiff 7“ (Shen bedeutet Gott, göttlich; Zhou: das Schiff) haben sie Chinas Internet fast überschwemmt. Wieder eine Welle des Patriotismus.

Mit demselben besten Wissen und Gewissen lässt Xinhua die erkrankten Kinder und die verunsicherten Eltern allein auf der kalten Bank sitzen. Denn Berichte darüber sprechen nicht wirklich für die „ruhmreiche, großartige und korrekte“ Kommunistische Partei, den Auftraggeber von Xinhua. Da behält Xinhua einen absolut klaren Kopf.

Obwohl die chinesische Internetpolizei sich die größte Mühe gibt, kritische Kommentare schnellstens aus den Internetforen zu löschen; obwohl die rund 280.000 Mitglieder der „Wumao-Partei“ ihr Bestes tun, parteigünstige Kommentare in die Foren zu setzen (für jeden Kommentar bekommt man Wumao, fünfzig Fen der chinesischen Währung, gleich fünf Cent), sind die originalen Stimmen der empörten und enttäuschten Bevölkerung nicht völlig zu unterdrücken. Sie schicken ihre Stimme immer wieder in ihre Foren und auch über die Grenzen des Landes hinaus in die Foren in Übersee. Man umgeht dabei mit einem kleinen Programm den weltweit dicksten Firewall. Solchen Kampf nennen die Chinesen „Mo gao yi chi, Dao gao yi zhang“ – „Während der Dämon um einen Fuß steigt, steigt der Dao (Gottheit) um zehn Fuß“ und „Xie bu Ya Zheng“ – „Das Böse kann das Aufrichtige nicht besiegen“.

Für kritische chinesische Gruppen ist Shenzhou 7 nur ein „Gesichtsprojekt“ (Schönfärberei), das die Partei aus der Machtkrise durch den Milchskandal retten soll; denn die kommunistische Führung hatte unerwartet angekündigt, das Raumschiff einen Monat früher als zu dem längst geplanten Termin zu entsenden.

Jedoch heißt die Schlussfolgerung der aufwachenden Chinesen: Shenzhou 7 ist nur ein „rettender Strohhalm“, der die Partei nicht wirklich retten kann. Der Journalist Fu Neinan schreibt in seinem Kommentar „Shenzhou 7 fliegt in den Himmel, die rote Flagge fällt auf den Boden: Ein Land kann das Raumschiff erfolgreich ins All schicken, ist jedoch nicht in der Lage, sicheres Babymilchpulver zu produzieren. Solch ein Regime ist nicht mehr weit von dem Tag entfernt, an dem die rote Flagge auf den Boden fällt.“



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