Suche nach Gao Zhisheng, Chinas Gewissen

Titelbild
(The Epoch Times)
Von 22. Oktober 2009

New York – Mehrere chinesische Organisationen haben am 20. Oktober eine weltweite Petition unter dem Begriff: „Suche nach Gao Zhisheng“ gestartet. Ihr Ziel ist es, den bekannten chinesischen Menschenrechtsanwalt vor dem chinesischen kommunistischen Regime zu retten. Die Gruppen bitten Präsident Obama dringend, bei seinem Chinabesuch im November Gao zur Freiheit zu verhelfen.

Am 20. Oktober hielten die „Übergangsregierung Chinas“, die „ Chinesische Sozialdemokratische Partei in den USA“ und das „Weltweite Zentrum zum Verlassen der KPCh“ und andere besorgte Gruppen in Flushing, New York, ein Seminar ab. Sie riefen die Menschen dazu auf, zu den Bemühungen um die Rettung beizutragen.

Rechtsanwalt Gao Zhisheng ist als „Chinas Gewissen“ bekannt und wurde schon vor längerer Zeit verhaftet und gefoltert, weil er Falun Gong Praktizierende und Hauschristen verteidigt hat – zwei Gruppen, die vom chinesischen Regime verfolgt werden. Seitdem ihn Sicherheitsagenten am 4. Februar dieses Jahres entführt haben, wird er vermisst. Niemand weiß, wo er ist.

Geng He, Gaos Frau, publizierte am 3. Oktober einen Offenen Brief mit dem Titel: „Gao Zhisheng, mein Ehemann und Vater meiner Kinder – wo bist Du?“ Sie schrieb, dass sie und ihre Kinder sich schreckliche Sorgen um Gao machen, weil sie seit zehn Monaten nichts mehr von ihm gehört haben und weil sie nicht wissen, ob er überhaupt noch lebt.

Die chinesische Botschaft in Washington teilte John Kamm, dem Gründer und Geschäftsführer der Dui Hua Foundation, mit, dass „Gao nicht misshandelt würde und dass es ihm gut gehe.“ und dass er keinen „legalen Zwangsmaßnahmen unterworfen würde.“ Mit seiner Stiftung „Dui Hua“ hat Kamm bisher über 400 Menschen aus Chinas Gefängnissen befreit. „Dui Hua“ heißt auf chinesisch „Dialog“.

Fragen über Gaos Aufenthaltsort hat die Botschaft nicht beantwortet.

Der Gastgeber Tang Boqiao spricht im Seminar (Shi Jing/The Epoch Times)
Der Gastgeber Tang Boqiao spricht im Seminar (Shi Jing/The Epoch Times)

Brief an Präsident Obama, in dem er dringend gebeten wird, Gao zu retten

„Selbst Gaos Frau und die Kinder wissen nicht, wo er ist. Das kann so nicht weitergehen“. sagte der Gastgeber Tang Boqiao zu den Teilnehmern.

„Unter der Herrschaft des kommunistischen Regimes ist im Land China ein höchst bekannter Menschenrechtsanwalt einfach verschwunden. Was für eine Ironie ist das für die zivilisierte Gesellschaft der Welt. Diese Nachricht müssen wir überall verbreiten“. sagte Tang.

Tang erklärte auch, dass ein Brief an Präsident Obama geschickt worden sei, in dem er dringend gebeten wurde, bei der Befreiung Gaos zu helfen, wenn er China in den kommenden Monaten besucht.

Shen Ting, Vorstandsvorsitzende der „Koalition chinesischer Menschen, die Unrecht erleiden“. (Ronger/The Epoch Times)
Shen Ting, Vorstandsvorsitzende der „Koalition chinesischer Menschen, die Unrecht erleiden“. (Ronger/The Epoch Times)

„Rechtsanwalt Gao ist verfolgt worden, weil er die Falun Gong-Praktizierenden verteidigt hat, die in China schwerster Verfolgung ausgesetzt sind“, erklärte Shen Ting, Vorstandsvorsitzende der „Koalition chinesischer Menschen, die unter Unrecht leiden“. Sie fügte hinzu, dass das kommunistische Regime rücksichtslos und auf unmenschliche Art und Weise die Falun Gong Anhänger verfolgt.

„Beschwerdeführer, Rechtsaktivisten und Falun Gong-Praktizierende sollten alle gemeinsam jede Anstrengung unternehmen, um Gao zu retten. Gegenwärtig haben wir keine Informationen über Gao. Seine Familie ist in die Vereinigten Staaten geflohen. Wir hoffen, dass auch Gao der Kontrolle des chinesischen kommunistischen Regimes entkommt und mit seiner Familie in den USA vereint sein wird.“

He Tiankai, 89, erklärt, dass das chinesische kommunistische Regime das chinesische Volk quält. (Shi Jing/The Epoch Times)
He Tiankai, 89, erklärt, dass das chinesische kommunistische Regime das chinesische Volk quält. (Shi Jing/The Epoch Times)

„Wo hat Gao irgendetwas Unrechtes getan?“

Auch der chinesisch-amerikanische Bürger aus Manhattan, He Tiankai, 89, sprach für Gao. „Das chinesische kommunistische Regime hat sich selbst, das Land und seit 60 Jahren das Volk gequält …Wo hat Gao Zhisheng irgendetwas Unrechtes getan? Und jetzt ist er verschwunden. Ist das nicht Quälerei?“ Diese Frage richtete He an den Führer des chinesischen Regimes, Hu Jintao.

Er schrieb, dass T-Shirts mit Slogans für Gaos Rettung und Bücher, die er geschrieben habe, im Seminar erhältlich seien. Xiao Jing, ein Vertreter der Broad Press, ein unabhängiges chinesisches Verlagshaus, brachte diese Artikel mit zum Seminar. Er erklärte, dass Gaos Buch “Gott kämpft Schulter an Schulter mit uns“ innerhalb und außerhalb Chinas große Beachtung gefunden habe. Er rief dazu auf, sich für das Wohlergehen des Rechtsanwalts Gao einzusetzen.

Dr. Li Dayong, Vertreter des „Globalen Zentrums zum Verlassen der KPCh“ erklärte, dass die Anzahl der Menschen, die aus der KPCH austreten, seit dem 1. Oktober, dem chinesischen Nationalfeiertag, angestiegen sei. Er fügte hinzu, dass durchschnittlich täglich 50.000 bis 60.000 Menschen aus der Partei und ihren Organisationen ausgetreten seien – ein Zeichen dafür, dass bei den Menschen ein anderes Denken eingesetzt habe.

Artikel auf Englisch: Looking for China’s Conscience, Gao Zhisheng

Originalartikel auf Chinesisch: 寻找中国的良心–高智晟

(The Epoch Times)
(The Epoch Times)

 



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion