Smartphone-Know-How an China verraten: Zwei Manager verhaftet

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Bei der Entwicklung des Smartphones "HTC One" soll ein HTC-Mitarbeiter rund 250.000 Euro unterschlagen haben. Er wurde nun verhaftet. (Mandy Cheng/AFP/Getty Images)
Epoch Times2. September 2013

 

In Taiwan wurden am 31.August zwei hochrangige Mitarbeiter des Smartphone-Herstellers HTC verhaftet, weil sie Betriebsgeheimnisse an China verkaufen wollten.

Bei HTC kriselt es seit längerem: Starke Gewinnrückgänge, ein verpatzter Start des letzten Vorzeige-Produktes „First“ und dazu interne Schwierigkeiten: Viele hochrangige Mitarbeiter haben in letzter Zeit den Konzern verlassen, der in der Branche als sinkendes Schiff gilt. Zwei von ihnen sind nun festgenommen worden, weil sie sich mit sensiblen Daten und Smartphone-Know-How nach China absetzten wollten.

 

Sie wollten kündigen und nach China wechseln

 

Der Manager Chien Chih-lin steht mit seinem Kollegen Wu Chien-hung unter Verdacht, Geschäfte mit chinesischen Firmen und der KPCh gemacht zu haben, wie Konzernchefin Wang Hsüeh-Hung nun in Taipei mitteilte. Die beiden wollten ihre Jobs bei HTC aufgeben und Informationen über laufende HTC-Projekte an chinesische Firmen verkaufen, so die Ermittler der Staatsanwaltschaft.

 

Design von Benutzeroberflächen geklaut

 

Als Manager der Innovationsabteilung von HTC war Chien Chih-lin mit der Entwicklung neuer Smartphones beschäftigt. Er hatte seit 13 Jahren bei HTC gearbeitet und war zu Smartphone-Promotions häufig in China gewesen. Zusammen mit zwei weiteren Kollegen soll er, unter dem Vorwand, Arbeiten für das Design des neuen HTC One auszusourcen, umgerechnet über 250.000 Euro veruntreut haben. Chien steht außerdem unter Verdacht, das Design der Benutzeroberfläche des HTC Sense 6.0 und andere Betriebsgeheimnisse geklaut zu haben.

Verdächtige streiten Vorwürfe ab

Die Staatsanwaltschaft von Taipei begann am 30. August mit ihren Ermittlungen und nahm Chien und Wu bereits am 31. August fest. In Chiens Wohnung und auf seinem Firmenkonto fanden die Ermittler umgerechnet über 150.000 Euro, außerdem Handy-Designs, Kundenlisten und andere sensible Daten auf den Computern der beiden Männer. Die Beschuldigten behaupteten, dass es sich bei den entwendeten Dateien nicht um Betriebsgeheimnisse gehandelt hätte.

High-Tech-Verräter erwartet harte Strafe

In Taiwan ist vor kurzem eine Änderung des Handelsgesetztes in Kraft getreten: Der Verrat von Betriebsgeheimnissen ans Ausland oder das chinesische Festland kann danach mit bis zu 10 Jahren Haft geahndet werden. Der Fall der beiden HTC-Mitarbeiter ist der erste, bei dem die neue Regel Anwendung findet.

 

 



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