Falun Dafa: 23. Jahrestag des friedlichen Protests in Peking

Der 25. April ist ein besonderes Datum: Zum 23. Mal jährt sich in diesem Jahr der Tag des friedlichen Protests von Falun-Dafa-Praktizierenden, die sich in der chinesischen Hauptstadt für die Freilassung Gleichgesinnter eingesetzt haben.
Titelbild
10.000 Falun Dafa-Praktizierende rund um Pekings Regierungszentrum Zhongnanhai am 25. April 1999.Foto: The Epoch Times
Von 24. April 2022

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Falsche Behauptungen, verbreitete Lügen. Vor 23 Jahren hätte sich wohl niemand träumen lassen, dass die friedliche Falun-Dafa-Bewegung (auch Falun Gong genannt) jemals derart grausam verfolgt wird. Seit 1992 hatte der Begründer dieser Meditationspraxis, Li Hongzhi, seine Lehre öffentlich weitergegeben. Aufgrund der positiven Auswirkungen auf Körper und Geist erfreute sich die Praxis rasant wachsender Beliebtheit.

Früher waren überall in den Parks in China Menschen anzutreffen – ob alt, ob jung. Sie beherzigten die Dafa-Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Im Morgengrauen praktizierten sie täglich gemeinsam die fünf Falun-Dafa-Übungen und gingen anschließend entspannt zur Arbeit oder zur Schule. Heute ist die Praxis in China verboten.

Am 11. April 1999 wurde ein verleumderischer Artikel über Falun Dafa in einer Zeitschrift des Bildungsinstitut von Tianjin veröffentlicht. Der Titel lautete „Ich bin nicht damit einverstanden, dass Teenager Qigong praktizieren“. Der Autor, der Wissenschaftler He Zuxiu, war der Schwager von Luo Gan, einem hochrangigen Funktionär der Kommunistischen Partei Chinas.

In dem Artikel wurde unter anderem behauptet, dass das Praktizieren von Falun Dafa zu psychischen Erkrankungen führe. Als die Praktizierenden davon erfuhren, schilderten sie ihre persönlichen Erlebnisse in Briefen. Vom 18. bis 24. April versammelten sich täglich Tausende von ihnen auf dem Campus des Bildungsinstituts Tianjin und verlangten, dass die Falschaussagen korrigiert werden.

Brutale Gewalt gegen friedliche Praktizierende

Schließlich wurden die Praktizierenden aufgefordert, den Campus zu verlassen. „Sie beschuldigten uns, den Unterricht zu stören, und drohten damit, dass wir mit Konsequenzen rechnen müssten, wenn wir uns zum Bleiben entschließen würden“, berichtete ein Augenzeuge.

Am Abend des 24. April rückten hunderte Bereitschaftspolizisten an. Die Straße vor dem Institut war mit Polizeifahrzeugen und Bussen besetzt. Mit Einbruch der Nacht stürmten die Polizisten den Campus, schwangen ihre Schlagstöcke und drohten den friedlichen Meditierenden, sie wegen „Störung der öffentlichen Ordnung“ zu verhaften.

Zahlreiche Praktizierende wurden mit Elektroschocks misshandelt und brutal verprügelt, viele waren blutüberströmt. „Praktizierende stürzten einer nach dem anderen und wurden in die Busse geschleift“, erinnert sich der Augenzeuge. 45 von ihnen wurden letztlich verhaftet. Um ihre Freilassung zu erwirken, wandten sich die Praktizierenden an die Stadtregierung. Diese verwies sie nach Peking. Nur dort könne man die Angelegenheit lösen, hieß es.

Friedlicher Widerstand als Belagerung ausgelegt

Daraufhin reisten nach offiziellen Angaben über 10.000 Praktizierende von Tianjin in die nahe gelegene Hauptstadt. Sie versammelten sich friedlich vor dem Regierungssitz Zhongnanhai. Dabei verletzten sie weder Gesetz noch Vorschriften. Es wurden keine Schilder gehalten und keine Parolen gerufen. Auch die Straßen waren frei. Die Praktizierenden standen still entlang der Mauer des Regierungsgebäudes. Manche waren über 80 Jahre alt; es gab auch Schwangere und junge Mütter, die ihre Neugeborenen im Arm hielten.

Mehrere Vertreter der Praktizierenden sprachen mit dem Premierminister Zhu Rongji und Mitgliedern seines Stabes. Am Abend hieß es, dass die verhafteten Praktizierenden entlassen würden. In dem Glauben, ihr Ziel erreicht zu haben, verließen die Praktizierenden das Regierungsviertel – und zwar sauberer als je zuvor. Sie sammelten umherliegende Zigarettenkippen auf. Kurze Zeit später sah es aus, als hätte es dieses Ereignis nie gegeben.

Von der kommunistischen Regierung wurde dieser friedliche Appell jedoch in den Medien ganz anders dargestellt. Die Praktizierenden hätten Zhongnanhai belagert, hieß es. Die Falun-Dafa-Praktizierenden wurden im In- und Ausland von den Medien nicht als eine religiöse Minderheit dargestellt, die durch das kommunistische chinesische Regime unterdrückt wurde, sondern als eine Gruppierung, die die Macht der Kommunistischen Partei stürzen wolle. Am 20. Juli 1999 leitete die Regierung dann eine landesweite Verfolgung ein, um Falun Dafa auszurotten.

Verbot in China, weltweiter Zuwachs

Bis heute ist Falun Dafa in China verboten. In den vergangenen 23 Jahren haben sich die Menschenrechtsverletzungen und die Methoden, mit denen die Praktizierenden unterdrückt werden, verschärft. Wer sich zu diesem Glauben bekennt, wird verschleppt, inhaftiert, gefoltert oder stirbt, weil er unfreiwillig als Organspender für die Transplantationsindustrie endet, die China in großem Stil betreibt.

Im Jahre 2006 wurde der Untersuchungsbericht „Blutige Ernte“ der beiden Kanadier David Kilgour (ehemaliger Staatssekretär) und David Matas (Menschenrechtsanwalt) veröffentlicht. Darin wird festgestellt, dass in den Jahren 2000 bis 2005 die Herkunft von 41.500 Organtransplantaten ungeklärt ist. Die Anzahl der jährlich transplantierten Organe in China wird auf ca. 60.000 bis 100.000 geschätzt. Laut offiziellen Angaben der chinesischen Regierung finden jährlich aber nur 10.000 Transplantationen statt.

Im Ausland jedoch blüht die Falun-Dafa-Bewegung seit Jahrzehnten. Mehr als 100 Millionen Menschen praktizieren inzwischen weltweit und profitieren von den positiven Auswirkungen der Meditationslehre. Indem sie den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folgen, erlangen sie Gesundheit und inneren Frieden; und sie reden mit den Menschen über das Unrecht, das in China geschieht.



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