Pentagon-Studie zeigt: China dominiert weltweite Versorgung mit den Mineralen der Seltenen Erden

Beamte des Pentagons befürchten, dass China dem US-Militär in die Quere kommen könnte, indem es die Versorgung mit Rohstoffen, den Seltenen Erden, einstellt oder die von dem Land exportierte Technologie sabotiert. Die Seltenen Erden kommen in Magneten, Raketensystemen und in der Unterhaltungselektronik zum Einsatz.
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Seltene Erden, die für den Export nach Japan in einem Hafen in Lianyungang gedacht sind, in der ostchinesischen Provinz Jiangsu (September 2010).Foto: STR/AFP/Getty Images

In welchem Maße versucht China, den Zugang zu bestimmten Rohstoffen, die für das US-Militär entscheidend sind, an sich zu reißen, um die Verteidigung der Vereinigten Staaten zu schwächen? Eine in Kürze erscheinende Studie des Pentagon versucht, eine Antwort darauf zu geben.

Die von US-Präsident Donald Trump in Auftrag gegebene Studie wird wohl bald auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sie soll Bereiche identifizieren, in denen sich das US-Militär übermäßig von ausländischen Versorgern abhängig gemacht hat.

„Reuters“ zitierte am 2. Oktober anonyme US-Beamte und berichtete, die Studie betone, dass China zum Hauptlieferanten vieler Mineralen aus der Gruppe der Seltenen Erden geworden sei, die die USA verwenden würden. Eine solche Abhängigkeit von China könnte eine Gefahr für die Nationale Sicherheit darstellen.

Beamte des Pentagons befürchten, dass China dem US-Militär in die Quere kommen könnte, indem es die Versorgung mit Rohstoffen einstellt oder die von dem Land exportierte Technologie sabotiert, so die Nachrichtenagentur.

Die Seltenen Erden kommen in Magneten, Raketensystemen und in der Unterhaltungselektronik zum Einsatz. Am 2. Oktober veröffentlichte die Zeitschrift „Foreign Policy“ einen Artikel mit weiteren Einzelheiten über die Minerale, die in der Studie erwähnt werden.

China will amerikanische Lieferanten aus dem Geschäft drängen

„Die Studie wirft Peking vor, den Weltmarkt mit bestimmten Rohstoffen zu überschwemmen, die bei der Herstellung von Treibstoff, der unter anderem für amerikanische Raketen, Marschflugkörper und Komponenten von US-Militärflugzeugen verwendet wird, entscheidend sind. Sie kommt zu dem Schluss, dass China diese Politik fährt, um die amerikanischen Lieferanten aus dem Geschäft zu drängen“, so „Foreign Policy“, wobei das Blatt einen Beamten der Trump-Regierung zitierte.

Zu diesen Rohstoffen gehört Ammoniumperchlorat (AP), eine Verbindung, die bei der Herstellung von Treibstoff für Raketen und Marschflugkörper verwendet wird. Die Pentagon-Studie stellt fest, dass China einen Großteil des weltweiten AP-Vorkommens kontrolliert, es zu Niedrigpreisen verkauft und so den Wettbewerb mit US-Unternehmen untergräbt, so „Foreign Policy“ weiter.

In dem aktuellen Jahresbericht des Verteidigungsministeriums an den Kongress über „industrielle Ressourcen“, der im März veröffentlicht wurde, hat das Pentagon dieses Problem bereits aufgezeigt: Man hatte festgestellt, dass der einzige Lieferant des Verteidigungsministeriums „American Pacific“ ist, ein US-Unternehmen mit sinkender Nachfrage.

Wegen der hohen Gemeinkosten sah sich „American Pacific“ gezwungen, den Preis pro Pfund Ammoniumperchlorat zu erhöhen. So wurde für das Pentagon die Beschaffung des Rohstoffs noch teurer.

In dem Jahresbericht heißt es: „Das Ministerium muss eine langfristige Lösung finden, um das hohe Kosten- und Zeitrisiko für die Raketenprogramme zu minimieren, das sich aus der Unsicherheit eines einzigen inländischen Lieferanten für AP ergibt.“

Mit Niedrigpreisen andere Unternehmen platt machen

China dominiert das weltweite Angebot an Seltenen Erden seit Jahrzehnten. Jede Exportveränderung hat in der Vergangenheit zu erheblichen Schwankungen der Preise auf dem Weltmarkt geführt.

2015 war dies der Fall, als die einzige Mine der Seltenen Erden in den Vereinigten Staaten – die „Mountain Pass Mine” in Kalifornien – durch Niedrigpreise in den Konkurs getrieben wurde. Damals lockerte China die Exportbestimmungen für Oxide der Seltenen Erden und überschwemmte den Markt mit Mineralen, was zu sinkenden Preisen führte. „Molycorp“, das die Mine besaß, konnte sich nicht halten und meldete bald Konkurs an, so ein Bericht vom Juni 2017 von Mining.com. Mining.com ist eine Website, die sich mit dem Bergbausektor befasst.

„Molycorp“ verkaufte die US-Mine im Juni vergangenen Jahres schließlich an das von China geführte Konsortium „Shenghe Resources“.

Eine Analyse des „United States Geological Survey“ vom Januar 2018 ergab, dass die Vereinigten Staaten im Jahr 2017 keine Minerale der Seltenen Erden produzierten, wobei 81 Prozent der weltweiten Minenproduktion auf China entfiel.

Reuters hat zu diesem Bericht beigetragen.

Das Original erschien in der englischen „The Epoch Times“ (deutsche Bearbeitung von aw). Originalartikel: China Dominates Rare Earth Minerals Supply to Sabotage US Military, According to Upcoming Pentagon Study



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