Eine unerwartete TV-Begegnung mit der „Hölle auf Erden“ in China

Titelbild
Den Tränen nahe: Cao Baoyin hält ein Brett hoch mit den Namen von Foltermethoden des Masanjia Arbeitslagers. Anstatt über ein Wirtschaftsforum zu sprechen, schüttete er sein Herz aus über die Methoden extremer Folter.Foto: Screenshot via The Epoch Times

 

Ein bekannter TV-Kolumnist in Peking verwendete überraschend seine Sendezeit, um über die Folter in Chinas Arbeitslager Masanjia zu sprechen.

Ursprünglich hatte er geplant, nur fünf Minuten über das kürzlich abgeschlossenen Boao Economic Forum zu sprechen. Aber unter Hinweis auf die Details von Folter, die vor kurzem in einer chinesischen Zeitschrift aufgedeckt wurden, sprach der bekannte TV-Moderator Cao Baoyin über 20 Minuten.

„Vergesst das Boao Forum!“ sagte Cao am Anfang des Videos, mit einem tatsächlichen chinesischen Fluch. Er hatte gerade auf dem Heimweg von seinem Job am 9. April den Artikel gelesen und musste einfach darüber sprechen. Cao ist eine TV-Persönlichkeit und ein Kolumnist für Peking News, eine große Zeitung in Chinas Hauptstadt.

Bei einer Reihe von Punkten in seinem Vortrag hatte er sichtlich Mühe, die Tränen zurückzuhalten. An einer Stelle hielt er ein Brett hoch, auf das er eine Reihe der wichtigsten Foltermethoden geschrieben hatte.

„Hölle auf Erden“, hatte er es betitelt. Er kündigte die Techniken im Einzelnen an: „Kleiner Raum“, „Gefangenen-Überwachung“, „Elektroschocks“, „Totenbett“ und „Tigerbank“.

„Hinter jedem Wort gibt es Blut, Unmenschlichkeit, Gesetzlosigkeit, Unmoral und nackte Barbarei“, sagte er, bevor er näher auf spezielle Methoden einging, wie chinesische kommunistische Gefängniswärter die Tortur vom „Hängen eines Flugzeugs“ gegen Gefangene im Masanjia Frauenarbeitslager verwenden.

Cao war einer der Hunderttausenden von Chinesen, die auf den kürzlich erschienenen Artikel über diese Arbeitslager in der chinesischen Zeitschrift Lens [Objektiv] reagieren. Lens ist ein für seine besonderen Fotos bekanntes Magazin.

Der Artikel erläutert die brutalen Foltermethoden, die gegen Häftlinge angewendet werden. Die meisten von ihnen praktizieren Falun Gong, eine chinesische spirituelle Disziplin, die seit 1999 verfolgt wird. Der Artikel erwähnt Falun Gong nicht ausdrücklich – die Verfolgung der spirituellen Praxis ist ein Tabu-Thema für Chinas Medien.

Die Tatsache, dass dieser Inhalt überhaupt veröffentlicht wurde, war für viele schon sehr erstaunlich. Masanjia ist bekannt dafür, viele extreme Foltermethoden entwickelt und verwendet zu haben, um die Bekenntnisse von Falun Gong-Praktizierenden an ihren Glauben zu brechen, und dann gab man diese Methoden an andere Arbeitslager weiter.

Cao Baoyin sprach darüber, wie Häftlinge, die in den Hungerstreik gehen, behandelt werden. „Sie binden sie an ein ‚Totenbett‘ und verwenden Metallzangen, um ihren Mund gewaltsam zu öffnen. Einigen der Opfer haben sie die Zähne dafür ausgeschlagen. Sogar manche Wärter bitten um Einsatz in der Tagesschicht, damit sie es nicht mit ansehen müssen, wenn es in der Nacht passiert.“

Cao wurde unruhig bei diesen Details und konzentrierte sich wieder auf die Kamera: „Das ‚Sterbebett‘, ist wirklich gemacht, um Menschen zu töten. Aber in diesem Frauen-Arbeitslager kümmert sich tatsächlich niemand darum, wenn sie dort sterben. Sie denken, das Leben der Gefangenen sei weniger wert als das von Fliegen. Frauen tun dies anderen Frauen an; außer dass da einige von ihnen eine Uniform tragen, handeln sie wie Tiere, sie setzen diese wahnsinnige Folter ein. Sind das noch Menschen? Selbst Tiere tun dies nicht miteinander.“

„Wenn Sie all dies hören, können Sie sagen, es sei nicht die ‚Hölle auf Erden‘?“

Artikel auf Englisch: An Unexpected Encounter With ‘Hell on Earth’



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion