Deutscher Film „Toni Erdmann“ zieht ins Oscar-Finale ein

Die Tragikomödie "Toni Erdmann" wurde in der Kategorie "bester fremdsprachiger Film" für den begehrtesten Filmpreis der Welt nominiert. "Toni Erdmann" ist nun die erste deutsche Produktion seit sieben Jahren, die es ins Finale der Oscar-Entscheidung schafft.
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Die Oscar-Verleihung findet am 26. Februar statt.Foto: Nicolas Armer/dpa
Epoch Times25. Januar 2017

Die deutsche Regisseurin Maren Ade zieht mit ihrem Film „Toni Erdmann“ in die Endausscheidung um die Oscars. Die Tragikomödie wurde in der Kategorie „bester fremdsprachiger Film“ für den begehrtesten Filmpreis der Welt nominiert, wie die US-Filmakademie am Dienstag in Los Angeles bekannt gab. Ansonsten führt die Musical-Romanze „La La Land“ das Rennen um die Oscars an: Der Film wurde in 14 Kategorien nominiert.

Das Werk der jungen Regisseurin Ade konkurriert gegen „Land of Mine“ aus Dänemark, „A Man Called Ove“ aus Schweden, „The Salesman“ aus dem Iran und „Tanna“ aus Australien um den Oscar. Die Oscars werden am 26. Februar verliehen.

Ades ebenso witzige wie anrührende Vater-Tochter-Geschichte wurde bereits mit diversen Auszeichungen bedacht, darunter dem Europäischen Filmpreis und dem Bayerischen Filmpreis. Der Film war auch für den US-Preis Golden Globe nominiert, ging aber leer aus. „Toni Erdmann“ hatte auch beim Filmfestival in Cannes im vergangenen Mai große Begeisterung ausgelöst, ohne allerdings einen Preis zu gewinnen.

„Toni Erdmann“ ist nun die erste deutsche Produktion seit sieben Jahren, die es ins Finale der Oscar-Entscheidung schafft. Damals wurde „Das Weiße Band“ des österreichischen Regisseurs Michael Haneke nominiert. Der bislang letzte deutsche Film, der einen Oscar gewann, war das Stasi-Drama „Das Leben der Anderen“ von Florian Henckel von Donnersmarck im Jahr 2007.

Das Medienboard Berlin-Brandenburg, das „Toni Erdmann“ gefördert hatte, gratulierte dem Filmteam zur Nominierung. „Maren Ades Arthouse-Meisterwerk berührt die Menschen weit über Deutschland hinaus“, erklärte Geschäftsführerin Kirsten Niehuus. „Auch deshalb freuen wir uns, dass der ‚Toni‘-Hype nun Hollywood erreicht hat.“

„La La Land“ von Regisseur Damien Chazelle stellte unterdessen einen Rekord ein. Dieselbe Zahl von 14 Nominierungen erhielten in der Oscar-Geschichte bisher nur „Titanic“ (1998) und „Alles über Eva“ (1951).

Die Musical-Romanze mit den Hauptdarstellern Emma Stone und Ryan Gosling wurde unter anderem in den Kategorien „bester Film“, „beste Regie“, „bester Schauspieler“ und „beste Schauspielerin“ nominiert. „La La Land“ hatte bereits Anfang Januar sieben Golden Globes abgeräumt – und damit in allen Kategorien gewonnen, in denen der Film nominiert war.

Unter den Oscar-Favoriten sind auch der Science-Fiction-Film „Arrival“ sowie das Drama „Moonlight“ über einen jungen Afroamerikaner. Beide Filme erhielten jeweils acht Nominierungen. Die zwei Filme wurden auch in das Rennen um den Hauptpreis für den besten Film geschickt. Zu den acht in dieser Kategorie nominierten Filmen gehören ferner die Familientragödie „Manchester by the Sea“ und das Drama „Lion“ um ein indisches Adoptivkind in Australien.

Ein besonderes Augenmerk bei der diesjährigen Oscar-Verleihung wird darauf liegen, ob afroamerikanische Künstler ausgezeichnet werden. Im vergangenen Jahr waren diese leer ausgegangen, was viel Kritik ausgelöst hatte. Mehrere afroamerikanische Schauspieler sind für die diesjährigen Oscars nominiert, darunter die Schauspielerin Mahershala Ali für „Moonlight“ und Denzel Washington für „Fences“.

Ins Rennen um den Schauspieler-Oscar gehen bei den Männern auch Ryan Gosling, Casey Affleck, Andrew Garfield und Viggo Mortensen. Bei den Frauen sind neben Ali auch Natalie Portman, Emma Stone, Meryl Streep, Ruth Negga sowie die Französin Isabelle Huppert nominiert. (afp)



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