Goldener Bär der Berlinale für ungarischen Film „On Body and Soul“

"Dieser Film hat uns an ein Wort erinnert, das wir häufig zu leichtfertig verwenden: Mitgefühl", begründete der niederländische Regisseur Verhoeven die diesjährige Vergabe des Goldenen Bären.
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Sichtlich gerührt nahm die Koreanerin Kim Minhee ihren Silbernen Bären als Beste Darstellerin entgegen. Sie spielt in dem Film "On the Beach at Night Alone".Foto: BRITTA PEDERSEN/AFP/Getty Images
Epoch Times18. Februar 2017

Eine ungarische Liebesgeschichte in einem Schlachthaus ist bei den 67. Internationalen Filmfestspielen in Berlin zum besten Film gekürt worden. Jury-Präsident Paul Verhoeven übergab den Goldenen Bären der Berlinale am Samstagabend an die Produzenten des Films „On Body and Soul“. Für seine Rolle im Film „Helle Nächte“ des deutschen Regisseurs Thomas Arslan erhielt der Österreicher Georg Friedrich den Silbernen Bären als bester Darsteller. Auch der finnische Kult-Regisseur Aki Kaurismäki bekam einen Silbernen Bären.

„Dieser Film hat uns an ein Wort erinnert, das wir häufig zu leichtfertig verwenden: Mitgefühl“, begründete der niederländische Regisseur Verhoeven die diesjährige Vergabe des Goldenen Bären. „Es ist ein sehr sensibler Film, den wir hier gemacht haben“, sagte die ungarische Regisseurin Ildiko Enyedi, von der auch das Drehbuch stammt. Sie bedankte sich beim ungarischen Filmfonds. Dieser sei eine Insel in einem „immer absurderen Land“.

In der wichtigsten Sektion Wettbewerb konkurrierten insgesamt 18 Filme um die begehrten Bären, darunter drei deutsche Produktionen. Festival-Direktor Dieter Kosslick bedankte sich während der Preisverleihung bei allen teilnehmenden Filmschaffenden für ihren Versuch, „die Welt mit Poesie zu retten“.

Der Große Preis der Jury ging an den französisch-senegalesischen Regisseur Alain Gomis. In seinem Film „Félicité“ porträtiert er eine Sängerin in einer Bar der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa. Der isländische Künstler Olafur Eliasson lobte im Namen der Jury: „Dieser Film schafft es erfolgreich, von der intimen Darstellung des Lebens einer einzigen Frau überzuleiten in die Erkundung einer Stadt, eines Landes, einer Kultur.“

In der deutsch-norwegischen Produktion“Helle Nächte“ spielt der Wiener Georg Friedrich einen Vater, der sich seinem entfremdeten Sohn annähert. Die Schauspielerin Julia Jentsch lobte als Jury-Mitglied, Friedrich habe „einen realen Menschen“ erschaffen, wofür er den Silbernen Bären als Bester Darsteller erhielt.

Sichtlich gerührt nahm die Koreanerin Kim Minhee ihren Silbernen Bären als Beste Darstellerin entgegen. Sie spielt in dem Film „On the Beach at Night Alone“ eine Schauspielerin, die nach der Bedeutung der Liebe für ihr Leben fragt. „Für mich ist vor allem wichtig, dass dieser Film künstlerisch anerkannt wird“, sagte Kim.

Mit dem Silbernen Bären für die besten Regie wurde der finnische Film-Veteran Kaurismäki geehrt. Dessen Werk „Die andere Seite der Hoffnung“ erzählt humorvoll die Geschichte eines syrischen Flüchtlings in Finnland. Der Preis für das beste Drehbuch ging an Sebastián Lelio und Gonzalo Maza für ihren Film „A Fantastic Woman“.

Mit dem Silbernen Bären für einen Film, der neue Perspektiven eröffnet, wurde der polnische Film „Pokot“ von Agnieszka Holland geehrt. Die deutsche Ko-Produktion handelt von mysteriösen Morden in der polnischen Provinz. Der Silberne Bär für besondere künstlerische Leistungen ging an die Rumänin Dana Bunescu für den Schnitt in der rumänisch-deutsch-französischen Produktion „Ana, mon Amour“.

Der renommierte Publikumspreis ging an den Film „Insyriated“ über das Alltagsleben einer syrischen Familie im Krieg. Das nach eigener Darstellung größte Publikumsfestival der Welt geht am Sonntag nach elf Tagen und fast tausend Filmvorführungen zu Ende.  (afp)

 



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