Melinda Gates: Ehe „unwiederbringlich zerbrochen“ – Trennungsvereinbarung und Bills Urlaub mit der Ex

Nach 27 Ehejahren: Melinda Gates reichte am Montag die Scheidung von ihrem milliardenschweren Ehemann Bill Gates ein. Es liegt eine Trennungsvereinbarung der beiden vor. Wie geht es nun mit der Gates-Stiftung weiter?

„Wir glauben nicht mehr, dass wir gemeinsam als Paar in der nächsten Phase unseres Lebens wachsen können“, schrieben Bill (65) und Melinda (56) Gates am Montag auf Twitter: „Nach sehr viel Nachdenken und viel Arbeit an unserer Beziehung haben wir die Entscheidung getroffen, unsere Ehe zu beenden.“ 27 Jahre lang waren der Microsoft-Gründer und seine Ehefrau verheiratet. Nun das Aus.

Kein Aus soll es offenbar für ihre gemeinsame Stiftung geben, die als größte wohltätige Privatstiftung der Welt angesehen wird. Diese wollen sie gemeinsam weiterführen.

Kein Ehevertrag – Trennungsvereinbarung vorliegend

Bill Gates – mit einem geschätzten Vermögen von 130 Milliarden Dollar (107,9 Milliarden Euro) der viertreichste Mensch der Welt – und Melinda hatten 1994 geheiratet. Das Paar lebte bisher zusammen im US-Bundesstaat Washington.

Nach Angaben des amerikanischen „People“-Magazins soll es trotz des riesigen Vermögens keinen Ehevertrag geben, wohl aber eine von beiden unterzeichnete Trennungsvereinbarung. Melinda Gates reichte am Montag, 3. Mai, die Scheidung ein: Die Ehe sei „unwiederbringlich zerbrochen“, habe in den Papieren gestanden, die dem Magazin vorliegen. Melinda verlangte darin keinen Ehegattenunterhalt oder Kindergeld und wollte nur, dass das Gericht ihren Trennungsvertrag verstärke, heißt es.

Melinda Gates habe auch eine automatische einstweilige Verfügung beantragt, die finanzielle Beschränkungen festlege, die ihre und Bills Fähigkeit einschränken, über Eigentum zu verfügen oder Änderungen an Versicherungspolicen vorzunehmen, es sei denn, dies sei schriftlich vereinbart oder vom Gericht angeordnet worden, schreibt „People“.

Im März 2022 soll ein Termin für eine alternative Streitbeilegung stattfinden, ein Gerichtstermin soll für April 2022 anstehen.

Der prominente Scheidungsanwalt Randy Kessler sagte gegenüber dem Magazin: „Ein solcher Trennungsvertrag ist eine Vereinbarung zwischen den Parteien über die Lösung von Fragen, die ansonsten dem Gericht überlassen würden.“

Diese Probleme würden typischerweise die Aufteilung von Eigentum, Unterstützung und kinderbezogene Probleme umfassen: „Herr und Frau Gates und ihre Anwälte haben ihre Probleme vorbildlich privat und beruflich gelöst und daher ihre eigenen Angelegenheiten kontrolliert, anstatt sie einem Richter zu überlassen“, so Kessler.

Microsoft-Gründer Bill Gates und seine Frau Melinda während der Eröffnungsrede zur 123. Graduierungsfeier der Stanford University am 15. Juni 2014 in Stanford, Kalifornien. Foto: Justin Sullivan/Getty Images

Microsoft und die Gates-Stiftung

Bill Gates hatte den Software-Giganten Microsoft 1975 mit seinem Schulfreund Paul Allen gegründet. 1987 heuerte die 23-jährige Melinda French, seine spätere Frau, bei dem Unternehmen als Produktmanagerin an. Bill Gates gab die Leitung des operativen Tagesgeschäfts im Jahr 2000 ab und stand dann noch bis 2014 dem Verwaltungsrat des Unternehmens vor, den er 2020 endgültig verließ, um mehr Zeit für die Stiftung zu haben.

Im Jahr 2000 wurde die „Bill and Melinda Gates Foundation“ gemeinsam von dem Ehepaar gegründet. Nach Angaben auf der Webseite der Stiftung beschäftigt diese 1.600 Mitarbeiter und hat innerhalb von 20 Jahren rund 54 Milliarden Dollar ausgegeben. Die Stiftung engagiert sich weltweit unter anderem im Kampf gegen extreme Armut und gegen Krankheiten. Den Vorsitz ihrer Stiftung teilen sich Bill und Melinda Gates mit dem US-Investor Warren Buffett.

Zwar werden Bill und Melinda Gates weiterhin zusammen für ihre Stiftung arbeiten und erklärten: „Wir teilen weiterhin den Glauben an diese Mission und werden weiter in der Stiftung zusammenarbeiten.“ Beobachtern zufolge könnte die Scheidung der Gates jedoch die Art und Weise verändern, wie die Stiftung finanziert wird.

Bill und Melinda Gates mit ihrer jüngsten Tochter Phoebe Adele am 20. September 2020 bei der Goalkeepers-Initiative gegen globale Armut und Krankheiten im Lincoln Center in New York City. Foto: Jamie McCarthy/Getty Images für Bill & Melinda Gates Foundation

Bills jährlicher Kurzurlaub mit der Ex-Freundin

Im selben Jahr, in dem Melinda bei Microsoft anfing, beendete Bill auch die Beziehung zu der fünf Jahre älteren Ann Winblad, berichtet „t-online“ und erinnert an einen Beitrag des „Time“-Magazins von 1997, aus dem hervorging, dass Bill Gates dafür gesorgt habe, Ann Winblad nie ganz aus seinem Leben streichen zu müssen.

Es habe zu seiner Heirat eine Vereinbarung gegeben, eine Urlaubstradition mit Winblad aufrechterhalten zu können. „Jeden Frühling, wie schon seit mehr als einem Jahrzehnt, verbringt Gates ein langes Wochenende mit Winblad in ihrem Strandhaus auf den Outer Banks in North Carolina, wo sie Dünenbuggy fahren, Drachenfliegen und am Strand spazieren gehen“, habe Walter Isaacson, Chef vom Dienst bei dem Magazin, damals in seiner Story „In search of the real Bill Gates“ geschrieben.

Gates selbst habe gesagt, dass er mit Winblad Minigolf spielen und währenddessen über Biotechnologie diskutieren könne. Sie selbst hatte im „Time“ gemeint: „Wir teilen unsere Gedanken über die Welt und uns selbst. Und wir staunen darüber, wie wir als zwei junge Überflieger ein großes Abenteuer am Rande einer wenig bekannten Industrie begannen und es uns in das Zentrum eines erstaunlichen Universums brachte.“

Bitte um mehr Privatsphäre

Konkrete Gründe für die Trennung nannte das Paar nicht, stattdessen baten die Gates um „Raum und Privatsphäre für unsere Familie“ beim Beginn „dieses neuen Lebens“. Aus der Ehe von Bill und Melinda gingen drei Kinder hervor: die Töchter Jennifer Katharine (25) und Phoebe Adele (18) sowie ihr Sohn Rory John (21).

In einer Netflix-Dokumentation aus dem Jahr 2019 beschrieb Melinda ihren Mann als „witzig und sehr energiegeladen“ und Bill sagte über seine Frau, sie sei „wahrhaft eine ebenbürtige Partnerin“.



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