Das Kind in mir – von Renate Lilge-Stodieck 

Aus der Reihe Epoch Times Poesie – Die in Berlin lebende Autorin Renate Lilge-Stodieck beschreibt in ihrem Buch „Sein – Die Kunst des Annehmens“ wie sie als Jugendbotschafterin nach Indien fuhr. Bei der Begegnung mit dem damaligen Vizepräsidenten Radakrishnan erzählt dieser über seine Zeit in britischer Gefangenschaft: „Sogar dort hatte ich nie das Gefühl, dass der Höchste mich verlassen hätte.“ Für Lilge-Stodieck der wichtigste Satz der Reise.
Titelbild
Ah, tat das gut, in der Sonnenwärme zu liegen…Foto: iStock
Von 5. Juni 2023

Das Kind in mir

Du nahmst mich

bei der Hand
ganz leise nur
und gingst mit mir
ins Wunderland
der atmenden Natur.
Am Wiesensaum,
nicht weit vom Bach,

lagen wir bäuchlings
und schlüpften, nein,
schwangen uns hinein
in Strauch
und Bach
und Wiese
mit unserm ganzen Sein.

Zwei Kinder, so lagen wir
inmitten von wimmelndem Getier.
Waren die hungrigen Vögel
im Neste, suchten als Vogeleltern
das Beste für unsere Brut.

Ah, tat das gut,
in der Sonnenwärme
zu liegen und als Adler
durch die Lüfte zu fliegen,
als Saft in den Bäumen
aufwärts zu steigen,
und als Duft im Kelche
der Blüte zu bleiben.
Das alles danke ich dir,
Kind in mir.
Behutsam nahmst du mich
bei der Hand und ich folgte dir
in dein Wunderland.

Renate Lilge-Stodieck

Aus SEIN – Die Kunst des Annehmens



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion