Weihnachten weltweit – Russland, Spanien, England

Wie feiern unsere Nachbarn Weihnachten? Und wie sehr hat dieser christliche Brauch nicht schon weltweit Einzug gehalten? Bis hin nach China und Japan. Und was ist in Afrika, wo nicht wenige Christen leben?
Titelbild
Ein solches Bild der Weihnachtsmesse aus Russland gibt es jedes Jahr am 7. Januar (hier von 2015), weil die Orthodoxe Kirche die Feste noch nach dem Julianischen Kalender feiert.Foto: KIRILL KUDRYAVTSEV/AFP/Getty Images
Von 25. Dezember 2015

Epoch Times lädt Sie ein, mit uns eine kleine Reise durch die Weltgeschichte anzutreten, ein wenig aufzuspüren, wo und wie Weihnachten traditionell gefeiert wird. Ein Fest der Liebe und der Besinnung.

Russland

Hier gilt der Julianische Kalender, deshalb findet in Russland die Bescherung erst zum Jahreswechsel statt. Der Julianische Kalender wurde nach der Oktoberrevolution im Jahr 1918 durch den international üblichen Gregorianischen Kalender ersetzt, aber die russisch-orthodoxe Kirche hält bis heute am alten Julianischen System fest.

In der Weihnachtsnacht sollen dem Brauch nach die Mädchen bei Kerzenlicht in den Spiegel schauen. Man sagt, dass in dieser Nacht den Mädchen ihr zukünftiger Bräutigam erscheinen werde.

Nach jüngerer russischer Tradition wird der Weihnachtsbaum auch Ende Dezember aufgestellt und geschmückt. In Russland heißt der Weihnachtsmann ganz unchristlich „Väterchen Frost“. Da seit der russischen Oktoberrevolution die christliche Religion unterdrückt wurde und es verboten war, Weihnachten als religiöses Fest zu feiern. Er kommt in der Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Januar und verteilt seine Geschenke. Väterchen Frost ist aber nicht alleine unterwegs, sondern er wird nach russischem Volksglauben von Schneeflocke, einem Mädchen, und Neujahr, von einem Jungen, begleitet. Wenn dann die Kinder am Morgen aufstehen, dürfen Sie nachdem Sie Ihre Gedichte aufgesagt haben die Geschenke auspacken.

Wegen der alten Zeitrechnung feiert man Weihnachten auch etwas länger als bei uns, nämlich bis zum 11. Januar. Dies ist nach dem julianischen Kalender der letzte Tag des Jahres.

Einkaufsrummel in Madrid im Dezember 2015.Einkaufsrummel in Madrid im Dezember 2015.Foto: Denis Doyle/Getty Images

Spanien

Am Heiligen Abend feiert die gesamte Familie bei Essen und Musik und geht anschließend zur Mitternachtsmesse. Da nur der erste Weihnachtstag ein Feiertag ist, wird alles in diesen einen Tag gepackt. Verwandte werden besucht, oder Freunde eingeladen, und alles natürlich mit viel Essen und Alkohol gefeiert.

Auch verfolgen die Spanier die nationale Weihnachtslotterie in Radio und im Fernsehen. Es ist Brauch, Lose an Freunde Bekannte mit der Weihnachtspost zu verschicken. Denn der Gewinner ist danach mehrfacher Millionär. Diese Chance lassen sich die Spanier nicht entgehen.

Auch ist in Spanien der 6. Januar ein heiliger Tag. Die Kinder stellen vom 5. auf den 6. Januar Kekse und Milch für die Heiligen Drei Könige bereit.

Früher war es Brauch, dass die Kinder erst am 6. Januar ihre Geschenke bekamen, die dann in die Schuhe gesteckt wurden. Allerdings hat sich die Tradition immer mehr auf den 24. Dezember verschoben, bei dem dann die spanischen Kinder auch schon hier ihre Geschenke erhalten.

Am 6. Januar wird der Dreikönigskuchen mit einer eingebackenen kleinen Porzellanfigur und einer Bohne gegessen. Wer die Figur erwischt, dem ist das Glück im neuen Jahr beschert. Wer allerdings die Bohne bekommt, muss den Kuchen bezahlen.

England

In keinem europäischen Land existieren so viele Traditionen und Bräuche zum Weihnachtsfest, wie in England. Schon Wochen vorher werden alle Geschäfte dekoriert, überall hängen Tannenzapfen, Stechpalmen, Lorbeeren, bunte Girlanden und Mistelzweige. Der Kamin, den fast jeder Haushalt besitzt, wird sorgfältig vorbereitet.

Trotz moderner Elektronik und Medien werden hier noch unendlich viele persönliche Weihnachtskarten geschrieben. Diese werden dann auf dem Kamin aufgestellt, oder an einem langen Band unter die Decke gehängt. Und kaum eine Familie bereitet nicht den berühmten englischen „Plum pudding“ vor. Ein äußerst nahrhaftes und süßes Gericht, das als Nachtisch mit heißer Vanillesauce serviert wird. Zum typisch traditionellen britischen Weihnachtsessen gehört der Truthahn, genannt „Gregor“.

Im Gegensatz zu Deutschland wird am 23. Dezember mit viel lauter Musik, Krach und Kostümen richtig ausgelassen gefeiert. Hier feiern Familie und Freunde gemeinsam. Hier versucht man der Tradition gerecht zu werden, die angeblich König Artus jedes Jahr zur Weihnachtszeit abhielt. Er lud die edelsten Ritter seines Reiches zu einem großen Festessen ein. Die Pausen wurden dann mit Vorträgen der geladenen Künstler wie Akrobaten, Schauspieler und Dichter gefüllt. Es ging laut und lustig zu. Bis heute wird ähnlich gefeiert.

Auf die Geschenke müssen allerdings alle bis zum nächsten Morgen warten. Erst am Heiligen Abend werden die Strümpfe an den Kamin gehängt. Wenn dann alles schläft, steigt Santa Claus durch den Schornstein ins Haus und füllt die Strümpfe mit seinen Geschenken.

Morgen geht es weiter mit unserer internationalen Weihnachtsgeschichte, die Reise führt uns in den Vorderen Orient.



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