Schulgärten stärken die Bindung zwischen Kindern und der Natur

Verbundenheit mit der Natur kann für die Gesundheit von Jung (und Alt) sowie die Erhaltung der biologischen Vielfalt entscheidend sein. Aber wie kann man das Interesse von Kindern an der Natur überhaupt fördern? Die Antwort könnte in einem Garten liegen.
Schulgärten stärken die Bindung zwischen Kindern und der Natur
Verbundenheit mit der Natur kann für die Gesundheit der Kinder und die Erhaltung der biologischen Vielfalt entscheidend sein.Foto: iStock
Von 1. März 2024

Wenn Kinder sehr an der Natur interessiert sind, dann kennen sie ihre natürliche Umwelt besser und wissen sie mehr zu schätzen. Außerdem sind naturnahe Kinder oft gesünder und bemühen sich mehr, ihre Umwelt und deren biologische Vielfalt zu erhalten.

Doch immer weniger Kinder besitzen dieses Interesse an der Natur – zu verlockend sind die Technologien, die einen bequemen Zeitvertreib ermöglichen. Dabei gibt es einfache Möglichkeiten, das Interesse der Kinder an die Natur zu wecken: zum Beispiel mit einem Schulgarten. Ein besonders günstiger Zeitpunkt scheint dafür die Grundschulzeit zu sein.

In ihrer Studie haben Forscher um Chen Jin untersucht, wie groß der positive Effekt von Schulgärten ist. Fördert ein Garten mit vielen natürlichen Bestandteilen mehr das Interesse von Grundschulkindern an der Natur? Und kann ein Garten dazu beitragen, den lernbedingten Stress zu verringern?

Mit Tagebüchern und Interviews die Natur erleben

Um Antworten auf diese Fragen zu erhalten, organisierten die Forscher für vier Monate ein Programm, an dem 24 Viertklässler aus einer Grundschule in Xishuangbanna (China) teilnahmen.

Jede Woche verbrachten die Schüler 40 Minuten im Schulgarten, um ihre Umwelt auf unterschiedliche Weise zu beobachten und Aufgaben zu erledigen oder forscherisch tätig zu werden und die Natur kennenzulernen. Hierfür sollten die Schüler unter anderem individuelle Portfolios führen, Naturtagebücher schreiben, ihre Beobachtungen niederschreiben oder Interviews führen.

Das Ergebnis: Die Einbeziehung von Kindern in gartenbezogene Aktivitäten regte das allgemeine Interesse in den meisten Fällen an oder hielt dieses aufrecht. Diese könnte zu einem langfristigen individuellen Interesse an der Natur führen, so die Forscher. Außerdem versuchten die Wissenschaftler jene Schlüsselfaktoren zu ermitteln, die das Interesse von Kindern an die Natur vorantreiben.

Im Allgemeinen zeigten die verübten Tätigkeiten unterschiedliche Auswirkungen auf das Interesse an der Natur. Während bei wenigen Kindern das Interesse nachließ, blieb es bei anderen erhalten oder stieg sogar noch an. Bei mehr als zwei Drittel der 24 Schüler konnte der Schulgarten das Interesse wecken oder sogar steigern.

Für dieses Ergebnis waren vor allem Schlüsselfaktoren wie etwas Neues zu erleben, Unterstützung, Selbstständigkeit und soziale Interaktion bei der Förderung des Interesses wichtig. Insbesondere eine Untergruppe von Kindern, die ein anhaltendes oder gesteigertes Interesse an der Natur aufwiesen, zeigten ein tieferes Verständnis und eine höhere Wertschätzung für die Umwelt und ihre Bewohner.

Mit Schulgärten gegen Stubenhocker

Die Ergebnisse zeigten, so die Forscher, dass Schulgärten mit ihrer einzigartigen und sicheren Umgebung eine wichtige Rolle dabei spielen, die Neugier der Kinder auf die Lebewesen im Garten zu wecken. Gleichzeitig biete er einen (ent)spannenden Raum für Erkundungen.

„Daher ist die Einrichtung eines abwechslungsreichen Schulgartens mit informativen Schildern und Erklärungstafeln zusammen mit der Unterstützung der Lehrer ein vielversprechender Ansatz, um das Interesse der Kinder an der Natur zu fördern – speziell im Alter zwischen 9 und 11 Jahren“, so Jin.

Angesichts des aktuellen Trends, dass Kinder mehr Zeit vor dem Bildschirm und weniger in der Natur verbringen, bieten Schulgärten potenzielle Lösungen, heißt es in der Studie. „Wir empfehlen, botanische Minigärten oder AGs [Arbeitsgemeinschaften] in Schulen einzuführen, um eine Brücke zwischen formeller und informeller Bildung zu schlagen“, so Jin abschließend.

Die Studie erschien am 6. Februar 2024 im Fachjournal „People and Nature“.



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