EU erhält 50 Millionen mehr BioNTech-Impfdosen bis Ende Juni

Der Corona-Impfstoff von BioNTech/Pfizer wird in der EU am häufigsten gespritzt. Nun kündigt Brüssel eine weitere vorgezogene Lieferung an. Das könnte helfen, ein anderes Loch teilweise zu stopfen.
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Die Hersteller BioNTech und Pfizer wollen bis Ende Juni zusätzlich 50 Millionen Dosen Corona-Impfstoff an Deutschland und die übrigen EU-Staaten liefern.Foto: JONAS ROOSENS/BELGA/AFP via Getty Images
Epoch Times14. April 2021

Die Hersteller BioNTech und Pfizer liefern der Europäischen Union bis Ende Juni 50 Millionen Dosen Corona-Impfstoff mehr als ursprünglich geplant. Die Unternehmen sagten zu, die für das vierte Quartal vorgesehenen Dosen bereits ab Ende April zu liefern, wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch in Brüssel sagte. Die gesamte Liefermenge von BioNTech/Pfizer für das zweite Quartal steigt demnach auf 250 Millionen Dosen.

Die Kommission habe zudem Verhandlungen mit dem Mainzer Unternehmen BioNTech und seinem US-Partner Pfizer aufgenommen, um zusätzlich 1,8 Milliarden Dosen der „zweiten Generation“ zu bestellen, sagte von der Leyen weiter. „Zu einem bestimmten Zeitpunkt benötigen wir möglicherweise Auffrischungsimpfungen, um die Immunität zu verstärken und zu verlängern.“ Außerdem seien gegebenenfalls spezielle Impfstoffe gegen neue Varianten des Coronavirus nötig.

Die EU-Kommission hat bisher im Auftrag der Mitgliedstaaten bis zu 2,6 Milliarden Dosen Corona-Impfstoff bei sechs Herstellern geordert. Zugelassen sind die Vakzine von BioNTech/Pfizer, Moderna, AstraZeneca und Johnson & Johnson. Bei Curevac und Sanofi-GSK steht eine Zulassung noch aus.

Insbesondere bei AstraZeneca hatte es in den vergangenen Monaten aber massive Lieferverzögerungen gegeben. Auch bei dem gerade erst zugelassene Impfstoff von Johnson & Johnson gibt es Probleme, der US-Konzern verschob wegen möglicher schwerer Nebenwirkungen die Auslieferung nach Europa. Bislang erhielten bei weitem die meisten Geimpften in Europa den Impfstoff von BioNTech/Pfizer.

Bei künftigen Bestellungen will die Kommission nun Fehler der Vergangenheit vermeiden. So soll es in neuen Verträgen etwa monatliche und nicht mehr vierteljährliche Zielvorgaben für die erwarteten Dosen geben. Brüssel hatte zudem angekündigt, dass es Verhandlungen für neue Lieferverträge zunächst nur mit einem Hersteller geben soll. Die Wahl fiel offenbar auf BioNTech/Pfizer.

Von der Leyen kündigte Verhandlungen mit BioNTech/Pfizer über die Lieferung von weiteren 1,8 Milliarden Impfdosen für die Zeit von 2021 bis 2023 an. Diese sollen für Auffrischungen sowie für die Impfungen von Kindern verwendet werden. Teil der Vereinbarungen soll eine vollständige Herstellung in der EU sein, nicht nur des Impfstoffs, sondern auch aller wesentlicher Bestandteile, wie von der Leyen sagte. Sie hoffe auf einen schnellen Abschluss der Verhandlungen.

Von der Leyen betonte, man wolle sich auf Impfstoff-Technologien konzentrieren, die ihren Wert unter Beweis gestellt hätten. Das spreche für mRNA-Impfstoffe, wie sie BioNTech/Pfizer produzieren. AstraZeneca und Johnson & Johnson nutzen für ihre Impfstoffe hingegen eine andere Wirkweise mit Hilfe sogenannter Adenoviren.

Von der Leyen gab auch bekannt, dass in der EU inzwischen die Schwelle von 100 Millionen Impfungen genommen worden sei. 26 Millionen Menschen seien inzwischen mit zwei Dosen voll geimpft. „Das ist eine Wegmarke, auf die wir stolz sein können“, sagte die deutsche Politikerin. Die Ankündigung von Johnson & Johnson zeige allerdings auch, dass noch viele Faktoren die Impfkampagne stören könnten. Die Kommission tue alles, den Nachschub von Impfstoffen auch in den nächsten Wochen und Monaten zu steigern. (afp/dpa)

 



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