RSV, COVID-19, Grippe im Vergleich: Daten zu Todesfällen bei Geimpften werfen Fragen auf

Eine neue von der CDC finanzierte Studie geht davon aus, dass RSV-Impfstoffe Krankheitsverläufe mildern könnten, ähnlich den Impfstoffen gegen COVID-19 und Grippe. Daten zeigen jedoch mehr Todesfälle bei hospitalisierten Patienten, die gegen COVID-19 und Grippe geimpft waren, als bei ungeimpften.
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RSV-Impfstoffe: Wie wirksam sind sie wirklich?Foto: iStock
Von 18. April 2024

In einer kürzlich durchgeführten Studie haben Forscher untersucht, wie sich die Krankheitsverläufe von Patienten, die mit dem Respiratory Syncytial Virus (RSV) infiziert waren, im Vergleich zu den Verläufen jener verhalten, die Grippe oder COVID-19 hatten.

Die Wissenschaftler verglichen die Daten von ins Krankenhaus eingelieferten RSV-Patienten mit denen von Patienten, die entweder gegen Grippe geimpft waren oder nicht, sowie mit Patienten, die gegen COVID-19 geimpft oder nicht geimpft waren. Alle Patienten waren aufgrund verschiedener schwerer Symptome hospitalisiert.

Das Ziel der Studie war es, herauszufinden, ob die Krankheitsverläufe von ungeimpften RSV-Patienten ähnlich schwer sind wie die von ungeimpften Grippe- oder COVID-19-Patienten.

Eine Studie, die am 4. April in „JAMA Network Open“ veröffentlicht wurde, zeigt Folgendes: In den 16 Monaten, bevor die ersten RSV-Impfstoffe für Erwachsene zugelassen wurden, hatten Personen mit RSV eine ähnlich schwere Krankheit wie ungeimpfte Patienten mit COVID-19 oder Influenza. Allerdings waren ihre Krankheitsverläufe deutlich schwerer als die von geimpften Patienten, die wegen COVID-19 oder Influenza im Krankenhaus lagen.

Allerdings zeigen ergänzende Daten der Studie, dass Patienten, die gegen COVID-19 oder Influenza geimpft waren, höhere Sterblichkeitsraten aufwiesen als ungeimpfte. Zudem war die Wahrscheinlichkeit, zu sterben, bei ungeimpften RSV-Patienten geringer als bei ungeimpften COVID-19-Patienten, was den Ergebnissen der Studie zur Krankheitsschwere widerspricht.

Hintergründe der Studie

Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) berichtet, dass das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ein weitverbreitetes Virus der Atemwege ist, das normalerweise nur milde Erkältungssymptome verursacht. Die meisten Betroffenen erholen sich innerhalb von ein bis zwei Wochen. Bei Säuglingen und Kleinkindern kann das Virus jedoch schwerwiegendere Krankheitsverläufe verursachen.

In der betrachteten Studie waren alle Teilnehmer mindestens 18 Jahre alt und zeigten Symptome einer akuten Atemwegserkrankung. Sie wurden innerhalb von zehn Tagen nach Beginn ihrer Krankheit und spätestens drei Tage nach ihrer Einlieferung ins Krankenhaus positiv auf RSV, SARS-CoV-2 oder Influenza getestet. Das bedeutet, dass einige Patienten möglicherweise aus anderen Gründen ins Krankenhaus kamen und erst während ihres Aufenthalts positiv getestet wurden.

Martin Michaelis ist Professor für Molekularmedizin an der University von Kent in Großbritannien und Doktor der Pharmazie. In einem Beitrag auf X äußerte er, dass die Studie einen „interessanten Vergleich“ der Schwere von RSV-Infektionen, COVID-19 und Influenza biete und belege, dass eine Impfung gegen alle Atemwegserkrankungen „eine gute Idee“ sei.

„Es fehlt etwas“

Brian Hooker, der wissenschaftliche Leiter bei Children’s Health Defense, der einen Doktortitel in biochemischer Technik hat, äußerte sich in einer E-Mail an The Epoch Times kritisch über eine Studie der CDC. „Es fehlt etwas Entscheidendes: Daten über Todesfälle“, bemerkte Hooker. „Es erscheint mir verdächtig, dass sie Daten zur künstlichen Beatmung und zu Todesfällen zusammengelegt haben, statt sie getrennt auszuweisen.“

Auf der Website der CDC werden schwere COVID-19-Verläufe definiert als „Krankenhausaufenthalte, Aufnahme auf die Intensivstation, Intubation oder mechanische Beatmung und Tod“. Die Forscher der CDC, die in allen Bereichen der Analyse tätig waren – von der Planung über die Durchführung bis zur Auswertung der Daten –, haben Patienten, die künstlich beatmet wurden, und Verstorbene in einer Gruppe zusammengefasst. So kamen sie zu dem Schluss, dass ungeimpfte Personen ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf hätten.

Zusammengefasste Daten zu schweren Verläufen bevorzugten Impfstoffe

Laut den ergänzenden Daten der Studie wurden Todesfälle häufiger bei geimpften Patienten berichtet, unabhängig davon, ob sie gegen COVID-19 oder Influenza geimpft waren. Bei ungeimpften COVID-19-Patienten lag die Sterberate bei 41,8 Prozent im Vergleich zu 46,9 Prozent bei den geimpften Patienten. Unter den Patienten mit Influenza starben 25 Prozent der Ungeimpften verglichen mit 30 Prozent der Geimpften.

Erst wenn Todesfälle mit der Zahl der Patienten, die eine invasive maschinelle Beatmung (IMV) erfahren hatten, zusammengefasst wurden, zeigten ungeimpfte RSV-Patienten schwerere Verläufe als gegen Influenza und RSV geimpfte Patienten. Zudem verzeichneten RSV-Patienten zwar etwas mehr Todesfälle als jene, die den saisonalen Influenza-Impfstoff erhalten hatten, jedoch weniger Todesfälle als geimpfte COVID-19-Patienten.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „CDC-Funded Study Suggests RSV Vaccine May Reduce Severity of Disease, Data Contradicts“. (deutsche Bearbeitung kr)



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