Studie zeigt: Mehrheit der Long-COVID-Betroffenen war geimpft

Die Massenimpfung und die verfügbaren antiviralen Behandlungen haben nicht verhindert, dass bei geimpften Personen anhaltende COVID-19-Symptome auftreten.
Titelbild
Long COVID. Symbolbild. Foto:Foto: iStock
Von 8. März 2024

Eine kürzlich durchgeführte Studie ergab, dass die Mehrheit der Patienten, die an Long COVID litten, geimpft war. Long COVID beschreibt anhaltende gesundheitliche Probleme, die nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 auftreten und über die anfängliche, akute Krankheitsphase von vier Wochen hinaus bestehen bleiben.

In der Beobachtungsstudie, die im „Journal of Clinical Medicine“ veröffentlicht wurde, interviewten Forscher 390 Personen in Thailand, die sich während der „fünften Welle der COVID-19-Pandemie“ mit der Omikron-Variante infiziert hatten. Die Patienten wurden ab drei Monate nach ihrer Diagnose ein Jahr lang telefonisch begleitet, um ihren körperlichen Zustand, ihre psychische Gesundheit, Schlafstörungen und Lebensqualität zu überwachen.

Von 390 Personen mit COVID-19 waren 377 (97 Prozent) geimpft, 383 (98 Prozent) unterzogen sich einer antiviralen Behandlung und 330 (78 Prozent) entwickelten das Long-COVID-Syndrom. Die am häufigsten berichteten Symptome waren Müdigkeit und Husten. Weitere berichtete Symptome umfassten Depressionen, Angstzustände und schlechte Schlafqualität. In einer Untergruppe von Patienten mit Long COVID stellten Forscher eine bemerkenswerte Häufung von Symptomen wie Kopfschmerzen, Schwindel und Gehirnnebel bei Frauen fest.

„Trotz der umfangreichen Verabreichung von Impfstoffen und antiviralen Therapien bleibt die Häufigkeit von Long COVID hoch“, schrieben die Autoren des Papiers.

Long COVID: Globales Gesundheitsdilemma

Obwohl unterschiedliche Definitionen von Long COVID existieren, beschreibt das US-amerikanische Zentrum für Krankheitskontrolle und Prävention (CDC) Long COVID umfassend als „Anzeichen, Symptome und Zustände, die nach einer akuten COVID-19-Erkrankung fortbestehen“ und die „Wochen, Monate oder Jahre“ anhalten können. Der Ausdruck „Long COVID“ beinhaltet auch die anhaltenden Folgeerscheinungen einer Infektion mit SARS-CoV-2, bekannt als Langzeitfolgen nach COVID-19.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erholen sich zwar die meisten an COVID-19 Erkrankten und erreichen wieder ihren ursprünglichen Gesundheitszustand, einige Patienten, darunter auch solche mit einem milden Krankheitsverlauf, leiden jedoch unter Symptomen, die noch Wochen oder Monate nach Überstehen der akuten Phase der Erkrankung fortbestehen.

Es ist schwierig zu bestimmen, wie viele Menschen in Deutschland unter Long COVID leiden. Weltweit wird die Anzahl der Betroffenen auf 65 Millionen geschätzt.

Das Robert Koch-Institut (RKI) erklärt, dass es allgemein sehr herausfordernd ist, die Häufigkeit zuverlässig zu schätzen. Besonders würde es an Studien mangeln, die die gesamte Bevölkerung repräsentieren und eine ausreichend lange Nachbeobachtungszeit aufweisen, um Personen mit und ohne eine überstandene SARS-CoV-2-Infektion miteinander vergleichen zu können.

Studien verknüpfen Long COVID mit Impfung

Einige Studien weisen darauf hin, dass Long COVID möglicherweise durch eine zu starke Reaktion des Immunsystems auf ein bestimmtes Protein des Coronavirus ausgelöst wird. Dieses Protein, bekannt als Spike-Protein, wird auch von COVID-19-Impfstoffen genutzt, um den Körper zur Bildung von Antikörpern anzuregen. Bei manchen Menschen könnte die Impfung dazu führen, dass ihr Immunsystem überreagiert und eine zweite Welle von Antikörpern produziert, die sich gegen die ursprünglich gebildeten Antikörper richtet.

In einer Studie, die im Februar 2023 im „Journal of Medical Virology“ erschien, untersuchten Wissenschaftler die Menge des Spike-Proteins und der viralen RNA bei Patienten, die wegen COVID-19 ins Krankenhaus kamen – einige davon mit Long COVID. Unter viraler RNA versteht man genetisches Material des Virus, das für dessen Vermehrung im Körper wichtig ist. Die Forscher stellten fest, dass das Spike-Protein und die virale RNA eher bei den Patienten zu finden waren, die an Long COVID litten.

Die Forscher einer weiteren Studie vom August 2023, die im „International Journal of Infectious Diseases“ veröffentlicht wurde, fanden heraus, dass das Risiko von Long COVID bei Personen, die eine frühere SARS-CoV-2-Infektion hatten, niedriger war. Das Risiko, Long COVID zu bekommen, war unabhängig vom Impfstatus. Jedoch stellten die Forscher fest, dass ungeimpfte Personen, die mit Omikron infiziert waren, das niedrigste Risiko für Long COVID hatten.

In einer Studie aus dem Jahr 2023 in der „European Review for Medical and Pharmacological Sciences“ untersuchten Forscher das Serum von 81 Personen mit Long COVID. Sie fanden Spike-Protein des Virus in einem Patienten, nachdem die Infektion abgeklungen war, trotz eines negativen COVID-19-Tests, und Impfstoff-Spike-Protein bei zwei Patienten zwei Monate nach der Impfung.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Study Finds Majority of Patients With Long COVID Were Vaccinated“. (deutsche Bearbeitung kr)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion