Wie Pilzbehandlung Krebs vorbeugen könnte

Während die Anzahl der Krebsfälle weltweit rasant steigt, suchen Wissenschaftler nach neuartigen Ansätzen zur Prävention und Behandlung. Ein neuer Blickwinkel richtet sich dabei auf Pilzinfektionen und ihre Rolle im Krebsgeschehen, insbesondere bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
Titelbild
Das Rätsel der Krebsprävention: Könnten Pilze ein fehlendes Puzzlestück sein?Foto: iStock
Von 6. Oktober 2023

Einige Wissenschaftler erforschen innovative Methoden zur Krebsbekämpfung. Ein neuartiger Ansatz könnte sich mit der Behandlung von Pilzinfektionen befassen.

Eine 2021 im „Advanced Pharmaceutical Bulletin“ (APB) veröffentlichte Studie zeigt, dass Pilzinfektionen und Krebs oft zusammen auftreten. Dieser Zusammenhang ist besonders bei Menschen mit schwachem Immunsystem, wie AIDS-Patienten, zu beobachten.

Verbindung zwischen Krebs und Pilzinfektionen

2018 gab es weltweit 18,1 Millionen neue Krebsfälle, wobei 9,5 Millionen Menschen daran verstarben. Experten prognostizieren, dass die Anzahl der Neuerkrankungen bis 2040 auf 29,5 Millionen steigen wird und die krebsbedingten Todesfälle auf 16,4 Millionen anwachsen werden. Um die stetig steigenden Erkrankungsraten zu reduzieren, erforschen einige Wissenschaftler die Risikofaktoren, die dieser Krankheit zugrunde liegen.

Laut der APB-Studie gibt es eine Vielzahl von Risikofaktoren für Krebs, einschließlich mikrobieller Infektionen, Übergewicht, Ernährung, Geschlecht und Herkunftsland, Lebensstil, Rauchen, Alkoholkonsum und Exposition gegenüber Umweltschadstoffen.

Eine im Jahr 2020 im „Microbial Pathogenesis“ veröffentlichte Studie ergab, dass bei etwa 20 Prozent aller Krebserkrankungen mikrobielle Infektionen zugrunde liegen. Von diesen 20 Prozent mikrobieller Infektionen könnten einige von Pilzinfektionen hervorgerufen worden sein.

Die am häufigsten mit Krebs in Verbindung stehenden Pilzarten sind laut APB-Studie:

  • Candida albicans
  • Candida tropicalis
  • Candida glabrata
  • Fusarium verticillioides
  • Fusarium proliferatum
  • Aspergillus flavus
  • Aspergillus parasiticus

Warum steigern Pilzinfektionen das Risiko für Krebs?

Die APB-Studie verdeutlicht, dass Pilzinfektionen bestimmte Chemikalien freisetzen, die das Krebsrisiko erhöhen:

  • Acetaldehyd: Dieser Stoff kann unsere Erbgut-Informationen (die DNA) schädigen und es dem Körper schwer machen, diese Schäden zu beheben. Wenn man oft und viel mit Acetaldehyd in Kontakt kommt, kann das Risiko, an Krebs zu erkranken, steigen.
  • Mykotoxine: Dies sind von Pilzen produzierte Stoffwechselprodukte. Sie können zu negativen gesundheitlichen Folgen führen, wie beispielsweise Veränderungen der Chromosomen. Dadurch kann das Risiko steigen, an Krebs zu erkranken.
  • Nitrosamine: Diese Substanzen können die DNA und Chromosomen schädigen und besitzen Eigenschaften, die Tumore fördern können.
  • Proinflammatorische Zytokine: Diese Stoffe signalisieren Entzündungsprozesse im Körper und können auf verschiedene Weise die Entwicklung von Krebs beeinflussen.

Welche natürlichen Substanzen wirken gegen Pilze?

Obwohl Medikamente gegen Pilze existieren, können sie Nebenwirkungen mit sich bringen. Hinzu kommt das Problem, dass immer mehr Pilze gegen diese Medikamente resistent werden. Hier sind einige natürliche Wirkstoffe, die gegen Pilzerkrankungen helfen können:

Knoblauch

Studien haben gezeigt, dass diverse Pilzarten auf Knoblauch empfindlich reagieren. Die pilzhemmenden Mechanismen von Knoblauch sind vielfältig. Er behindert die Produktion von lebenswichtigen Nährstoffen für Pilze, wie Proteine und Fette. Zudem hemmt er ihr Wachstum, schadet den Zellmembranen der Pilze und reduziert ihre Sauerstoffaufnahme.

Darüber hinaus beinhaltet Knoblauch über 100 bioaktive Verbindungen, wobei viele schwefelhaltig sind. Ein Hauptvertreter dieser schwefelhaltigen Verbindungen, Ajoen, zeigt eine signifikante Wirkung gegen verschiedene Pilzformen.

Curcumin

Im Kurkuma-Gewürz ist Curcumin enthalten, welches starke pilzhemmende Eigenschaften aufweist. Es unterbindet das Wachstum von Pilzen, indem es die Bildung essenzieller Enzyme und Proteine stört. Eine Studie hat festgestellt, dass Curcumin wirksamer war als das Medikament Fluconazol, speziell beim Verhindern des Anhaftens einiger Candida-Arten an Mundschleimhautzellen.

Propolis

Propolis, eine von Bienen gesammelte Mischung aus Wachs und Pollen, besitzt zahlreiche pilzhemmende Bestandteile. Forscher gehen davon aus, dass die Hauptwirkungsweise von Propolis darin liegt, den programmierten Zelltod bei Pilzen, die sogenannte Apoptose, zu fördern.

Risiko und Prävention

Auch wenn viele Krebspatienten Pilzinfektionen aufweisen, heißt das nicht zwangsläufig, dass diese Infektionen den Krebs verursachen. Allerdings heben die Verfasser der APB-Studie hervor, dass solche Infektionen „möglicherweise ein erhebliches Risiko für die Entstehung von Krebsvorstufen darstellen.“ Angesichts dessen scheint es angebracht, Maßnahmen zur Vorbeugung von Pilzinfektionen bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem zu ergreifen.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Is There a Link Between Fungal Infections and Cancer Development?“ (Deutsche Bearbeitung kr)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion