Gleiche Gemüsemenge bei weniger Betrieben – Rekord bei Kartoffelernte

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Frisch geerntete Karotten.Foto: iStock
Epoch Times19. März 2021

Im Jahr 2020 haben die landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland insgesamt 3,9 Millionen Tonnen Gemüse geerntet. Die Gesamterntemenge lag damit auf Vorjahresniveau und knapp 6 Prozent über dem Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2019, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit.

Die Zahl der Betriebe mit Gemüseanbau nahm gegenüber der letzten Vollerhebung im Jahr 2016 um gut 7 Prozent von 6.580 auf 6.100 ab.

Im ökologischen Anbau wurden im Jahr 2020 insgesamt 379.600 Tonnen Freiland-Gemüse erzeugt. Dies entspricht 10 Prozent der Gesamterntemenge im Freiland und einer Steigerung um knapp 16 Prozent gegenüber 2019. Gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2019 stieg die Erntemenge sogar um mehr als ein Drittel (+34 Prozent). Die Freiland-Anbaufläche für Gemüse im ökologischen Anbau im Jahr 2020 betrug 16.100 Hektar und machte damit 13 Prozent der gesamten Freiland-Anbaufläche aus.

Kartoffel, Spargel, Möhren und Speisezwiebeln gemessen an der Anbaufläche die bedeutendsten Kulturen

Spargel, Möhren beziehungsweise Karotten und Speisezwiebeln sind gemessen an der Anbaufläche die bedeutendsten Kulturen im deutschen Gemüsebau. Sie wuchsen im Jahr 2020 auf gut 41 Prozent der Anbaufläche.

Mit insgesamt 25.900 Hektar (-5 Prozent gegenüber 2019) lag Spargel nach wie vor an erster Stelle. Die ertragsfähige Spargelanbaufläche von 22.400 Hektar lieferte 2020 mit knapp 117.600 Tonnen eine 10 Prozent geringere Erntemenge als 2019.

Der aufwändige Spargelanbau. Foto: iStock

An zweiter Stelle lagen Möhren/Karotten mit einer nur geringfügig gestiegenen Anbaufläche von 13.800 Hektar und einer Erntemenge von 802.200 Tonnen, der größten seit der Wiedervereinigung (+1,4 Prozent gegenüber 2019).

An dritter Stelle folgten Speisezwiebeln mit einer Anbaufläche von 12.300 Hektar und einer Erntemenge von knapp 539.700 Tonnen (+ 2,0 Prozent bzw. +3,4 Prozent gegenüber 2019).

Auffällige Verschiebungen bei einzelnen Gemüsearten

Trotz der 2020 insgesamt gegenüber dem Vorjahr weitgehend konstanten Gemüseernte sind Verschiebungen bei einzelnen Gemüsearten festzustellen. Während Blumenkohl mit gut 3.040 Hektar Anbaufläche und einer Erntemenge von 83.780 Tonnen die niedrigsten Werte seit Jahren aufwies, sind die Anbauflächen und Erntemengen von Grünkohl (1.090 Hektar bzw. 18.500 Tonnen) und Chinakohl (850 Hektar bzw. 38.650 Tonnen) wieder gestiegen.

Im Bereich der Blattgemüse wurde für Spinat mit 3.970 Hektar die seit Jahren größte Anbaufläche und eine Spitzenerntemenge von 83.470 Tonnen ermittelt. Dagegen konnten Eissalat, Rucola und sonstige Salate die sehr hohen Erntemengen vom Vorjahr nicht wiederholen. Der Anbau von Kopfsalat (1.310 Hektar) ist 2020 mit einer Erntemenge von 42.670 Tonnen auf einem Tiefpunkt angelangt.

Gleiches gilt im Bereich der Fruchtgemüsearten für Einlegegurken mit einer Anbaufläche von 1.760 Hektar und einer Erntemenge von 149.100 Tonnen.

Die Anbauflächen im Gewächshaus und unter anderen hohen begehbaren Schutzabdeckungen sind 2020 im Vorjahresvergleich nahezu konstant geblieben. Gegenüber 2016 wurden die Flächen um knapp 4 Prozent ausgeweitet. Auf den knapp 1.300 Hektar haben 1.650 Betriebe gut 195.000 Tonnen Gemüse geerntet. Die größten Anbauflächen dieser Art entfielen auf Tomaten mit 380 Hektar, Salatgurken mit 240 Hektar und Feldsalat mit 180 Hektar.

Kartoffelernte 2020 um 8,9 Prozent gestiegen

Bereits im September teilte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) das vorläufige Ergebnis der Kartoffelernte  2020 mit. Basierend auf den damals vorliegenden Rodeergebnissen wurde eine Ernte von rund 11,6 Millionen Tonnen erwartet. Das wären 8,9 Prozent mehr als im vergangenen Jahr und 8,3 Prozent mehr als im mehrjährigen Durchschnitt.

Wesentlicher Grund dafür sei die anhaltende Ausweitung des Kartoffelanbaus. In Deutschland sei die Anbaufläche für Speise-, Verarbeitungs- und Industriekartoffeln um 1,2 Prozent auf fast 275.000 Hektar angestiegen, so das BMEL.

Spitzenreiter bei der Anbaufläche war erneut Niedersachsen (45 Prozent), gefolgt von Bayern (16 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (13 Prozent). Nach Schätzungen des Verbandes der nordwesteuropäischen Kartoffelanbauer werden auf knapp 190.000 Hektar der deutschen Anbaufläche Konsumkartoffeln erzeugt.

Im Bundesdurchschnitt wiesen die damals ausgewerteten Daten einen vorläufigen Hektarertrag von 420 Dezitonnen aus. Damit wurden die schlechten Ergebnisse der beiden vorangegangenen Trockenjahre übertroffen, der mehrjährige Durchschnitt jedoch um 1,6 Prozent verfehlt. (dts/er)



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