600.000 Betroffene: Human Rights Watch beklagt zwangsweise Massen-Heimkehr von Afghanen aus Pakistan

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch wirft Pakistan vor, seit Mitte 2016 fast 600.000 afghanische Flüchtlinge zur Rückkehr in ihr Heimatland gezwungen zu haben.
Titelbild
Pakistanische Flüchtlinge in Afghanistan.Foto: A MAJEED/AFP/Getty Images
Epoch Times13. Februar 2017

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) wirft Pakistan vor, seit dem Sommer 2016 fast 600.000 afghanische Flüchtlinge zur Rückkehr in ihr Heimatland gezwungen zu haben.

Nach Jahrzehnten der Aufnahmebereitschaft habe Pakistan „Mitte 2016 die größten Anti-Flüchtlings-Razzien der Welt entfesselt“, sagte am Montag der HRW-Beauftragte Gerry Simpson. In dem 76-Seiten-Bericht zur „Erzwungenen Massenrückkehr afghanischer Flüchtlinge“ wird geschildert, dass die Razzien mit Drohungen, Diebstahl, Willkür und Zwangsmaßnahmen einhergehen.

Auch die Rolle des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR wird in dem HRW-Bericht kritisch beleuchtet. Indem das UNHCR den afghanischen Flüchtlingen jeweils 400 Dollar (rund 375 Euro) in bar für die Rückkehr anbiete, erhöhe es den Druck auf die Flüchtlinge. Dieses Verhalten nähre die „Fiktion“, dass die Flüchtlinge freiwillig heimkehrten.

Das UNHCR wies die Kritik zurück. Die jüngsten Entwicklungen seien durch „mehrere Faktoren“ bedingt, erklärte das Flüchtlingshilfswerk. Dazu zählten der „Druck der Sicherheitskräfte“ in Pakistan, „veränderte Verhaltensweisen“ in den Aufnahmeregionen und verschärfte Grenzkontrollen. Laut einer UNHCR-Aufstellung aus dem vergangenen Jahr lebten damals 2,4 Millionen Afghanen in Pakistan. (afp)



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