Ankara schließt Bosporus und Dardanellen für Kriegsschiffe

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Die Bosporus-Brücke in Istanbul. Der Bosporus, ehemals "Straße von Konstantinopel" genannt, ist eine Meerenge zwischen Europa und Asien. Foto. iStock
Epoch Times1. März 2022

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Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges hat die Türkei eine Durchfahrt von Kriegsschiffen durch die Meerengen Bosporus und Dardanellen verboten. Ankara habe die „Nachbarländer davor gewarnt, Kriegsschiffe durch das Schwarze Meer zu schicken“, sagte Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Montagabend. Die Türkei hatte den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine in der vergangenen Woche scharf verurteilt.

Cavusoglu verwies in seiner Erklärung auf den 1936 geschlossenen Vertrag von Montreux, der die Durchfahrt von Schiffen durch türkische Meerengen regelt. „Wir wenden die Bestimmungen der Konvention von Montreux an“, betonte Cavusoglu.

Sowohl die Türkei als auch Russland und die Ukraine sind Anrainerstaaten des Schwarzen Meeres. Die Meerengen Bosporus und Dardanellen verbinden das Schwarze Meer mit der Marmarasee und der Ägäis.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte sich nach Beginn des Kriegs deutlich auf die Seite Kiews gestellt. „Wir lehnen Russlands Militäreinsatz ab“, sagte Erdogan vergangene Woche. Die Invasion sei ein „schwerer Schlag für den Frieden und die Stabilität in der Region“.

Das Nato-Mitglied Türkei hatte in den vergangenen Jahren immer wieder die engen Beziehungen zur Ukraine hervorgehoben. Die russische Eingliederung der Krim im Jahr 2014 hatte Erdogan – auch wegen der historischen Präsenz ethnisch-türkischer Tataren auf der Halbinsel – scharf angeprangert. Den Zorn Moskaus zog die Türkei auf sich, als sie Kampfdrohnen an die Ukraine verkauft.

Zugleich wird Erdogan ein gutes Verhältnis zu Russlands Präsident Wladimir Putin nachgesagt. Trotz unterschiedlicher Positionen unter anderem im Syrien-Konflikt stärkten Ankara und Moskau in den vergangenen Jahren ihre Handels- und Verteidigungsbeziehungen. Der Kauf des russischen Flugabwehrraketensystems S-400 durch die Türkei sorgte für Unmut bei den Nato-Partnern. (afp/red)



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