Bei Ahmadinedschad-Rede verließen EU-Abgesandte den Saal

Alle Jahre wieder: Auch bei der diesjährigen Vollversammlung sorgte der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad mit seiner Rede vor der UNO-Vollversammlung für einen handfesten Eklat. Seine Theorien zu den Attentaten vom 11. September 2001 veranlassten die Abgesandten der 27 EU-Staaten, den Raum zu verlassen.
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Epoch Times24. September 2010

Der iranische Präsident Ahmadinedschad hat sich mit seiner Rede vor der UNO-Vollversammlung erneut den Unmut der europäischen Delegation zugezogen. Er sprach am Donnerstag von Verschwörungstheorien, nach denen eigentlich die USA hinter den Anschlägen vom 11. September 2001 steckten. Es gäbe Spekulationen, die Terrorakte seien auf diese Weise verübt worden, um zu versuchen, das Überleben des israelischen Staates zu sichern, sagte Ahmadinedschad in New York.

Nach diesen Aussagen verließen alle Abgesandten der 27 EU-Staaten demonstrativ den Raum, unter ihnen auch Bundesaußenminister Guido Westerwelle. Die Aussagen Ahmadinedschads seien „empörend und inakzeptabel“, zitiert der „Stern“ die EU-Außenministerin Catherine Ashton.

Ahmadinedschad zufolge gebe es Theorien, wonach einige Teile innerhalb der US-Regierung die Anschläge initiiert hätten, um den amerikanischen Zugriff auf den Nahen Osten zu verstärken und „das zionistische Regime“ in Israel retten zu können. Die USA hätten die Anschläge dann als Vorwand für die Invasionen im Irak und Afghanistan benutzt, denen Hunderttausende Menschenleben zum Opfer gefallen seien.

„Eure Ziele sind unsere Ziele“ – der ehemalige New Yorker Bürgermeister Rudolph Giuliani sprach im Vorfeld der Rede des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad vor der UNO bei einem Protest von Exil-Iranern. Pikant: Der Protest wurde von der in den USA verbotenen NWRI organisiert.„Eure Ziele sind unsere Ziele“ – der ehemalige New Yorker Bürgermeister Rudolph Giuliani sprach im Vorfeld der Rede des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad vor der UNO bei einem Protest von Exil-Iranern. Pikant: Der Protest wurde von der in den USA verbotenen NWRI organisiert.Foto: Natalie Huet/AFP/Getty Images

Alle Jahre wieder

Bereits im vergangenen Jahr hatten aus Protest gegen antisemitische Äußerungen Ahmadinedschads bei der UN-Vollversammlung zahlreiche Delegationen den Saal verlassen, darunter auch die deutsche.

Die US-Delegation bei den Vereinten Nationen wies in diesem Jahr die Vorwürfe postwendend zurück. Die Verschwörungstheorien und antisemitischen Ausfälle Ahmadinedschads seien ebenso „widerwärtig wie wahnsinnig und vorhersehbar“, sagte der Sprecher der US-Delegation, Mark Kornblau. Eine Sprecherin der deutschen UNO-Botschaft sagte, man habe die Israel-Passage als „inakzeptabel antisemitisch“ empfunden und habe daher mit vielen anderen europäischen Kollegen den Saal verlassen, berichtet „Spiegel Online“.

In seiner Rede bezeichnete Ahmadinedschad auch die von einem Pastor in Florida angedrohte Koranverbrennung als „Akt des Bösen“. Während seiner Rede hielt der iranische Präsident einen Koran in der Hand. Als er dann auch eine Bibel hochhielt, sagte er: „Ich habe Respekt vor diesen beiden heiligen Büchern“.

Giuliani zu Exil-Iranern: „Eure Ziele sind unsere Ziele“

Bereits vor der Rede Ahmadinedschads hatten am Donnerstag rund 1.000 Menschen gegen den Auftritt des iranischen Präsidenten demonstriert. Der frühere New Yorker Bürgermeister Rudy Giuliani erklärte in einer Rede vor den Demonstranten, deren Ziele teilten „alle Demokraten“.

Pikant daran: Die Veranstaltung in der Nähe des UN-Geländes hatte der in Frankreich ansässige Nationale Widerstandsrat des Irans (NWRI) organisiert. Die NWRI steht als „Terrororganisation“ auf der Schwarzen Liste („Watchlist“) der US-Regierung.

Die Exil-Iraner wollten Religions- und Pressefreiheit, und „eure Ziele sind unsere Ziele“. Gegen Tyrannen, Unterdrücker und Terroristen müsse so früh wie möglich vorgegangen werden, sagte Giuliani. (fg/dapd)

Foto: Stan Honda/AFP/Getty Images


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