Belarus: Behörden entlassen inhaftierten US-Politikwissenschaftler in Hausarrest

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Ein Strafverfolgungsbeamter droht demonstrierenden Frauen während einer Kundgebung, bei der der Rücktritt des autoritären Staatsführers und faire Neuwahlen in Minsk am 12. Oktober 2020 gefordert werden.Foto: STRINGER/AFP über Getty Images
Epoch Times19. Oktober 2020

Die Behörden in Belarus haben den seit zweieinhalb Monaten inhaftierten belarussisch-amerikanischen Politikwissenschaftler Vitali Shkliarov in den Hausarrest entlassen. Dies bestätigte sein Anwalt Anton Gaschinski am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Der Harvard-Stipendiat, der unter anderem Barack Obama und Bernie Sanders sowie weitere Präsidentschaftsbewerber in Russland und der Ukraine beraten hatte, war im Vorfeld der umstrittenen Präsidentschaftswahl am 9. August in Belarus festgenommen worden.

Shkliarov wurde vorgeworfen, hinter Verstößen gegen die öffentliche Ordnung zu stehen. Die Behörden beschuldigten ihn, einen Oppositionskandidaten unterstützt zu haben, nach Angaben seiner Familie und US-Vertretern wurde er am 29. Juli aber allein für seine Kritik an Präsident Alexander Lukaschenko inhaftiert. Unter anderem hatte er in Analysen zur Lage in Belarus geschrieben, Lukaschenkos Kampagne basiere vor allem auf „Populismus und roher Machtausübung“.

Fast alle Vertreter der Opposition befinden sich inzwischen in Haft oder im Exil

Shkliarov gehörte auch zu der Gruppe von inhaftierten Vertretern der Opposition, die Lukaschenko vor kurzem im Gefängnis des Geheimdienstes KGB in Minsk getroffen hatte. Fast alle Vertreter der Opposition befinden sich inzwischen in Haft oder im Exil im Ausland.

Ungeachtet dessen gehen seit Wochen zehntausende Belarussen jedes Wochenende auf die Straße, um gegen Lukaschenko zu protestieren. Die Opposition wirft dem seit 26 Jahren regierenden Staatschef Wahlbetrug vor, und auch die EU erkennt seinen Wahlsieg nicht an. (afp)



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